Produkttest

Honor 7x: Viel Technik für wenig Geld

Luca Fontana
2.3.2018

Die Tochter Huaweis hat sich mächtig ins Zeug gelegt und lanciert mit dem Honor 7x ein Phone, das jede Menge Leistung für erstaunlich wenig Geld bieten soll. Nur geflunkert? Ich mache den Test.

Es ist Anfang Dezember, das Wetter spielt verrückt und der Weihnachtsstress mutiert zu einer echten Bedrohung für meinen Seelenfrieden. Senior Editor Dominik Bärlocher und Video Producer Manuel Wenk sind gerade aus London zurückgekehrt. Natürlich waren sie rein geschäftlich in der Harry-Potter-Metropole: Honor stellte zwei neue Smartphones vor, und die beiden Glückspilze waren dabei.

Was ich nicht weiss: Ein blinder Passagier, klein und eckig in der Form, recht mobil und smart in der Eigenschaft, hat sich in ihrem Gepäck versteckt.

Schnell finde ich heraus, worum es sich handelt. Dominik stapft mit breiter Brust auf mich zu. Voller stolz hält er mir seine Beute, das Honor 7x, hin – ohne Verpackung, ohne nichts. Nur das füdliblutte Handy. Offenbar ging der Rest auf der beschwerlichen Reise zwischen London und Zürich verloren. Aber hey, das Phone ist ja da, immerhin. «Da, Luca», meint er in seiner unverblümt-charmanten Art, «teste den mal».

Honor 7x (64 GB, Midnight Black, 5.90", Hybrid Dual SIM, 16 Mpx, 4G)
Smartphone

Honor 7x

64 GB, Midnight Black, 5.90", Hybrid Dual SIM, 16 Mpx, 4G

Honor 7x (64 GB, Blue Saphire, 5.90", Hybrid Dual SIM, 16 Mpx, 4G)
Smartphone

Honor 7x

64 GB, Blue Saphire, 5.90", Hybrid Dual SIM, 16 Mpx, 4G

Erzähl mir was über Honor

Ganz vorbildlich wie ich bin, setze ich mich zuerst mit Honor, der Marke, auseinander. Schliesslich muss ich ja wissen, womit ich es in den nächsten Wochen zu tun bekomme. Oh, alles zu erzählen, würde den Rahmen dieses Reviews total sprengen. Ich kratze daher nur ein wenig an der Oberfläche.

Honor scheint das Tochterunternehmen des Chinesischen Handy-Riesen Huawei zu sein. Oder die Schwester. So richtig klar ist das nicht – je nach dem, wen du fragst, kriegst du eine andere Antwort. Aber Tochter hat sich offenbar etabliert, auch wenn ich immer noch nicht richtig weiss, was der «powered by Huawei»-Aufkleber auf meinem neuen Honor 7x genau bedeutet.

Mit ein bisschen Rechere lässt sich schnell so etwas wie eine Strategie erkennen: Huawei zementiert das Bild des China-Smartphone-Herstellers, der edle Produkte zu einem fairen Preis produziert. Honor hingegen ist «brave», also mutig, und spricht ausschliesslich via Online-Kanäle zu uns. Damit soll vor allem die preisbewusste Jugend beworben werden. Das Angebot: Möglichst viel Technik zu einem möglichst tiefen Preis.

Honor ist «brave», wie Dominik und Manuel in London erfahren haben.

Dann ist ja alles klar, nicht wahr? Die Stellungen sind bezogen, der Schlachtplan ausgearbeitet, und der Markt sinnvoll abgedeckt.

Schön wär's. Gerade, wenn man meint, das Vorgehen der Huawei-Gruppe durchschaut zu haben, passiert Honor 7x. Denn es ist praktisch das gleiche Handy wie das Huawei Mate 10 Lite. Bei uns kosten beide Handys zum Zeitpunkt des Reviews sogar gleich viel. Der chinesische Riese beackert den Markt mit zwei unterschiedlichen Marken, die im Grunde das gleiche Handy verkaufen, und das noch zum selben Preis – Hä!?

Luca «testet mal» das Honor 7x und findet Specs heraus

Bevor ich mich aber über Kanibalisierungs-Effekte und sonstigen betriebswirtschaftlichen Dingen auslasse, wechsle ich lieber das Thema. Die technischen Specs kennst du vielleicht schon. Der Vollständigkeit halber findest du sie hier nochmals aufgelistet.

  • Prozessor: Kirin 659 mit acht Kernen à 2.36 Ghz Taktrate
  • Arbeitsspeicher: 4 GB RAM
  • Auflösung: 2160 × 1080 Pixel auf 5.93-Zoll Display
  • Betriebssystem: EMUI 5.1 mit Android 7
  • 64 GB Speicherplatz, davon 49 GB nutzbar
  • Slot für zwei Nano Sim-Karten oder alternativ eine Micro SD-Karte für 256 GB

Im Lieferumfang inbegriffen sind laut Produktmanagement ein Quick Start Guide, ein USB Ladegerät und USB Ladekabel. Ausser, du lässt dir das Phone von Dominik liefern, dann gibt's nur das Handy.

Das Design ist – chapeau – einfach toll!

Tolles Design mit quasi-randlos Display. I like.
Tolles Design mit quasi-randlos Display. I like.

Vorsichtig packe ich den kleinen Klotz aus seiner imaginären Verpackung aus. Nun, Klotz ist im Bezug auf das Smartphone ein böses Wort. Erstaunt stelle ich fest, wie verdammt schick ich es finde und dass mir das Phone sehr geschmeidig in der Hand liegt. Keine Selbstverständlichkeit, wie du hier nachlesen kannst.

Ich hantiere mit dem Handy herum, betrachte es aus allen Winkeln, drehe es in einer Hand… im Grunde tue ich alles Menschenmögliche, um eine Bruchlandung zu provozieren. Mit Bestnoten. Passiert ist aber nichts – gut. Das spricht ebenfalls für Honors Griffigkeit. Und vielleicht ist es einfach besser, wenn ich das in den Ecken eingebaute Airbag-System, das laut Hersteller Stösse abfedern soll, nicht mit einem Handy teste, das mir nicht gehört.

Optisch gefällt mir das im blauen Aluminium-Block verarbeitete Handy – die genaue Farbbezeichnung ist «Blue Saphire» – sehr. Ganz klassisch kriegst du’s auch in Schwarz («Midnight Black»), wenn du möchtest. Auf der Vorderseite blicke ich in das 5.93 Zoll grosse Display, das die gesamte Vorderfläche auszufüllen scheint. «Fast schon randlos», höre ich mich selber murmeln, «aber wo ist der Fingersensor?» Ein paar Handgriffe später entdecke ich ihn auf der Rückseite des Phones. Dort befindet sich auch das Dual-Kamera-System, wo die Linsen für meinen Geschmack ein klein wenig zu sehr aus dem Block rausragen. Abgesehen von diesem stilistischen Bruch bin ich aber ziemlich Fan vom Design. Das Handy ist schmal, lässt sich auch mit einer Hand gut bedienen und sein Gewicht ist mit seinen 165 Gramm absolut in Ordnung.

Nur mit den beiden herausstechenden Kameralinsen bin ich nicht so happy.
Nur mit den beiden herausstechenden Kameralinsen bin ich nicht so happy.

«Und?», fragt mich Dominik, als er mich beim jonglieren mit Handy, Fidget-Spinner und Kompaktkamera erwischt, «kriege ich das Handy je wieder?»

«Welches Handy?» antworte ich, und verstecke mich hinter einer Topfpflanze.

Das Display – das Tor zu einer anderen Welt

«Das Handy ist also hübsch», wirst du mir sagen, «aber kann es auch was?»

Jep, das kann es. Nicht so viel wie ein Spitzenphone, aber das erwartest du auch nicht bei diesem Preis. Oder?

Zeit also, das Smartphone einzuschalten. Ich klicke seitlich auf den haptisch gut ertastbaren Button und lasse das Display zum Leben erwachen. Ein Full-HD+-Panel mit einer Auflösung von 2160×1080 Pixel bei einer Pixeldichte von 400 ppi offenbart sich. Oh ja, damit ist die Schärfe schon mal auf einem ordentlichen Niveau angesiedelt.

Das Display sieht schön aus und bietet gestochen scharfe Bilder dank hoher Auflösung.
Das Display sieht schön aus und bietet gestochen scharfe Bilder dank hoher Auflösung.

Die Farben sind für einen IPS-Display typisch natürlich, obwohl sie meiner Meinung nach einen Zacken kräftiger sein dürften. Auch mit dem automatischen Helligkeitssensor bin ich nicht hundertprozentig zufrieden: Er reagiert zwar fix auf veränderte äussere Bedingungen, aber das Display bleibt mir immer ein wenig zu dunkel. Lösungsvorschläge? Hab' ich dabei. Die Farbtemperatur könntest du notfalls in den Einstellungen anpassen, und damit den Eindruck der zu blassen Farben mindern. Falls dir das Display auch zu dunkel ist, deaktivierst du den Sensor einfach und stellst die Helligkeit auf «brenn mir die Augen aus dem Kopf»-Niveau. Alles gar kein Problem also. Und Honor beweist, dass gute Panels nicht nur den High-End-Geräten vorbehalten sein müssen.

Und wie macht sich der Mutige in der Bedienung?

Der Fingerabdrucksensor auf der Rückseite ist etwas vom Präzisesten, was ich je erlebt habe. Auch die Reaktionszeit braucht den Vergleich zur teureren Konkurrenz nicht zu scheuen: Kaum hältst du deinen Finger auf den Sensor, erwacht das Display zum Leben. Toll!

Ich swipe durch die Menüs, starte Apps, scrolle herum – das alles geht fix und fast ohne Verzögerungen. Sind aber zu viele Apps geöffnet, legt das Handy regelmässige Gedenksekunden ein, bevor es sich wieder an die Arbeit macht. Das ist für ein Handy in dieser Preisklasse nicht ungewöhnlich. Die meisten Nutzer, auf die das Handy zugeschnitten ist, bemerken die Verzögerungen kaum.

Sobald ich den Finger auf den Sensor halte, erwacht das Display zum Leben. Durchwischen, scrollen, Apps öffnen – das alles fühlt sich sehr gut an.

Mutig ist Honor in der Tat, wenn es um das Betriebssystem geht. Laufen tut’s mit der von Huawei entwickelten Oberfläche EMUI 5.1, das auf Android 7 basiert. Während Android 8 Oreo für das zweite Quartal 2018 angekündigt wurde, sieht es momentan nicht so aus, als ob das Honor auf Huaweis aktuellste EMUI-Version 8.1 aufgerüstet würde. Schade. Immerhin ist EMUI 5.1 optisch deutlich näher an Googles Stock Android – die pure Version von Android – als seine Vorgänger-Versionen. Und das ist gut so. Du kannst die Benutzeroberfläche nämlich Android-typisch an deine Bedürfnisse anpassen.

Sehr beeindruckt bin ich von den Speicherkapazitäten, die in dieser Preisklasse seinesgleichen suchen. Du kriegst einen 64 GB grossen Speicher, davon sind 49 GB nutzbar. Lange Foto-Sessions, Musik-Datenbanken und sogar Film-Bibliotheken sind damit kein Tabu. Dank Dual-SIM-Hybrid-Slot kann der Speicher via Micro SD-Karte um weitere 256 GB erweitert werden – ein wahres Speichermonster. Kleiner Haken: Im Hybrid-Slot hat es nur Platz für eine weitere SIM- oder Speicherkarte. Du kannst also nicht zwei SIM-Karten gleichzeitig nutzen, wenn der zweite Slot von einer zusätzlichen Speicherkarte besetzt ist.

Zum Akku. Im normalem Gebrauch – morgens im Zug ein wenig rumdaddeln, «20 Minuten» lesen oder WhatsAppen, das gleiche nochmals mittags und abends – hält der Akku ein bis zwei Tage an. Mit aktiviertem Helligkeits-Sensor sogar noch länger.

Damit wir uns richtig verstehen: Das ist viel für einen Akku mit 3340 mAh Kapazität.

Ist das Handy auch was für die Selfie-Queen in mir?

Tja, also... nein, eine Selfie-Queen bin ich nicht. Ein Profi-Fotograf wie Senior Editor und Teamleiter David Lee allerdings auch nicht. Salopp gesagt würde ich behaupten, dass ich damit genau der richtige Null-acht-fünfzehn Alltags-Nutzer bin, auf dem das Handy ohnehin zugeschnitten ist. Perfekt.

Auf der Vorderseite findest du eine 8 MP starke Kamera. Auf der Rückseite des Smartphones befindet sich das Dual-Kamera Set-Up mit einer 16 MP- und einer 2 MP-Kamera – dank der zweiten Kamera kannst du Fotos mit Tiefenschärfe (Bokeh-Effekt) machen.

Morgens um halbzehn in D... in der Schweiz. Vor dem Westpark in Zürich.
Morgens um halbzehn in D... in der Schweiz. Vor dem Westpark in Zürich.

«Hey Luca, du hast doch ein neues Spielzeug?» meint Dominik. Er weiss, wie stolz ich auf mein Weihnachtsgeschenk bin, «mach doch ein paar Fotos damit.»

Gesagt, getan. BB-8 steht Modell, weil ich wissen möchte, wie gut der Bokeh-Effekt funktioniert. Und das Resultat, nun ja, sagen wir es so: Es hat mal besser, Malbuner geklappt. Wie du auf den Vergleichsbildern unten erkennst, scheint sich die Kamera-App mit der Kontur des Objekts regelrecht abzumühen. Der kleine Droide, der im Fokus steht, soll sich klar vom Hintergrund, der bewusst verschwommen ist um so den Tiefenschärfe-Effekt zu bekommen, abgrenzen. Tut er aber nicht. Das habe ich andernorts schon besser gesehen. Viel besser.

Einmal BB-8 ohne Bokeh-Effekt/Tiefenunschärfe.
Einmal BB-8 ohne Bokeh-Effekt/Tiefenunschärfe.
Und einmal BB-8 mit Bokeh-Effekt/Tiefenunschärfe.
Und einmal BB-8 mit Bokeh-Effekt/Tiefenunschärfe.

Übrigens, das Foto habe ich im Portrait-Modus gemacht. An den Standardeinstellungen, wie sie ab Werk daher kommen, habe ich nicht das Geringste verändert.

Hier nochmals in gross. Siehst du die unscharfen Umrisse auch?
Hier nochmals in gross. Siehst du die unscharfen Umrisse auch?

Das ist übrigens kein Einzelfall. Auch Horny, Maskottchen unseres Videoteams, hatte bei seinen Selfies wenig Glück. Ich behaupte ja nicht, dass jedes Foto, das ich im Portrait-Modus aufgenommen habe, ein Fehlschlag war. Wenn ich aber sehe, wie ich mit anderen Handys und aktiviertem Bokeh-Effekt fast nur ganz respektable Resultate erzielte, wage ich meine eigene Inkompetenz und Unfähigkeit auszuschliessen. Ich bin mir sicher, dass du mit etwas Feintuning auf ein besseres Ergebnis kommst. Aber eben, andere Handy-Cams konnten das ganz alleine, ohne zusätzliches Nachjustieren.

Abseits des wenig begeisternden Bokeh-Effekts weiss die Fotoqualität gerade bei Tageslicht zu überzeugen. Sicher, es gibt bessere Cams, aber zweifelsohne auch schlechtere. Videos können mit einer Auflösung von maximal 1080p gemacht werden. Spitzenmodelle würden hier zwar mit 4K-Videos punkten, aber – wer macht schon 4K-Videos mit dem Handy? Schade ist nur, dass keine Bildstabilisierung vorhanden ist, was in Dominiks Unboxing des Honor 7x – gefilmt mit einem Honor 7x – gut sichtbar ist.

Die Foto-Qualität kann sich durchaus blicken lassen. Gerade in diesem Preissegment.
Die Foto-Qualität kann sich durchaus blicken lassen. Gerade in diesem Preissegment.

Wirklich toll ist dafür der von Huawei bereits bekannte Profi-Modus: Hier kannst du jede Menge Kamera-Einstellungen – von der Blende bis zur Brennweite – vornehmen. Damit können auch Foto-Experten ihre Freude haben und nach Lust und Laune herumexperimentieren.

Der Profi-Modus ist sehr gelungen.
Der Profi-Modus ist sehr gelungen.
Es lassen sich zahlreiche Einstellungen vornehmen.
Es lassen sich zahlreiche Einstellungen vornehmen.

Und das macht das Honor 7x wirklich nicht so gut

Zeit, die dunkle Seite des Mondes zu besuchen. Bevor ich dies tue, mache ich mir immer wieder klar, dass ich es mit einem Mittelklasse-Handy zu tun habe. «Erwarte nicht zuviel! Sei nicht zu streng! Zerreisse es nicht unnötig!» spukt es mir durch den Kopf. Folgende drei Schwächen sind mir im Langzeittest dennoch sauer aufgestossen.

Keine Schnelllade-Funktion

Micro USB – geht für mich persönlich einfach gar nicht.
Micro USB – geht für mich persönlich einfach gar nicht.

Vielleicht bin ich etwas zu verwöhnt. Es ist noch nicht so mega lange her, dass Handys gar keine Schnell-Lade-Funktion kannten. Mit dem Micro-USB-Anschluss, das im Jahr 2017 nun wirklich nichts mehr in einem Smartphone verloren hat, dauert das Laden eines vollen Akkus gut und gerne drei Stunden. Wenn ich das Handy nebenbei noch benutze, verlängert sich die Ladezeit locker mal auf vier bis fünf Stunden. Das ist mir zu wenig convenient. «Ein Leben ohne Schnell-Lade-Funktion ist nicht lebenswert», meinte jemand hier im Büro mal ganz melodramatisch.

Schwache Lautsprecher

Handys sind multimediale-Geräte. Bei mir sowieso. Musik hören, Videos streamen, Gespräche mit Lautsprecher führen – das ist bei mir die Regel. Die Lautsprecher des Honor 7x sind zwar durchaus laut, der Ton scheppert aber enorm. Gerade in den höheren Tonfrequenzen.

Miese Gesprächsqualität

Während ich bei den oberen beiden Punkten gerade noch so beide Augen zudrücken könnte – mit dem «erwarte nicht zu viel von Mittelklasse-Handys»-Totschlag-Argument – ist die erschreckend schwache Gesprächsqualität ein echter Killer für mich. Gespräche mit Lautsprecher-Funktion zu führen ist ohnehin schon eine Qual (siehe oben). Aber selbst, wenn ich das Phone am Ohr halte, ertappe ich mich dabei, jeden zweiten Satz des Gesprächspartner mit einem sensiblen «Hä!?» zu ergänzen. Macht auf Dauer irgendwie nicht so viel Spass.

Fazit-Zeit! Honor 7x: Yay oder Nay?

Auch seitlich ist das Bild immer noch gut lesbar – toll!
Auch seitlich ist das Bild immer noch gut lesbar – toll!

Honor ist mir in den letzten Wochen sympathisch geworden. Echt jetzt. Klar, das Honor 7x ist kein Flaggschiff, das muskelprotzend vor sich hintuckert und die Konkurrenz plattwalzt. Will es auch gar nicht sein. Hier kriegst du ein Smartphone mit ordentlicher Leistung, den üblichen «Must Haves» und das zu einem fairen Preis – nicht mehr, nicht weniger.

Natürlich, es hat seine Schwächen. Wäre überraschend, wenn nicht. Und diese Schwächen sind es auch, die mir einen faden Nachgeschmack lassen. Es scheint, als ob Honor alles richtig machen will, und dann das Finetuning verpennt. Gerade die mangelhafte Sprachqualität, die schlechten Bokeh-Resultate, die ich nicht für eine Einzelerscheinung halte – schliesslich habe ich das Phone mehr als vier Wochen lang getestet –, die scheppernden Lautsprecher und die fehlende Schnelllade-Funktion verderben mir mein Fazit.

Aber es ist ja nicht so, als ob man damit gar nicht telefonieren könnte. Fest steht, zumindest für mich, dass sich Phones mit ähnlich guten Specs zu diesem Preis an einer Hand abzählen lassen. Würde ich also das Honor 7x weiter empfehlen? Ja. Auch an meine Freunde? Natürlich, ich empfehle dir nichts, was ich meinem Bekanntenkreis nicht ebenfalls empfehlen würde. Und für mich selber? Hier zögere ich. Ich bin vielleicht kein Power-User, der das Gerät bis zum Letzten ausreizt, aber dafür ein klassischer Trophäen-Jäger: Wenn Technik, dann nur das Beste.

«Hier Dominik, da hast du wieder dein Smartphone», sage ich, während ich das Honor 7x tollpatschig zu Boden fallen lasse. Mit Absicht. Dominik schaut mich an, als ob er sich überlegen würde, welche Art von Todesblick ihm die Beste deucht. Aber das Airbag-System funktioniert.

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Abenteuer in der Natur zu erleben und mit Sport an meine Grenzen zu gehen, bis der eigene Puls zum Beat wird — das ist meine Komfortzone. Zum Ausgleich geniesse ich auch die ruhigen Momente mit einem guten Buch über gefährliche Intrigen und finstere Königsmörder. Manchmal schwärme ich für Filmmusik, minutenlang. Hängt wohl mit meiner ausgeprägten Leidenschaft fürs Kino zusammen. Was ich immer schon sagen wollte: «Ich bin Groot.» 

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