iPad Air 2022 im Test: Pro bei der Leistung und mini beim Preis
Apple hat sein iPad Air überarbeitet und ihm seinen M1-Chip spendiert. Ja, genau den Chip, der auch im iPad Pro 2021 steckt. Außerdem erhält das Air auch noch eine Antenne für den schnellen Mobilfunkstandard 5G. Damit ist das iPad Air der 5. Generation nicht nur das performanteste seiner Klasse – es rückt auch sonst mit einigen Funktionen ganz dicht an das iPad Pro 2021 heran. Ist das neue iPad Air also vielleicht am Ende das günstigere iPad Pro?
Dies ist ein Artikel unseres Content-Partners «Nextpit». Hier findest du den Original-Artikel von Fabien Roehlinger.
Pro
- Sehr schnell und performant
- Center Stage: Das neue Apple-System für Video-Calls ist an Bord
- Super Laufzeit des Akkus
- Kompatibel mit Apple Pencil und Magic Keyboard
- Dank USB-C schneller Datenaustausch und Anschlussmöglichkeit für externe Bildschirme
Contra
- Für Menschen mit Speicherplatzhunger könnte es eng werden
- Kein Face-ID (was mich persönlich aber nicht stört)
Apple iPad Air 5 (2022): Design und Verarbeitung
In Sachen Design bleibt Apple seiner Linie treu und ändert: Nichts. Mit einer Abmessung von 247,6 mm x 178,5 mm und 6,1 mm misst das neue iPad Air genauso viel ab wie sein Vorgänger des vergangenen Jahres. Mit 462 Gramm ist es kaum spürbare 2 Gramm schwerer als die 4. Generation.
Die Ecken sind nach wie vor abgerundet, der An-Aus-Taster ist oben an der schmalen Seite angebracht, die Taster für die Lautstärke daneben an der langen Seite. Die Frontkamera ist noch immer (leider!) an der schmalen Seite des iPads Für Videocalls wäre es aus meiner Sicht hilfreicher, wäre die Kamera an der breiten Seite verbaut.
Es gibt aber eine neue Farbe – und ich muss sagen, sie gefällt! Das neue Blau ersetzt das grüne iPad, das es noch im letzten Jahr gegeben hatte.
Apple iPad Air 5 (2022): Display
Das Display des iPad Airs ist toll. Es gibt satte Farben wieder, nutzt die sogenannte True Tone-Technologie, die die Farben des Displays so natürlicher wiedergeben sollen.
Es ist das selbe Panel, das Apple auch im vergangenen Jahr verbaut hat: Ein 10,9’’ beziehungsweise 27,69 cm in der Diagonalen großes Liquid Retina Display, das mit 2360 x 1640 Pixeln auflöst und typischerweise eine Helligkeit von 500 Nits aufweist.
Im Vergleich zum iPad Pro fehlt die ProMotion-Technologie, mit der sich akkuschonend besonders flüssige Übergänge bei Bewegungen darstellen lassen können.
Sieht man sich die beiden iPads, also das neue Air und das Pro, nebeneinander von oben an, werden einem vielleicht bei genauem Hinsehen die etwas größeren Bezels beim Air auffallen. Aber selbst das fehlende ProMotion dürfte vielen Fällen kaum bemerkbar sein.
Apple iPad Air 5 (2022): Besonderheiten
Das iPad Air 2022 ist auch mit dem Magic Keyboard und dem Apple Pencil der 2. Generation kompatibel .
Warum gerade es in Kombination mit seiner Performance so spannend macht, kläre ich später noch im Fazit.
Apple iPad Air 5 (2022): Software
Das neue iPad Air 2022 kommt selbstverständlich auch mit der neuesten Version von iPadOS. Aktuell ist das die Version 15.4. Wer schon mal ein iPad in Aktion gesehen hat, weiß, dass iPadOS und seine Möglichkeiten bemerkenswert sind.
Da das iPad Air über den M1-Chip verfügt, dürften dem Tablet alle Software-Updates auch für die nächsten 4 bis 5 Jahre sicher sein.
Apple iPad Air 5 (2022): Performance
Im NextPit-Testbericht zum iPad Pro (2021) schrieb ich im vergangenen Jahr über den M1-Chip:
«Das erste System-on-a-Chip aus dem Hause Apple hat 8 CPU-Kerne, 8 Kerne für die GPU und 16 Apple Neural Engine Cores. Apple sagt, der M1 bringe eine 50% Performance-Steigerung und eine 40% bessere Grafikleistung mit sich.»
Wieso ich fast ein Jahr alte Kamellen aufwärme – noch dazu, weil diese ja eigentlich für ein ganz anderes Gerät gedacht sind? Weil sie genau das zusammenfassen, was auch für das iPad Air gilt. Denn Apples Mittelklassegerät im Tabletbereich, eben das iPad Air, bekommt auch den M1-Chip und wird so das schnellste Tablet seiner Preisklasse.
Falls das jetzt vielleicht zu schnell ging, hier noch einmal zusammengefasst: Das iPad Air hat nun einen Chipsatz verbaut, den Apple nicht nur im iPad Pro (2021), sondern auch im MacBook Pro des vergangenen Jahres verbaut hatte.
Grafikintensive Spiele, Videoschnitt für Hausgebrauch oder Multithreading ist mit dem neuen iPad Air kein Problem. Da fragt man sich doch: Warum sollte ich mir dann überhaupt ein iPad Pro kaufen, wenn das iPad doch so viel kann?
Schnell wird es übrigens auch beim Funken. Denn das iPad Air bekommt sowohl eine 5G-Antenne, als auch Wi-Fi 6. Letzteres ist zwar bisher noch nicht sehr weit verbreitet. Aber in Sachen Zukunftssicherheit ist das sicherlich ein Pluspunkt.
Eine gute Frage, die ich im Fazit genauer kläre. Was man allerdings schon an dieser Stelle zu bedenken geben muss, ist, dass es das iPad Air nur in einer 64-GByte- und 256-GByte-Variante gibt. Für Leute mit Datenhunger könnte das eventuell zu leichte Kost sein. Ich will allerdings an dieser Stelle zu bedenken geben, dass man zusammen mit iCloud Daten wunderbar und kaum merkbar auslagern kann. Meistens übernimmt iPadOS diesen Job sogar, ohne dass man es merkt: Nicht oder selten genutzte Daten verbleiben dann in der Cloud und klauen so keinen wertvollen Speicherplatz.
Apple iPad Air 5 (2022): Klang & Kamera
Apple spendiert seinem Air zwei Lautsprecher, die für ihre Größe auch durchaus gut klingen. Wer schon mal iPad-Sound genießen durfte, weiß was ich meine. Sehr viel mehr lässt sich zum Sound aber auch gar nicht sagen.
Ganz im Gegensatz zur Frontkamera: Apple verbaut jetzt ebenfalls die 12-MP-Ultraweitwinkel-Kamera, die auch schon im iPad Mini und im iPad Pro zum Zuge kommt. Damit ist dann auch Center Stage möglich – Apples neue Funktion für Videokonferenzen. Dabei folgt einem die Kamera scheinbar immer und hält die Sprecher im Fokus.
Die Hauptkamera besteht nur aus einer Linse mit einer ƒ/1.8-Blende. Mit ist ein digitaler 5-fach-Zoom möglich. Videos lassen sich in 1080p oder 4K aufnehmen.
Wer gerne mal Center Stage in Aktion sehen will: Hier haben wir einen Artikel, wie Ihr Center Stage beim iPad (de-)aktiviert und zeigen die Funktion in einem Video.
Apple iPad Air 5 (2022): Akku
Es ist wirklich erstaunlich, was Apple mittlerweile aus den Akkus herausholt. Wie üblich verzichtet Apple auf die Angabe genauer mAh-Angaben und gibt die Leistung seiner Batterie mit einem Tag an. Apple gibt die Leistung der Batterie mit bis zu 10 Stunden für Websurfing und Video über Wi-Fi und bis zu 9 Stunden beim Verwenden von mobilen Daten an.
Diesen Wert kann ich so locker bestätigen. Das iPad begleitet mich die letzten Tage über meinen Tag hinweg. Abends ist trotz intensiver Nutzung – wie Mails oder Artikel schreiben, surfen oder mal ein Video – immer noch Restenergie übrig. Wer also nicht hauptsächlich rechenintensive Aufgaben bewerkstelligt oder grafiklastige Games zockt, ohne das Tablet an einer externen Stromquelle angeschlossen zu haben, der oder die kommt ganz locker über den Tag.
Abschließendes Urteil
«Pro bei der Leistung und mini im Preis» – so lautet der Titel meines Artikels. Apple wertet seine Air-Reihe technisch gesehen mächtig auf. So sehr, dass die Unterschiede zum iPad Pro abseits des Design fast schon mit der Lupe gesucht werden müssen und sich der Preis trotzdem in Richtung iPad mini orientiert (Preis liegt aktuell bei einem Preis ab 549 Euro)
Das iPad mini (2021) im Test
Es scheint Teil einer neuen Apple-Strategie zu sein. Immerhin rüstet man das neue iPhone SE ebenfalls beim Chipsatz so stark auf, dass es in Sachen Performance quasi mit dem iPhone 13 ebenbürtig ist.
Warum macht Apple das? Natürlich bekommt man auf eine solche Frage vom Hersteller keine klare Antwort. Aber beim genaueren Hinsehen und Nachdenken ergibt diese Strategie absolut Sinn.
Der M1-Chip ist nun mittlerweile schon gut ein Jahr alt, das iPad Pro erschien Ende Mai beziehungsweise Anfang Juni des letzten Jahres. Das heißt, dass ein neues iPad Pro vermutlich auch bald den M2-Chip erhalten würde. So hätte das Pro in zwei Monaten wieder die Nase vorne.
Trotzdem ist das iPad Air eine echte Power-Maschine und bietet an sich alles, was das Herz begehrt. Was also tun, wenn man jetzt zwischen iPad Pro und iPad Air zögert?
Für wen ist das iPad Pro geeignet und für wen das iPad Air?
Selbstverständlich lässt sich diese Frage nicht beantworten, ohne die Präferenzen der jeweiligen Person zu kennen. Als Faustregel habe ich für mich aber ausgemacht: Mit einem ausgeprägten FOMO (Fear of missing out; diese Emotion kenne ich selbst nur allzu gut) und damit dem Gefühl gerne auf der Höhe der technischen Zeit und Möglichkeiten sein zu müssen / zu wollen, greife ich zum iPad Pro. Ebenso, wenn ich viel beruflich mit dem iPad unterwegs bin oder es vielleicht gar mein Hauptcomputer ist.
Das iPad Air dagegen ist für alle, die mit einem Tablet mehr machen möchten, als gelegentlich ein oder zwei Webseiten auf der Couch anzusehen. Ich denke da vor allem an Schülerinnen und Schüler fortgeschrittenerer Jahrgangsstufen, Studentinnen und Studenten oder Menschen, die insgesamt viel mit einem Tablet privat (aber auch beruflich) machen möchten. Das iPad Air bietet dafür nämlich alles – und das zu einem günstigeren Preis.
Dass Apple seinen vermeintlich kleineren und Einstiegsgeräten die neuesten Chips bietet, ist bemerkenswert. Und nachhaltig! So ist gewährleistet, dass die Geräte viele Jahre Updates bekommen können. Einer Nutzungsdauer von fünf Jahren und mehr steht so nichts im Wege.
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