Hundstage: So kommt dein Vierbeiner nicht ins Schwitzen
Tipps, wie du an heissen Tagen einen kühlen Kopf bewahrst, gibt es viele. Aber hast du dabei schon mal an deinen Hund gedacht? Ihm macht die Hitze mehr zu schaffen, als du denkst.
2019 war der erste Sommer, den ich mit meinem Hund Finn verbracht habe. Da es bei einem vierbeinigen Familienzuwachs viele Dinge zu beachten gibt, war mir nicht wirklich bewusst, was Hitze für ihn bedeutet. Erst als sein Hecheln, bereits kurz nach Verlassen der Wohnung, immer lauter wurde, dämmerte es mir. Hunde schwitzen im Gegensatz zu uns Menschen nur über die wenigen Schweissdrüsen an ihren Pfoten. Zusätzliche Wärme geben sie über ihre Zunge ab, was du als Hecheln wahrnimmst. Weil es ihm damit aber nicht gelingt, seinen ganzen Körper abzukühlen, ist er auf deine Hilfe angewiesen.
Ein kühler Rückzugsort
In den eigenen vier Wänden kann es je nach Isolierung warm werden. Sorg dafür, dass es kühl bleibt, indem du die Fenster und die Rollläden tagsüber schliesst. Weil es im Bad und Keller tendenziell kühler als in anderen Zimmern ist, halten sich Hunde gerne dort auf – sorg dafür, dass die Türen zu diesen Räumen geöffnet sind. Nebst dem Plättliboden im Bad mag mein Hund auch den Steinboden in der Küche. Dass er an Hitzetagen seinen heiss geliebten Spielteppich vernachlässigt, will etwas heissen. Kein Wunder, denn Teppichfasern speichern Wärme.
Schnippschnapp
Sobald im Frühling das Wetter umschlägt, verlieren Hunde ihren dicken Winterpelz. Stattdessen wachsen weniger dichte und vor UV-Strahlen schützende Haare nach. Auch hier benötigt dein Haustier Hilfe: Je nach Hunderasse ist tägliches Bürsten ein Muss, weil dadurch mehr Luft an die Haut gelangt. So kann die Luft im Fell besser zirkulieren. Da ich kein Fan von auffrisierten Hunden bin, gehe ich mit Finn bloss einmal pro Jahr, kurz vor Sommerbeginn, zum Hundefriseur. Danach ist er gefühlt nur noch halb so schwer. Für Langhaarhunde wie es meiner ist, ist ein kurzer Schnitt vor einer Hitzewelle ein Muss. Hat dein Hund «bloss» ein dickes Fell, genügt es, wenn du es von einem Profi ausdünnen lässt. Mehr zum Thema Fellpflege erfährst du hier:
Einen Gang zurückschalten
Ums Gassi gehen kommst du an Hitzetagen nicht rum. Vermeide anstrengende und ausgedehnte Spaziergänge während der Mittagszeit. Diese verlegst du auf die kühlen Morgenstunden oder den Abend. Überleg dir vorab eine Route, auf der sich möglichst wenige Trottoirs befinden. Auf heissem Asphalt, Beton oder Sand kann sich dein Hund die Pfoten verbrennen. Denn bei einer Lufttemperatur von 31 Grad Celsius wird der Boden bis zu 62 Grad Celsius warm. Indem du mit deiner Handfläche sieben Sekunden lang den Boden berührst, findest du heraus, ob er für deinen Vierbeiner zumutbar ist. Achte zudem auf schattige Wege, wie du sie vor allem im Wald vorfindest. Wenn du in der Stadt wohnst, tut es zur Not auch ein Park. Mir ist aufgefallen, dass mein Hund an Sommertagen am liebsten über Wiesen rennt, da der Boden vergleichsweise kühl ist. Im Winter macht er das nicht.
Beobachte deinen Vierbeiner, denn er merkt nicht, wenn er sich übernimmt. Sobald er stärker als sonst hechelt und langsamer geht, legst du an einem schattigen Platz eine Pause ein. Falls es unterwegs keinen Brunnen oder kein stehendes Gewässer gibt, nimmst du eine Wasserflasche mit, damit er alle dreissig Minuten trinken kann. Wenn du deinem Hund zusätzlich etwas Gutes tun willst und unterwegs die Möglichkeit dazu hast, tauchst du sein Geschirr oder seine Pfoten in einen Brunnen oder See.
Leichte Kost
Auch Hunde haben an Sommertagen weniger Appetit, da sie die Hitze träge macht und sie sich deshalb weniger bewegen. In Sachen Futter ist Poulet die beste Wahl, da es leichter und bekömmlicher als andere Fleischsorten ist. Nassfutter versorgt den Organismus zudem zusätzlich mit Flüssigkeit. Stell deinem Hund ausserdem öfters als sonst frisches Wasser hin, um ihn zum Trinken zu animieren. Auch wenn es verlockend ist: Es sollte nicht eiskalt sein, da es den Magen reizen kann und im schlimmsten Fall zu Erbrechen führt.
Auch Hunde-Glacé sorgt zwischendurch für eine Erfrischung. Damit dein Vierbeiner es nicht herunterschlingt, und es wie eiskaltes Wasser den Magen verstimmt, gibst du es in einen Kong. Hierfür füllst du den Snack-Ball mit zwei Esslöffeln Hüttenkäse, einem Schuss Öl und zwei Esslöffeln Hundeleberwurst und stellst das Ganze ins Tiefkühlfach. Memo an mich: Das nächste Mal füttere ich meinen Hund im Freien. Die Sauerei in der Wohnung möchte ich dir ersparen. Falls dein Haustier an Ort und Stelle frisst, kannst du ein Frotteetuch unter den Kong legen, damit du danach nichts aufwischen musst.
Autofahrten
Dass lange Autofahrten an heissen Sommertagen tabu sind, sollte dir klar sein. Nur lassen sie sich nicht immer vermeiden. Achte darauf, wenn du mit deinem Hund verreist, dass ihm genügend Wasser zur Verfügung steht. Leg immer wieder eine Gassi-Pause ein und parkier auf einem schattigen Parkplatz. Während der Fahrt ist eine Kühlmatte eine Wohltat. Sobald sich dein Vierbeiner drauflegt, kühlt sie ab. Leg die Matte so in die Transportbox, dass sie nur die halbe Fläche bedeckt. So entscheidet dein Hund selbst, ob und wann er ein kühles Plätzchen benötigt. Achtung: Diese Matte ist kein Freipass für dich, deinen Hund allein im Auto zu lassen.
Splish Splash
In einem kleinen Planschbecken auf dem Balkon oder im Garten kann sich dein Hund jederzeit abkühlen. Hundepools sind robust, aber kein Muss. Ein herkömmliches Becken tut es je nach Rasse auch. Ist dein Hund wie mein Pomeranian wasserscheu, dann greif stattdessen zu kühlenden Alternativen wie der oben erwähnten Kühlmatte oder Cooling-Halsbändern und -Westen, die du ins Wasser tauchst. Während das Wasser verdunstet, wird die Körpertemperatur des Hundes gesenkt. Mein Hund legt sich nach jedem Spaziergang auf die Kühlmatte, die im Wohnzimmer auf dem Boden liegt. Darauf kann er sich nicht nur abkühlen, sondern auch herunterfahren und Energie tanken. Energie, die er für das Abkühlen seines Körpers benötigt.
Was machst du, damit dein Vierbeiner nicht ins Schwitzen kommt? Lass es mich wissen und hinterlasse deinen Tipp in der Kommentarspalte.
Wenn ich mal nicht als Open-Water-Diver unter Wasser bin, dann tauche ich in die Welt der Fashion ein. Auf den Strassen von Paris, Mailand und New York halte ich nach den neuesten Trends Ausschau und zeige dir, wie du sie fernab vom Modezirkus alltagstauglich umsetzt.