Handyakku wird leergesaugt: Die Withings-App hat ein massives Problem
Die Withings-App unter Android erhöht den Akkuverbrauch massiv. Den Test der ScanWatch 2 muss ich daher abbrechen. Das Problem ist dem Hersteller bekannt, er hat aber noch keine Lösung.
Was für ein Ärger. Seit einer Woche lässt die Akkuleistung meines Google Pixel 8 massiv zu wünschen übrig. Plötzlich hält die Batterie keinen Tag mehr. Doch den guten Eindruck der Akkulaufzeit des Google Pixel 8 muss ich nicht korrigieren. Denn verschiedene Medien berichten, dass die Withings-App für Android diese Akkuprobleme verursacht.
Stromfresser ist die Uhren-App, nicht das Handy
Genau diese App nutze ich momentan für den Test der Withings ScanWatch 2. Ein Blick auf den Akkuverbrauch zeigt: Die Withings-App ist tatsächlich ein massiver Stromfresser. Sie verbraucht an einem Tag zwischen 40 und 50 Prozent der Batterie des Google Pixel 8. Und das, ohne dass ich die App ein einziges Mal aufrufe.
Schuld sind die Benachrichtigungen. Die App schickt Nachrichten von anderen Apps weiter auf die Uhr, damit ich diese auf dem kleinen Bildschirm anschauen kann. Diese Verbindung läuft im Hintergrund, ohne dass ich die App geöffnet habe. Normalerweise braucht das nicht viel Strom. Die Withings-App verringert momentan aber mit dieser Funktion die Akkulaufzeit
Den Akkuverbrauch einer App finde ich unter Android über zwei Wege heraus. In den Einstellungen unter «Akkunutzung» finde ich eine Liste mit allen Apps und dem Anteil an der Akkunutzung seit dem letzten kompletten Aufladen. Alternativ kann ich auch lange auf ein App-Symbol klicken und so das Menü aufrufen. Unter «App-Info» findest du auch hier die Akkunutzung.
So kann ich herausfinden, was im Hintergrund passiert. Ich habe das Phone voll geladen, nutze es aber die ersten 20 oder 30 Minuten gar nicht. Die Withings-App verbraucht dann massive 80 bis 90 Prozent der Ressourcen. Und wenn ich nachschaue, welche Komponente Strom braucht, dann ist das der Prozessor mit ähnlich hohen Werten. Das bedeutet: Die App beschäftigt die ganze Zeit im Hintergrund den Chip – und das völlig sinnlos.
Das App-Problem besteht seit einem Monat
Gemäss den Meldungen im Support-Forum von Withings besteht das Problem schon seit einem Monat. Erstmals aufgetaucht sind Beschwerden mit der App-Version 6.1.0, aktuell ist 6.2.0 im Google-Store erhältlich. Und auch diese bringt keine Besserung des Akkuproblems.
Die diversen Rückmeldungen zeigen, dass viele Android-User mit unterschiedlichen Handys und unterschiedlichen Uhren und Trackern betroffen sind. Immerhin: iPhone-User haben das Problem offensichtlich nicht. Auch mein Test mit einem iPhone 14 Pro und der neuesten App-Version zeigt keine Auffälligkeiten.
Withings selber hat sich im Forum auch zu Wort gemeldet – vor knapp zwei Wochen. Der Hersteller bestätigt das Problem und sagt, dass daran gearbeitet werde. Die Empfehlung von Withings: Die App neu installieren und die Benachrichtigungen ganz ausschalten.
Das hilft tatsächlich, verwandelt die smarte Uhr aber in einen reinen Fitnesstracker mit Zeitanzeige. Die ScanWatch 2 vibriert so nicht mal mehr, wenn ich einen Anruf bekomme.
Ich unterbreche den Test – und hoffe auf ein Update
So geht das nicht: Die ScanWatch 2 ist unbrauchbar, ein Test macht momentan keinen Sinn. Sobald der Hersteller das Problem gelöst hat, werde ich einen Neustart wagen.
Ich hoffe auch, dass mit einem Update andere Auffälligkeiten korrigiert werden. So hatte ich immer wieder Benachrichtigungen auf der ScanWatch 2, die zwar mit einem Symbol angezeigt wurden, sich aber nicht richtig abrufen liessen.
Withings verspricht zudem 30 Tage Akkulaufzeit im ersten Test war bei mir schon nach sechs Tagen Schluss. Vielleicht beeinträchtigen die App-Probleme also nicht nur die Laufzeit des Handys, sondern auch jene der Uhr.
Für die Userinnen und User ist das alles sehr nervig. Vor allem auch, weil der Hersteller von den Problemen weiss und es nicht auf die Reihe bringt, innert nützlicher Frist eine verbesserte Version der App zu veröffentlichen.
Update: Seit dem 28. Dezember ist ein Update erhältlich für die Android-App (Version 6.2.2), damit sollte laut Hersteller das Problem behoben sein. Ich werde nun erneut testen und melde mich dann mit einem Fazit.
Titelfoto: Lorenz KellerGadgets sind meine Passion – egal ob man sie für Homeoffice, Haushalt, Smart Home, Sport oder Vergnügen braucht. Oder natürlich auch fürs grosse Hobby neben der Familie, nämlich fürs Angeln.