Produkttest

Intels Arc A750 mausert sich zu einer guten Budget-Grafikkarte

Kevin Hofer
19.6.2023

Bereits acht Monate ist es her, dass Intel dedizierte Grafikkarten herausgebracht hat. Die Arc A770 und A750 waren bei Release aufgrund von Treiberproblemen kaum brauchbar. Mittlerweile sieht das anders aus.

Intels Arc-Grafikkarten sind schlecht: so das Verdikt beim Release der Karten vergangenen Oktober. Dank Treiber-Updates sieht es heute besser aus. Vor allem die kleinere Arc A750 ist bei kleinem Budget einen Blick wert.

Intel Arc A750 Limited Edition (8 GB)
Grafikkarte
EUR284,–

Intel Arc A750 Limited Edition

8 GB

Zocken mit der A750

Ich packe die A750 in den NUC 13 Extreme Raptor Canyon. Ich will nicht einfach nur Benchmarks durchführen, sondern eine Woche mit dem System arbeiten und zocken. Dabei muss ich meine Ansprüche etwas zurückdrehen. Ich spiele für gewöhnlich in 1440p-Auflösung. Dafür reicht die Leistung der A750 nicht aus, weshalb ich mich mit 1080p begnügen muss.

Für den Test spiele ich dieselben Games, die ich auch beim Review des NUCs gezockt habe: «Anno 1800», Cyberpunk 2077» und «Shadow of the Tomb Raider». Zusätzlich teste ich in «Cyberpunk 2077» Raytracing. In der folgenden Grafik siehst du die erreichten Bilder pro Sekunde (FPS) der A750 in 1080p-Auflösung im Vergleich mit diversen Karten. Aufgrund der Platzverhältnisse im NUC konnte ich nicht viele Modelle testen. Besonders interessant ist der Vergleich zur RTX 3060 Ti.

Wie du siehst, schneidet die Arc A750 am schlechtesten ab. Das war zu erwarten. Dennoch ist das Ergebnis respektabel. Derzeit kostet die Karte 269 Franken/Euro. Die aktuell günstigsten verfügbaren RTX 3060 Ti kosten 332 Franken/Euro (beide Stand 19.6.2023). Das sind 28 Prozent mehr. In 1080p-Auflösung liegt die A750 aber nur 23 Prozent hinter der RTX 3060 Ti. Noch grösser ist der Unterschied zur RTX 4070 Ti: Die kostet 208 Prozent mehr als die A750, bietet aber «nur» 143 Prozent mehr FPS.

Ist Raytracing aktiviert, kann die A750 nicht mit den anderen mithalten. Mit 25 FPS im Raytracing-Ultra-Modus ist «Cyberpunk 2077» unspielbar. Aktiviere ich aber die Upscaling-Technologie Xe Super Sampling auf Balanced, erreiche ich 49 FPS. Das reicht mir, um die Night City zu erkunden.

Zugegebenermassen ist mein Sample an Spielen mit drei Stück gering. Sie zeigen dennoch eine gewisse Tendenz. Andere Reviews, etwa von Rock, Paper, Shotgun oder Techradar, zeigen in dieselbe Richtung wie meine Erfahrungen mit der Karte.

Ich spiele noch weitere Titel wie «Star Wars Jedi: Survivor» oder «Hogwarts Legacy». Bei ersterem liegt die Framerate um die 50 FPS in 1080p-Auflösung bei maximalen Details. Bei zweiterem sind sogar Frameraten jenseits von 70 FPS möglich. Selbstverständlich brauchst du dafür auch eine ordentliche CPU. In meinem NUC ist ein i9-13900K verbaut. Aber selbst mit einem i5-12600K oder dem Ryzen 5800X3D sollten ähnlich viele FPS drin liegen.

Arbeiten mit der A750

Im Alltag bemerke ich keinen grossen Unterschied zu meinem PC mit AMD Ryzen 5950X und Radeon RX 6800 XT. Programme wie Adobe Photoshop und Premiere fühlen sich bei meinen Arbeiten nicht langsamer als sonst an. Ich bearbeite RAW-Bilder in Photoshop und schneide kurze UHD-Videos in Premiere. Der UL Procyon Benchmark bestätigt diesen subjektiven Eindruck. Er zeigt keine grossen Unterschiede zu den theoretisch viel leistungsfähigeren Karten.

Fazit: Gut, wenn du wenig Kohle hast

Wer hätte das zum Release der Karten vor acht Monaten gedacht: Intel bietet mit der Arc A750 mittlerweile eine gute Grafikkarte für alle, die mit einem kleinen Budget auskommen wollen. Klar, mit der A750 setzt du beim Zocken nicht zu Höhenflügen an. Aber im aktuell immer noch teuren Grafikkartenmarkt ist sie meine Empfehlung für Budgets unter 300 Franken/Euro.

Hast du mehr Geld zur Verfügung, ist die RTX 3060 Ti die bessere Wahl und für noch etwas mehr gibt es die RTX 4060 Ti. Die ist zwar nur zehn Prozent schneller als die RTX 3060 Ti, bietet aber Features wie DLSS 3.0 und ist leistungseffizienter. Ihr Preis ist seit Release je nach Modell deutlich gefallen.

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Technologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.

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