Handhelds auf der CES: Neue High-End-Geräte und Retro-Konsolen
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Handhelds auf der CES: Neue High-End-Geräte und Retro-Konsolen

Debora Pape
9.1.2025

Lenovo und Acer haben auf der CES neue Gaming-Handhelds vorgestellt und SteamOS gibt es bald auch auf Drittanbieter-Handhelds. Welche News die CES sonst noch im Handheld-Bereich bereithält, liest du hier.

Die CES 2025 in Las Vegas versorgt auch die Fans des mobilen Gamings mit Neuigkeiten. Neben bislang drei neuen Geräten wurden mit der «Z2»-Linie auch drei neue AMD-Prozessoren speziell für Handhelds angekündigt. News zu einem Nachfolger für das beliebte Steam Deck von Valve gibt es nicht, doch der Hersteller lässt wissen, dass das hauseigene Betriebssystem SteamOS für andere Hardware zur Verfügung stehen wird. Außerdem kommen Retro-Handhelds auf den Markt, die jahrzehntealte Spieleklassiker enthalten.

In diesem Beitrag bekommst du einen Überblick über alles, was die CES zum Thema Handheld bereithält. Wenn es weitere Neuheiten gibt, werde ich den Artikel aktualisieren.

SteamOS auf Drittanbieter-Geräten

Ein großer Vorteil des Steam Deck ist bislang das von Valve entwickelte Betriebssystem SteamOS, das sich im Vergleich zu Windows auf anderen Handheld-Geräten «konsolenartiger» anfühlt. Windows-Handhelds sind zudem anfälliger für Bugs und weitere Probleme – darüber klagte jedenfalls mein Kollege Phil in seinem Testbericht zum Asus ROG Ally X, der unten verlinkt ist. SteamOS basiert auf Linux.

  • Produkttest

    Asus ROG Ally X im Test: Steam Deck Alternative, aber kein Ersatz

    von Philipp Rüegg

Nun hat Valve angekündigt, sein Betriebssystem auch anderen Herstellern zur Verfügung stellen zu wollen. Los geht’s mit dem kurz zuvor präsentierten Lenovo Legion Go S, dem «ersten offiziell lizenzierten Handheld-Gerät eines Drittanbieters mit SteamOS-Technologie».

Bereits im August 2024 hatte Valve in SteamOS die Unterstützung für das Asus ROG Ally implementiert. Aktuell arbeitet das Entwicklerteam von Valve noch an der Optimierung der Software. Diese Erfahrungen sollen bei der Implementierung von SteamOS auf anderen Handhelds helfen. In Zukunft könnte es also sehr gute Alternativen zum Steam Deck geben, ohne Abstriche bei der Handhabung in Kauf nehmen zu müssen.

Tatsächlich kannst du als Enduser schon in kurzer Zeit eine Beta-Version von SteamOS herunterladen und auf deinem Handheld installieren. Laut Valve wird es aber keine Garantie dafür geben, dass SteamOS auf jeder Hardware einwandfrei laufen wird.

Lenovo: Legion Go S und Legion Go Gen 2

Das Legion Go S ist eine budgetfreundlichere Version des Legion Go, das 2023 erschien. Das Gerät ist mit einem 8-Zoll-IPS-LCD-Touchdisplay ausgestattet, das etwas kleiner ist als das 8,8-Zoll-Display des größeren Bruders. Im Gegensatz zum Legion Go mit seinen abnehmbaren Controllern sind die des Legion Go S fest am Gerät verbaut. Unter der Haube wird mit dem «Z2 Go» ein ebenfalls auf der CES angekündigter neuer AMD-Prozessor arbeiten. Diese CPU nutzt mit Zen-3-Architektur und RDNA 2 aber bereits überholte Technologien.

Das Legion Go S kommt etwas runder und ergonomischer daher als der Vorgänger.
Das Legion Go S kommt etwas runder und ergonomischer daher als der Vorgänger.
Quelle: Lenovo

Das Legion Go S soll noch im Januar mit Windows 11 erscheinen und zunächst etwa 740 US-Dollar kosten. Ab Mai erscheint eine günstigere Version mit SteamOS für 500 US-Dollar auf den Markt kommen.

Lenovo präsentierte zudem einen frühen Prototypen für die zweite Generation des Legion Go. Es soll mit OLED ein besseres Display (Gen 1: IPD LCD), mit 74 Wh einen stärkeren Akku (Gen 1: 49,2 Wh) sowie Unterstützung für mehr Arbeitsspeicher und eine bessere Rechenleistung bieten. So kann auch der auf der CES erst angekündigte neue Top-Prozessor «Z2 Extreme» zum Einsatz kommen. Er bietet 16 Zen-5-Kerne und RDNA 3.5. Dafür wird die Auflösung mit 1920 × 1200 Pixel geringer sein (Gen 1: 2560 × 1600 Pixel).

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Der Preis für das Gerät ist noch nicht bekannt.

Acer: Nitro Blaze 8 und Nitro Blaze 11

Nach dem Nitro Blaze 7, das 2024 erschien, bringt Acer nun gleich zwei neue Handhelds auf den Markt. Die Nummern im Namen der Geräte steht (ungefähr) für deren Displaygröße: einmal 8,8 Zoll und einmal 10,95 Zoll. Mit elf Zoll ist das Nitro Blaze 11 also einen geradezu monströs großen Handheld. Dessen Controller lassen sich zudem wie bei der Nintendo Switch und dem Legion Go entfernen, beim Nitro Blaze 8 sind die Controller fest verbaut.

Die beiden Windows-11-Geräte sind mit einem AMD Ryzen 7 8840HS Prozessor mit acht Kernen sowie einem Radeon-780M-Grafikchip ausgestattet. Sie unterscheiden sich ansonsten leicht in der Bildwiederholrate (120 Hertz / 144 Hertz) und der Ladeleistung des Akkus (65 W / 100 W).

Die neuen Nitro-Blaze-Geräte sollen im zweiten Quartal 2025 auf den Markt kommen und in Europa 999 Euro kosten.

Das Acer Nitro Blaze 11 hat abnehmbare Controller und ein riesiges 11-Zoll-Display.
Das Acer Nitro Blaze 11 hat abnehmbare Controller und ein riesiges 11-Zoll-Display.
Quelle: Acer

Zubehör von Razer: Handheld Dock Chroma

Razer bringt seine erste Docking Station für Handhelds heraus. Mit dem «Handheld Dock Chroma» kannst du dein Handheld an einen Bildschirm anschließen. Neben RGB-Beleuchtung (natürlich – es ist Razer) bietet das Dock verschiedene Anschlüsse. Auf der Rückseite befinden sich drei USB-A-Ports für Peripheriegeräte, ein USB-C-Anschluss mit Power Delivery für die Verbindung zum Handheld, HDMI 2.0 und ein Ethernet-Port. Eingesteckt kann das Dock den Handheld mit bis zu 100 Watt aufladen.

Das Handheld Dock Chroma hat RGB-Beleuchtung und kann auch als Tischhalterung für den Handheld oder das Tablet dienen.
Das Handheld Dock Chroma hat RGB-Beleuchtung und kann auch als Tischhalterung für den Handheld oder das Tablet dienen.
Quelle: Acer

Dank der neigbaren Rückenstütze kannst du das Dock als Tischhalterung nutzen, auch für dein Tablet oder Smartphone. Zugeklappt soll sich das Dock, das aus Aluminium gefertigt ist, einfach transportieren lassen.

Die Docking Station ist ab Ende Januar erhältlich. Sie soll 90 Euro kosten.

Atari: Gamestation Go für Retro-Spiele

Die Gamestation Go stellt keine Konkurrenz für die oben beschriebenen Handhelds dar. Der frühere Spielegigant Atari präsentierte den Handheld bereits im Vorfeld der CES. Das Gerät ist vorrangig für Arcade- und Retro-Klassiker gedacht. Atari entwickelt den Handheld zusammen mit dem Hersteller My Arcade, der speziell auf Retro-Gaming-Geräte spezialisiert ist.

Auf der Atari Gamestation Go lassen sich alte Spieleklassiker zocken.
Auf der Atari Gamestation Go lassen sich alte Spieleklassiker zocken.
Quelle: Acer

Welche Spiele für die Gamestation Go erscheinen sollen, ist noch nicht bekannt. Von Atari und My Arcade gibt es bereits die Gamestation Pro, eine stationäre Konsole, die mit mehr als 200 Klassikern der Atari-Spielstationen aus dem 20. Jahrhundert geliefert wird. Deswegen ist zu vermuten, dass auch die Gamestation Go die gleiche oder eine vergleichbare Spieleliste enthält.

Ataris Retro-Handheld kommt mit verschiedenen Bedienelementen links und rechts des Bildschirms. Auf der rechten Seite befinden sich vier Buttons sowie ein für Handhelds ungewöhnlicher Nummernblock, links gibt es einen Analogstick, ein D-Pad und einen ebenfalls ungewöhnlichen Trackball. Damit lassen sich Games wie «Missile Command» spielen, die ursprünglich auf Spielautomaten erschienen sind. Diese Spielhallen-Automaten hatten häufig einen Trackball. Je nach geladenem Spiel sollen die dafür benötigten Bedienelemente beleuchtet werden.

Zwei USB-C-Anschlüsse, ein HDMI-Anschluss, ein Klinkenanschluss für Kopfhörer sowie ein Slot für Micro-SD-Karten gehören zur Ausstattung des Geräts.

My Arcade: Drei Retro-Konsolen, darunter ein Handheld

Neben der von Atari lizenzierten Gamestation Go hat My Arcade mit der «Gamestation Retro»-Reihe drei eigene Konsolen für Retro-Games angekündigt.

Der Spieleumfang soll auf allen drei Konsolen der gleiche sein: mehr als 100 Titel sollen es sein, mit dem Fokus auf Spiele von Bandai Namco und Capcom. Dazu gehören Klassiker wie «Pac-Man», «Street Fighter II», «Mega Man» und mehr. Die Geräte unterscheiden sich lediglich durch ihre Form. Die Gamestation Retro Go ist ein Handheld mit 8-Zoll-Display.

Die Gamestation Retro Go beinhaltet speziell Spiele von Bandai Namco und Capcom.
Die Gamestation Retro Go beinhaltet speziell Spiele von Bandai Namco und Capcom.
Quelle: Acer

Zur Reihe gehört zudem die Gamestation Retro Pro, eine eckige stationäre Konsole mit zwei Controllern. Das dritte Gerät der Reihe ist die Gamestation Retro Mega, die optisch an die typischen Spielautomaten in Spielhallen erinnert und auch entsprechende Bedienelemente mitbringt.

Ob diese Konsolen auch in Europa erscheinen, ist bislang unklar.

Mecha Systems: Mecha Comet für Apps und Entwicklung

Das Startup Mecha Systems hat mit dem Mecha Comet einen modular aufgebauten Linux-Handheld vorgestellt. Es handelt sich nicht um einen klassischen Gaming-Handheld, sondern eher um einen tragbaren Mini-Bastelrechner.

Das dafür entwickelte Mechanix OS basiert auf Debian. Mecha Comet setzt auf Quelloffenheit und den modularen Hardware-Aufbau. So lassen sich alle Komponenten bis auf das 3,4 Zoll große IPS-Touch-Display austauschen sowie weitere Komponenten anbringen, etwa ein Game-Controller oder eine kleine Tastatur.

Die Entwicklung wird per Crowdfunding finanziert, sodass nicht garantiert ist, ob das Gerät wirklich erscheint.

In der aktuellen Folge des Tech-telmechtel-Podcasts reden wir ebenfalls über das Thema.

Titelbild: Acer (Nitro Blaze 11)

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Fühlt sich vor dem Gaming-PC genauso zu Hause wie in der Hängematte im Garten. Mag unter anderem das römische Kaiserreich, Containerschiffe und Science-Fiction-Bücher. Spürt vor allem News aus dem IT-Bereich und Smart Things auf.


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