Halbleiterkrise: Nun kämpft auch Apple mit Lieferengpässen
Lange schien es so, dass Apple von der Halbleiterkrise nicht betroffen ist. Doch nun deutet einiges darauf hin, dass die hohe Nachfrage nach Halbleiter-Chips auch dem US-Tech-Konzern Sorgen bereitet.
Nun also auch Apple: Die Produktion einiger MacBooks und iPads wurde aufgrund der weltweiten knappen an Bauteilen verschoben. Dies berichtet Nikkei Asia. Dies sei ein Zeichen dafür, dass selbst Apple mit seiner enormen Beschaffungsmacht nicht immun ist gegen die Halbleiterkrise.
Montage verschoben
Der Engpass hat offenbar zu Verzögerungen bei einem wichtigen Schritt in der MacBook-Produktion geführt. Konkret geht es um die Montage von Komponenten auf Leiterplatten vor der Endmontage, schreibt Nikkei Asia. Das Portal beruft sich dabei auf zwei Informanten, die mit der Produktion beschäftigt sind. Ein Teil der iPad-Montage sei gar wegen Lieferengpässen bei den Displays und den dazugehörigen Komponenten verschoben worden.
Aufgrund der Verzögerung habe Apple einen Teil der Komponentenbestellungen für die beiden Geräte von der ersten auf die zweite Jahreshälfte verschoben, berichtet Nikkei Asia weiter. Demnach sei dies ein Zeichen dafür, dass die Chip-Knappheit immer ernster werde und kleinere Tech-Unternehmen noch stärker treffen könnte.
Apple hat Erfahrung in der Verwaltung einer der kompliziertesten Lieferketten weltweit und kann rasend schnell Lieferanten mobilisieren. Dies hat dem Unternehmen bislang geholfen, der Halbleiterkrise standzuhalten. Doch damit scheint nun Schluss zu sein.
Apple schweigt
Die Produktionspläne für Apples iPhone sind bisher nicht von der Lieferknappheit betroffen, obwohl die Versorgung mit einigen Komponenten für die Geräte «ziemlich knapp» sei. Insgesamt bleibt der Komponentenmangel ein Problem in der Lieferkette und hat bisher keine Auswirkungen auf die Produktverfügbarkeit den Verkauf.
Apple lehnte eine Stellungnahme gegenüber Nikkei Asia ab.
Der Apple-Rivale Samsung Electronics, der weltgrösste Smartphone-Hersteller, bestätigte vor kurzem, dass die Chip-Knappheit für das Unternehmen im Zeitraum von April bis Juni problematisch sein könnte und fügte hinzu, dass es Teams von Mitarbeitern gibt, die rund um die Uhr daran arbeiten, das Problem zu lösen.
Betroffen von den Lieferengpässen bei den Halbleitern sind nicht nur die Smartphone-Hersteller. Praktisch in jedem elektronischen Gerät in deinem Haushalt sind Halbleiter verbaut. Aber auch die Autohersteller sind betroffen, da auch dort sehr viele Halbleiter benötigt werden.
Die USA, Japan und Deutschland haben jedoch Taiwan und Südkorea, die beiden wichtigsten Chip-Produktionsländer, gebeten, Chips für die Automobilindustrie zu priorisieren, die für die Weltwirtschaft von entscheidender Bedeutung ist. Dies hat die Produktion von Halbleitern für Unterhaltungselektronik und Computerprodukte weiter unter Druck gesetzt.
Journalist mit mehr als 20 Jahren Erfahrung – mehrheitlich im Online-Journalismus in verschiedenen Positionen. Mein Hauptarbeitsinstrument? Ein Notebook – am besten mit Internetverbindung. Diese Geräte haben es mir so sehr angetan, dass ich Notebooks und Computer immer wieder auch gerne auseinanderschraube, repariere und neu aufsetze. Warum? Weil es Spass macht!