IFA 2023: Die Auswahl an Powerstations wird immer größer
Powerstations sind gekommen, um zu bleiben – und um Strom zu speichern. Ich habe bei den wichtigsten Herstellern auf der IFA nach Neuheiten Ausschau gehalten.
Die Redaktion von Digitec und Galaxus berichtet direkt aus Berlin von der IFA 2023. Alle bisher publizierten News und Hintergründe findest du in unserem Überblick:
Anker: Kompakt oder groß? Hauptsache erweiterbar
Anker präsentiert auf der IFA zwei neue Powerstations. Ein kompaktes und ein verdammt großes Modell. Beide lassen sich mit Zusatzbatterien erweitern.
Die Anker Solix C1000 speichert 1056 Wh und liefert bis zu 2400 Watt aus – an bis zu neun Geräte gleichzeitig. Sie soll 15 Prozent kleiner sein als Konkurrenzprodukte mit ähnlicher Kapazität. Eine volle Ladung soll an der Steckdose eine Stunde dauern.
Anker will die Solix C1000 noch in diesem Jahr auf den Markt bringen. Die unverbindliche Preisempfehlung gibt der Hersteller mit 1199 Euro an. Die Zusatzbatterie zur Verdopplung der Kapazität auf 2112 Wh kostet 799 Euro.
Brauchst du mehr Energie – etwa um ein Elektroauto zu laden – könnte die Solix F3800 dein Interesse wecken. Die Powerstation speichert bis zu 3840 Wh und liefert bis zu 6000 Watt. Mit Zusatzbatterien kannst du sie auf bis zu 26880 Wh erweitern. Die Powerstation verfügt über Räder, damit du sie bequem bewegen kannst.
Zum Preis oder der Verfügbarkeit der Solix F3800 macht Anker noch keine Angaben..
Bluetti: Drahtlos Laden und USV-Funktion
Der Besuch am Stand von Bluetti fördert die AC180P als neueste Powerstation des Herstellers zutage. Bei einem Gewicht von 17 Kilogramm speichert sie bis zu 1440 Wh und liefert maximal 1800 Watt Ausgangsleistung.
Die europäische Version der AC180P verfügt über zwei klassische Steckdosen (in Japan und den USA sind es vier). Dazu kommen eine Zigarettenanzünderbuchse mit 120 Watt und vier USB-Anschlüsse mit je 12 Watt. Der eine USB-C-Anschluss mit bis zu 100 Watt dürfte aber gerne noch Gesellschaft haben. Immerhin bietet die Powerstation auf ihrer Oberseite noch eine drahtlose Ladefläche mit bis zu 15 Watt.
Nach einer Stunde an der Steckdose soll die AC180P bereits zu 80 Prozent geladen sein. Die Powerstation ist als USV nutzbar und soll bei einem Stromausfall die Energieversorgung innerhalb von 20 Millisekunden übernehmen.
Der Vertrieb arbeitet übrigens flott:
Ecoflow: Wallbox für das Eigenheim
Ecoflow hat in den letzten anderthalb Jahren enorm an Präsenz gewonnen. Zur IFA gab es aber keine neue Powerstation. Der letzte Zuwachs, die Delta 2 Max, ist seit dem Frühjahr in Europa erhältlich. In den USA gibt es sie etwa ein Jahr länger.
Die Neuankündigung der IFA, die Ecoflow Delta Pro Ultra mit 6000 Wh und 7200 Watt, erscheint vorerst nur in den USA. Dort will Ecoflow mit großen Batterien, die man in oder an sein Haus bauen kann, Tesla Konkurrenz machen. Der Autohersteller verkauft solche Wallboxen schon seit mehreren Jahren. Mit ihnen und den stapelbaren von Ecoflow kann man unter anderem den Strom aus der hauseigenen Solaranlage bei sich zu Hause speichern.
Goui: Powerbank oder Powerstation
Beim Zubehörhersteller Goui habe ich die Beast 600 entdeckt. Mit ihren 518 Wh ist sie entweder eine sehr große Powerbank oder eine sehr kleine Powerstation. Sie wiegt 6,6 Kilogramm und liefert 600 Watt, bzw. bis zu 1000 Watt im Peak.
Bei den Anschlüssen gibt es keine klassischen Steckdosen. Dafür den Auto-Zigarettenanzünder und vier DC5521-Buchsen mit jeweils 12 Volt. Dazu kommen drei USB-A-Anschlüssen, von denen zwei 12 und einer 18 Watt liefert. Die USB-C-Buchse schafft dagegen bis zu 100 Watt. Kostenpunkt für das Beast: 799 Dollar.
Jackery: Solarmodul oder Battery Pack dazu
Nachdem ich bei Goui noch über die richtige Bezeichnung grübele, versucht Jackery mir seine kleinere Neuankündigung als Mini-Powerstation anzudrehen. Die Explorer 300 Plus verfügt über 288 Wh und liefert bis zu 300 Watt. Diese verteilen sich auf zwei USB-C-Buchsen mit 100 Watt und 15 Watt, einen USB-A-Anschluss mit 15 Watt sowie einen 12-Volt-Anschluss und eine Schuko-Steckdose. Die unverbindliche Preisempfehlung habe ich bisher nur für Deutschland gefunden: 349 Euro, im Set mit Mini-Solarpanel 449 Euro.
Der Explorer 1000 Plus ist wenig überraschend größer. Er bietet 1260 Wh und eine Ausgangsleistung von 2000 Watt. Mit bis zu drei Battery Packs kannst du die Kapazität auf 5000 Wh erhöhen. Sieben Anschlüsse stehen auf der Vorderseite bereit:
- 2x USB-C (100 Watt)
- 2x USA-A (18 Watt)
- 2x Schuko-Steckdose (2000 Watt)
- 1x Car Charger (120 Watt)
Die Explorer Plus soll 1299 Euro kosten. Für ein Battery Pack will Jackery 799 Euro haben.
Ugreen: Die Neuankündigung fehlt am Messestand
Etwas enttäuschend war es am Stand von Ugreen. Der Hersteller hat mit der PowerRoam 2200 zwar seine bisher größte Powerstation vorgestellt, aber kein Modell am Messestand dabei. Dabei hätte ich das 25-Kilo-Monster gerne auf seinen vier Rädern herumgerollt.
Die verwendeten LiFePO4-Batterien sollen sonst vor allem für Elektrofahrzeuge zum Einsatz kommen. Die Gesamtkapazität liegt bei 2048 Wh. Aufladen an der Steckdose soll nur 1,5 Stunden dauern.
Die PowerRoam 2200 kann ihrerseits bis zu 2500 Watt Strom liefern, wobei über ihre Steckdosen im Peak wohl auch bis zu 3500 Watt möglich sind – wenn ich das Datenblatt richtig verstehe. Anschlüsse zum Laden von Geräten gibt es auf jeden Fall genug:
- 4x Steckdosen (2300 Watt)
- 4x USB-C (140 Watt, 110 Watt und 2x 45 Watt)
- 2x USB-A (22,5 Watt)
- 1x Car Charger (120 Watt)
- 2x DC5521 (60 Watt, 120 Watt im Dual-Port)
- 1X Anderson Powerpole (300 Watt)
Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Digitec und Galaxus.