Intel, AMD und Qualcomm: Freie Chipwahl bei den neuen KI-Notebooks
Neue Chipsätze von Intel und Qualcomm mit KI-Fokus sorgen für eine Flut an neuen Notebooks auf der IFA 2024: eine Übersicht.
Während Intel die zweite Generation seiner effizienten Core-Ultra-Chips zur IFA vorgestellt hat, bringt Qualcomm die Budget-Version seines Snapdragon X Plus heraus. Einige Hersteller haben zudem noch neue Notebooks mit AMDs Ryzen 300 angekündigt. Bei den SoCs mit KI-Fokus ist die Auswahl groß. Deswegen hat fast jede Marke kleine Gimmicks, die ihre Laptops besonders machen sollen.
Acer: KI-Aktivitätsanzeige und eigene KI-Suche
Acer stattet seine neuen KI-Notebooks mit einer Aktivitätsanzeige auf dem Touchpad aus. Diese leuchtet immer dann auf, wenn die NPU auf dem Chipsatz aktiv wird. Das sorgt für Transparenz und schafft ein Gefühl dafür, wann die KI arbeitet.
Mit dem «Acer Assist» hat der Hersteller zudem seine eigene, lokal auf den Geräten laufende, KI-Suche. Auf welche Laufwerke oder Ordner sie Zugriff hat, bestimmst du. Sie kann Dokumente zusammenfassen und unterstützt bei der Fehleranalyse am PC. Das bedeutet hoffentlich weniger PC-Support.
Beim Swift Go 14 AI hast du die Wahl zwischen dem neuen Snapdragon X Plus mit 8 Kernen oder einem noch nicht genauer spezifizierten Ryzen-300-Chip von AMD. Beide Notebooks verfügen über ein 14 Zoll großes Display, wobei die genaue Ausstattung der Geräte sich je nach Land unterschiedlich ist. Weitere Informationen sollen folgen. Für die Snapdragon-Version noch im September. Hier ist auch bereits klar, dass die günstigste Variante in Deutschland 1049 Euro kosten wird. Für die AMD-Varianten folgen Informationen zu Preis und Verfügbarkeit noch.
In den Swift 14 AI und 16 AI verbaut Acer neue Intel-Chips der zweiten Core Ultra Generation der. Den Hauptunterschied deuten die Zahlen im Namen an: Die OLED-Displays sind 14 oder 16 Zoll groß. Noch im September soll das Swift AI 14 ab 1199 Euro erhältlich sein. Das Swift 16 AI folgt im Dezember und hat noch keinen Startpreis.
Mit dem Travelmate P6 14 AI stellt Acer ein Notebook für Firmen vor, die sich die Möglichkeit offenhalten wollen, KI zu nutzen. Jenseits der KI profitieren die Geräte vom Leistungszuwachs und den längeren Akkulaufzeiten durch die Intel Core Ultra Series 2. Die Geräte sollen ab Januar 2025 erhältlich sein und ab 1419 Euro kosten.
Asus hat nur Intel inside
Bei den Neuvorstellungen von Asus gibt es keine Wahlmöglichkeit beim Chip-Hersteller. Bei diesem Schwung neuer Geräte setzt der Hersteller voll auf die Series 2 von Intel.
Die Top-Modelle sind das Zenbook 14 (UX5406) und Zenbook 16 (UX5606), in denen sich der Core Ultra 9 befindet. Bei der 14-Zoll-Variante stellt der Hersteller die Dicke des Gehäuses von 1,1 Zentimetern sowie das geringe Gewicht von 1,2 Kilogramm in den Vordergrund. Sie soll demnächst ab 1699 Euro erhältlich sein. Die größere und schwere 16-Zoll-Variante folgt im ersten Quartal 2025 und hat noch kein Preisschild.
Etwas günstiger ist das Vivobook S14 (S5406SA) mit dem Core Ultra 7, das im vierten Quartal 2024 ab 1099 Euro erhältlich sein soll.
Willst du den Bildschirm um 360 Grad drehen, sind das Vivo Flip 14 (TP3407) und Flip 16 (TP3607) vielleicht passende Geräte für dich. Sie haben ebenfalls den Core Ultra 7 an Bord und erscheinen im ersten Quartal 2025.
Das ExpertBook P5 (P5405), die teuerste Serie seiner Business-Notebooks, versieht Asus mit zusätzlichen KI-Funktionen. Hier sollen die Core-Ultra-Chips der zweiten Generation die «AI ExpertMeet-Tools» ermöglichen. Dazu gehören vor allem Funktionen für Meetings: Zusammenfassungen, Übersetzungen, Rauschunterdrückung und Wasserzeichen für Unterlagen und Präsentationen. Außerdem sind die ersten vier F-Tasten hervorgehoben, um in Videocalls schneller die Lautstärke anzupassen sowie das Mikrofon ein- oder auszuschalten. Ab November sollen Firmenkunden ab 967 Euro bestellen können.
Lenovo hat alle drei Chip-Hersteller an Bord
Die neuen Notebooks von Lenovo greifen auf Chipsätze aller drei Hersteller zurück. Aber nur die Modelle der «Aura Edition» erhalten die sogenannten «Smart Modes». Diese sollen das Notebook im Handumdrehen für unterschiedlichen Szenarien anpassen.
- Attention Mode: Wenn Produktivität angesagt ist, kann unter anderem gezielt Webseiten blockieren.
- Wellness Features: Soll für entspannte Augen und zum Beispiel durch Pausen für mehr Konzentration und eine gesunde Körperhaltung sorgen.
- Collaboration Tools: Verbessert mit verschiedenen Einstellungen Videoanrufe.
- Shield Mode: Erhöht die Privatsphäre mit Datenschutzwarnungen und automatischer VPN-Aufforderung.
Mit Smart Share gibt es zudem noch eine Funktion, um Bilder zwischen Smartphone und Notebook zu teilen. Dafür genügt es, das Smartphone (Android und iOS) an den Bildschirmrand des Notebooks zu tippen, um die Share-App auf beiden Geräten zu starten. Mit Smart Care startet Lenovo zudem einen Echtzeit-Support durch Lenovo-Techniker. Diese sind über den Rechner oder via Telefon erreichbar.
Das Lenovo Yoga Slim 7i Aura Edition mit seinem 15 Zoll großen Display und Intel Chips der Core Ultra Series 2 soll noch im September ab 1399 Euro erhältlich sein.
Beim Yoga Pro 7 mit dem AMD Ryzen AI 9 365 soll die KI unter anderem Software-Vorschauen, Rendering und Exporte drastisch beschleunigen. X Power nennt Lenovo die zugehörige Software. Der Rechner verfügt über ein 14,5 Zoll großes OLED-Display und soll ab 1699 Euro erhältlich sein.
Ebenfalls über einen AMD-Prozessor, einen Ryzen 7000, verfügt das IdeaPad Slim 5. Es steht mit 15 oder 13 Zoll großen Displays zur Auswahl und ist mit einer unverbindlichen Preisempfehlung ab 699 Euro deutlich günstiger. Ab Oktober sollen die zwei Notebooks erhältlich sein.
Im IdeaPad Slim 5X und dem IdeaPad 5x 2-in-1 mit um 360 Grad drehbarem Touchscreen befindet sich der neue Snapdragon X Plus 8-Kern-Prozessor. Beide 14-Zoll-Geräte sollen noch im September ab 899 Euro und 999 Euro (2-in-1) verfügbar sein.
Bei seinen Business-Notebooks nutzt Lenovo ebenfalls SoCs aller drei Chip-Hersteller. Das mit einem Preis ab 2699 Euro teuerste Modell soll im November erscheinen. Das ThinkPad X1 Carbon Gen 13 Aura Edition hat Zugriff auf die erwähnten exklusiven Funktionen und die Intel Core Ultra Series 2 an Bord.
Etwas günstiger wird es mit den KI-Prozessoren von AMD. Das ThinkPad T14s Gen 6 soll ebenfalls ab November erhältlich sein und mindestens 2199 Euro kosten. Deutlich geringer ist mit 999 Euro der Startpreis des im Dezember erscheinenden ThinkBook 16 Gen 7+.
Jetzt aufpassen: Es gibt auch noch das ThinkBook 16 Gen 7 – ohne + im Namen. In ihm verbaut Lenovo den Snapdragon X Plus 8-Kern-Prozessor. Das Notebook soll bereits im Oktober ab 819 Euro erhältlich sein.
Samsung bringt die Galaxy AI aufs Notebook
Am IFA-Stand von Samsung steht ein einziges neues Notebook. Das Galaxy Book5 Pro 360 mit Intel Core Ultra der zweiten Generation und einem AMOLED-Display. Samsung preist über 300 KI-Funktionen an, die teilweise schon von den Galaxy-Smartphones bekannt sind: Live-Übersetzungen, Circle-to-Search, Chat-Assistant, Transkriptionsassistent. Der Laptop soll noch im September verfügbar sein, einen Preis nannte der Hersteller aber noch nicht.
LG: Nicht mehr als eine Ankündigung
Direkt nach der Vorstellung der Intel Core Ultra Series 2 hat LG das «gram pro 16» mit dem neuen Chipsatz angekündigt. Außer dem Versprechen von KI-Funktionen und dem sich aus dem Namen ergebenden 16 Zoll großen Display blieb der Hersteller weitere Details schuldig. Das Notebook hat es auch nicht auf den IFA-Stand von LG geschafft.
Dell bietet alle drei Chip-Hersteller an
Gar nicht auf der IFA vertreten ist Dell. Das hindert den Hersteller aber nicht daran, ebenfalls Notebooks mit den neuen Chipsätzen vorzustellen. Dabei handelt es sich unter anderen um eine «demnächst» erscheinende Version des XPS 13 mit der Intel Core Ultra Series 2.
Mit dem 24. September haben das neue Inspiron 14 und Latitude 5455 dagegen bereits ein Datum für den Verkaufsstart. Beide erscheinen mit dem Snapdragon X Plus, wahlweise mit zehn oder acht Rechenkernen.
Für alle drei neuen Rechner nannte Dell noch keine Preise. Die werden, wie bei allen anderen Rechnern, von der jeweiligen Konfiguration abhängen, die zudem von Land zu Land unterschiedlich sein können.
Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Digitec und Galaxus.