iPhone 15: Alter Wein in neuen Schläuchen oder ernsthafte Pro-Alternative?
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iPhone 15: Alter Wein in neuen Schläuchen oder ernsthafte Pro-Alternative?

Die Apple-Welt, inklusive Apple selbst, spricht fast nur über die Pro-Versionen der iPhones. Dabei ist das iPhone 15 die bessere Wahl für die meisten Apple-Nutzer und -Nutzerinnen. Ich verrate dir hier, warum.

Während die Pro-Modelle Jahr für Jahr mit grossen Innovationen aufwarten, waren die Basic-Modelle 12, 13 und 14 – einfach nur langweilig. Mal ein paar Milliampèrestunden mehr im Akku, eine neue Bluetooth-Version – das wars. Bei der 14er-Version hat Apple nicht mal mehr den Prozessor erneuert.

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Heuer ist das anders. Trotz Pro, Pro Max und Plus ist das Basic-Modell der heimliche Star. Denn Apple hat sich ordentlich ins Zeug gelegt. Mein Vergleich zeigt: fast überall kann sich das iPhone 15 mit dem 6,.1-Zoll grossen Pro messen – ist aber viel günstiger. Darum solltest du es bevorzugen.

Nimm es in die Hand – und lass es nie wieder los

Ein Aspekt wird bei einem Smartphone oft unterschätzt: die Haptik. Eine Studie der Universität Bonn hat ergeben, dass wir das Handy durchschnittlich 88 Mal pro Tag in die Hand nehmen. Bei einer solchen Zahl ist es doch schon wichtig, dass man das Gerät gern anfasst. Das hat sich Apple wohl auch gedacht: Die Kalifornier haben sich von der «glossy» Rückseite und dem spiegelnden Rahmen verabschiedet und beide mit einer matten Oberfläche ersetzt. Beim ersten Anfassen hatte ich zunächst den Eindruck, dass Apple jetzt aufs Glas verzichtet.

Dem ist aber nicht so. Vielmehr ist das Glas jetzt gebürstet – dadurch kommt der matte Effekt zustande. Zudem hat Apple das iPhone 15 schlanker gebaut. Ungefähr einen halben Millimeter schmaler als die Pro-Version des iPhone 15. Das klingt nach nichts. Aber im Zusammenspiel mit den leicht abgerundeten Kanten kann das für Menschen mit kleinen Händen – so wie mich – durchaus spürbar sein. Auffällig ist auch der Gewichtsunterschied zum Pro-Modell. Trotz leichtem Titanrahmen beim Pro-Modell ist dieses 16 Gramm schwerer. 187 statt 171 Gramm nämlich. In Sachen Haptik und Gewicht gebe ich dem iPhone 15 also den Vorzug.

Das gebürstete Glas verleitete mich dazu, das Gerät ohne Hülle zu nutzen.
Das gebürstete Glas verleitete mich dazu, das Gerät ohne Hülle zu nutzen.
Quelle: Florian Bodoky

Optisch gibt's darüber hinaus keine grossen Änderungen. Die Haptik macht also den Hauptunterschied aus. Insgesamt mag ich das iPhone 15 haptisch so sehr, dass ich – wie Kollege Samuel – beschloss, das Phone eine Weile ohne Hülle zu verwenden.

Die Front der Geräte unterscheidet sich kaum.
Die Front der Geräte unterscheidet sich kaum.
Quelle: Florian Bodoky

Nach einer Woche fällt mir ein Pro und ein Kontra damit auf. Pro: Die matte Rückseite ist weniger anfällig für Fingerabdrücke als die glänzenden Geräte vergangener Jahre. Wenn auch nicht komplett resistent. Kontra: Die Rutschfestigkeit der Geräte nimmt merklich ab. Nach zwei Stürzen kommt also trotzdem wieder eine Hülle dran. Damit verzichte ich auf dieses seltsam befriedigende Gefühl, wenn ich das gebürstete Glas in der Hand halte. Oder wenn ich es einfach in meine Hosentaschen gleiten lasse. Mit Hülle fühlt sich das längst nicht mehr so angenehm an. Aber: Ich verzichte auch auf die fast schon körperlich spürbaren Schmerzen, wenn mir das Gerät aus der Hand rutscht. Meine Hülle besteht übrigens aus dem guten alten Silikon – die negative Resonanz zu den «Fine Woven»-Cases haben mich davon abgehalten, diese auszuprobieren.

Ambivalenz pur: der Bildschirm

Die Screens des iPhone 15 und der Pro-Variante sind sich sehr ähnlich: Beide haben ein Super Retina XDR OLED-Display. Wie schon bei den Vorgängern der letzten Jahre bekommst du eine Bildschirmdiagonale von 6,1 Zoll. Das sind rund 15,5 Zentimeter. Zudem ein Seitenverhältnis von 19,5:9. Die Auflösung beträgt 1179 × 2556 Pixel. Das ist nicht nur weit weg von 4K, sondern auch die gleiche Auflösung wie beim iPhone 14 Pro. Auch die Pixeldichte ist die gleiche: 461 ppi. Die sogenannte «Screen-to-Body-Ratio», also das Verhältnis von der gesamten Oberfläche des Geräts und dem Display verbessert sich minimal von 88,2 Prozent gegenüber 86,4 Prozent beim iPhone 15. So weit, so unspektakulär.

Allerdings: In Natura sieht das Display sehr scharf aus, die Farben stechen schön hervor, aber nicht unnatürlich hell oder knallig. Dazu bietet Apple wie jedes Jahr die «True Tone»-Technologie. Diese sorgt dafür, dass sich die Display-Helligkeit und die Farbintensität deiner Umgebung anpasst. Das hat den Vorteil, dass der Akku deines iPhones länger durchhält, als wenn du ständig mit maximaler Helligkeit unterwegs bist.

Damit kommen wir zum «Signature-Move», zu der Verbesserung des Displays: 2000 Nits beträgt die Spitzenhelligkeit des iPhone-15-Displays (auch jener des Pro). Ich will das genau wissen. Ich bastle selber einen Licht-Diffusor aus Papier und mache mich mit dem Luxmeter ans Werk. Damit werde ich keine narrensicheren Laborresultate erhalten. Aber ich kann dir sagen, ob dich Apple hier mit Specs-Protzerei anflunkert.

Die App kommt aus den USA und bietet mir daher die Masseinheit «Candela pro Quadratfuss» an. Ich wiederhole den Test insgesamt dreimal bei direkter Sonneneinstrahlung. Die Resultate pendeln sich bei 170 Candela pro Quadratfuss ein. Dies entspricht circa 1830 Nits. Auch wenn du hier aufgrund des Testszenarios von einer ungefähren Angabe ausgehen musst: Das ist ein starker Wert. Du wirst also keine Probleme haben, Display-Inhalte zu erkennen – selbst bei starker Sonneneinstrahlung.

Selbst bei hoher Sonneneinstrahlung kannst du den Display-Inhalt noch erkennen.
Selbst bei hoher Sonneneinstrahlung kannst du den Display-Inhalt noch erkennen.
Quelle: Florian Bodoky

Also kann das Display des iPhone 15 eigentlich alles, was jenes der Pro-Version auch kann? Nicht ganz, denn einen Wermutstropfen gibt es. Apple gibt dir lediglich eine Bildwiederholfrequenz von 60 Hertz. Das Pro-Modell, aber auch Android-Geräte, warten längst mit Bildwiederholraten von 120 Hertz auf – vor allem in der Preisklasse des iPhones. Selbst einige Einsteiger-Modelle aus der Android-Welt bieten dir zumindest 90 Hertz.

Im Kurzvergleich mit der Pro-Version macht sich das bemerkbar. Das Scrollen durch die einzelnen App-Screens oder durch Menüs laufen etwas flüssiger und auch schneller. Das ist allerdings auf hohem Niveau geklagt: Das iPhone 15 reagiert sehr schnell und ich kann auch keine Schlieren oder Verzögerungen beim Scrollen feststellen. Heisst im Klartext: Im Alltag wird die Bildwiederholrate für mich nicht zum Ärgernis.

Performance

Grundsätzlich lässt sich darüber streiten, wie viel Aussagekraft Benchmark-Tests im Alltagsgebrauch haben. Besonders, wenn du das Gerät einfach nur als Smartphone benutzen möchtest und dich Game-Features und dergleichen nicht interessieren. Allerdings ist die Performance hier insofern von Belang, als dass das iPhone sich über USB-C mit vielen externen Geräten verbinden lässt. Inklusive Displays und Game-Controller.

Denn im Gegensatz zum Pro-Modell kommt das iPhone 15 noch nicht mit dem neuen Bionic A17 Prozessor, welcher im 3-Nanometer-Verfahren gefertigt ist, sondern mit dem Bionic A16, der hauseigenen CPU des iPhone 14 Pro. Und auch in Sachen Arbeitsspeicher musst du mit sechs Gigabyte RAM vorliebnehmen.

Ich teste die Performance von CPU und GPU mit AnTuTu Benchmark 6. Wie du siehst, liegen die Resultate alle ungefähr dort, wo du sie erwarten darfst. Nämlich auf Augenhöhe mit dem letztjährigen Pro-Modell, dem iPhone 14 Pro – aber deutlich über seinem Vorgänger, dem iPhone 14. Wie schlägt sich das nun im Alltag nieder? Taugt das Gerät zum Zocken? Ja, wie du noch detaillierter lesen wirst.

USB-C: Ein Anschluss für alles. Also – echt alles

Als das EU-Parlament den Vorschlag für ein einheitliches Ladekabel angenommen hat,
konnte ich mir eine gewisse Häme nicht verkneifen. Mich hat der proprietäre Lightning-Port immer genervt.

Aber nach diesem Test muss ich vor Apple den Hut ziehen. Statt einfach einen USB-C-Port mit Ladefunktion zu verbauen (oder gar Lightning zu belassen und einen Adapter beizulegen), hat Apple sich Mühe gegeben. Das Gerät fügt sich dank USB-C super in dein Equipment ein, auch wenn du dich ausserhalb des Apple-verse bewegst. Neben dem offensichtlichen Vorteil, nur noch ein Ladekabel zu benötigen, bietet Apple einige Zusatzfeatures an. Eine Auswahl der Besten hier:

Externer Speicher anschliessen

Du kannst ein externes Speichermedium anschliessen. Dieses wird dir danach in iPhones «Dateien»-App als regulärer Speicherort angezeigt. Cool ist: Es funktionierte im Test wirklich mit allen externen Speichermedien. Selbst meine alte externe HDD von 2013 (!) samt USB-A-zu-USB-C-Adapter oder der Give-Away-Billo-Memory-Stick bereiteten mir keine Probleme.

Im Test hat sogar der günstige Memory-Stick funktioniert.
Im Test hat sogar der günstige Memory-Stick funktioniert.
Quelle: Florian Bodoky

Dem Pro vorbehalten ist allerdings, dass du externe Speichermedien direkt als Speicherort für Videoaufnahmen festlegen kannst. Der Grund dafür: eim Basic-Modell des iPhone 15 ist der Datendurchsatz mit 480 Mbps ziemlich mau. Das entspricht dem USB-2.0-Standard. Für das eine oder andere Dokument oder Foto ist das egal.

Das iPhone als mobiles Büro

Der USB-C-Port macht es auch leicht, das iPhone mit externen Geräten zu verbinden. Zum Beispiel mit Bildschirmen, Tastaturen und sogar Mäusen. Das iPhone als mobiles Büro also.

Über USB-C kannst du dein iPhone auch mit externen Bildschirmen verbinden.
Über USB-C kannst du dein iPhone auch mit externen Bildschirmen verbinden.
Quelle: Florian Bodoky

In meinem Testszenario stammte keines der angeschlossenen Geräte von Apple. Der Monitor war von Huawei, die Tastatur von Keychron, die Maus von Logitech, das Dock von Satechi.

Mal ne Runde Call of Duty auf dem grossen Screen liegt locker drin.
Mal ne Runde Call of Duty auf dem grossen Screen liegt locker drin.
Quelle: Florian Bodoky

Trotzdem konnte ich problemlos Notizen machen, surfen und sonstige Apps nutzen. Sogar im Querformat: Wenn du das iPhone drehst, passiert das Gleiche auf dem externen Bildschirm. So kannst du Netflix oder YouTube-Videos im Vollbild schauen.

Wenns mal schnell gehen muss, kannst du eine Tastatur direkt ans iPhone anschliessen.
Wenns mal schnell gehen muss, kannst du eine Tastatur direkt ans iPhone anschliessen.
Quelle: Florian Bodoky

Prinzipiell funktionieren die Geräte auch ohne Dock. In meinem Test habe ich das iPhone 15 direkt mit dem Bildschirm verbunden und über die Touch-Steuerung navigiert. Wenn sich Maus und Tastatur jetzt noch per Bluetooth verbinden lassen (klappt zum Beispiel bei MX Keys), kannst du das iPhone als notdürftigen Laptop-Ersatz nutzen.

Gamen mit dem iPhone ist kein Problem

Trotz 60-Hertz-Bildwiederholrate taugt das Phone auch zum Zocken. Du hast dabei die Wahl, ob du als Controller das iPhone selbst oder eine externe Steuerungseinheit nutzen willst. Beispielsweise kannst du das iPhone 15 ohne Probleme mit dem DualSense-Controller der Playstation 5 verbinden – das geht auch per Bluetooth.

Ich spiele eine Runde «Call of Duty: Mobile» am Bildschirm. Das grafisch recht anspruchsvolle Spiel läuft insgesamt flüssig über den Bildschirm. Nur wenige Hänger, die mir Nachteile bescheren oder mir den Spielspass verderben. Im Gegenteil.

Externe Controller lohnen sich auf jeden Fall fürs Gamen – auch per Bluetooth kein Problem.
Externe Controller lohnen sich auf jeden Fall fürs Gamen – auch per Bluetooth kein Problem.
Quelle: Florian Bodoky

Entsprechend überrascht bin ich von der Flüssigkeit und dem Spielspass, der sich mir hier bietet. Einzig: Nach circa einer Dreiviertelstunde bereitet mir die Hitzeentwicklung des iPhone ein wenig Sorgen. Zwar macht die Performance nicht schlapp und das Gerät wechselt nicht in den Power-Save-Mode. Dennoch ist das Gerät nicht für ausgedehnte Zocker-Nächte mit externem Equipment gebaut, sondern mehr fürs «Casual-Gaming» beim Pendeln. Das funktioniert soweit gut, allerdings mag ich die Steuerung auf dem Touch-Screen nicht besonders.

Energie-Spender für andere Geräte

im Android-Universum ist das schon lange normal. Auch deshalb bin ich froh, dass USB-C den Weg aufs iPhone gefunden hat. Das iPhone 15 kann anderen Geräten nämlich eine Runde Saft für den Alltag spendieren. Ob USB-C auf USB-C oder USB-C auf Lightning. Du kannst die beiden Devices miteinander verbinden und das iPhone 15 wird seinem Gegenüber die Laufzeit erhöhen. Verbindest du zwei iPhone 15 miteinander, wird dasjenige aufgeladen, das zu Beginn den tieferen Akkustand aufweist.

Kamera: Hier kommt der Unterschied zum Tragen

Bei der Kamera unterscheidet sich die Pro-Serie am deutlichsten vom iPhone 15. Noch immer wirst du hier von zwei Linsen in diagonaler Anordnung begrüsst. Apple enthält seinem Basismodell eine Makro-Kamera vor. Und auch der Ultraweitwinkel hat sich kaum verändert.

Hauptkamera: 48 Megapixel und fast ein optischer Zweifach-Zoom

Die Hauptkamera löst jetzt wie beim Pro-Modell mit bis zu 48 Megapixel auf. Das ist an sich ein erheblicher Schritt: Das iPhone 14 hat eine 12-MP-Hauptkamera ohne optischen Zoom. Aber Vorsicht: Trotz der gleichen Auflösung wie beim Pro-Modell ist dies nicht die gleiche Linse. Beim Pro ist die Brennweite zumindest digital variabel (24, 28 und 35 mm), beim regulären Modell beträgt sie fix 26 mm. Dafür die Blende mit ƒ/1,6 etwas grösser (das Pro hat ƒ/1,78). Ebenfalls musst du auf den Dreifach-Zoom des Pro verzichten.

Standardmässig löst die Hauptkamera Bilder mit 24 Megapixeln auf. Genügt dir das nicht, kannst du die Standardauflösung ändern. In den Kameraeinstellungen stehen dir auch die vollen 48 Megapixel zur Verfügung, die dann im Apple-eigenen HEIF-Format abgespeichert werden. Dabei musst du bedenken, dass sich die Dateigrösse stark erhöht. Das Resultat lässt sich natürlich bis zu einem gewissen Punkt besser nachbearbeiten. Anhand meiner Beispiel-Shots halte ich den Unterschied beim Detailreichtum allerdings für überschaubar – die Dateigrösse ist jedoch doppelt so hoch.

Generell hat die altbekannte Überschärfe etwas abgenommen, dafür hellt der HDR-Algorithmus die Bilder im Nachhinein leicht auf, die Farben wirken satt, driften aber nicht ins Absurde ab. Alles in allem sehr zufriedenstellende Ergebnisse.

Beim Zoom gehen ein paar Details verloren.
Beim Zoom gehen ein paar Details verloren.
Quelle: Florian Bodoky

Auf eine 12-MP-Auflösung beschränkt sich Apple bei Zweifach-Zoom-Aufnahmen. Dadurch gehen ein paar Details verloren, vor allem bei schlechteren Lichtverhältnissen. Allerdings hält sich dies im Rahmen.

Der Portrait-Modus hat ausgedient

Eine der coolsten Neuerungen im Kamerabereich ist die automatische Erkennung von Gesichtern (auch solche von Tieren). Du brauchst nicht mehr in den Portrait-Modus zu wechseln. Sobald das iPhone ein Gesicht erkennt oder du einen Fokus setzt, blendet es ein kleines «F» in der rechten unteren Ecke ein.

Wenn bestimmte Objekte entdeckt werden, erscheint rechtsunten das Icon.
Wenn bestimmte Objekte entdeckt werden, erscheint rechtsunten das Icon.
Quelle: Florian Bodoky

Wenn du darauf tippst, generiert der Algorithmus eine Tiefenunschärfe. So kannst du Personen oder Tiere besser in den Fokus rücken. Besonders cool: Du kannst den Grad der Tiefenunschärfe bei der späteren Bearbeitung des Bildes noch nach deinem Gusto ändern. Dies vereinfacht es, Portraitaufnahmen zu erstellen. Vor allem, wenn man im Umgang mit der Kamera und ihren Modi nicht so vertraut ist.

Jenseits der Hauptkamera und der Portrait-Erkennung hat sich aber wenig geändert. Die Ultraweitwinkel-Kamera bleibt die gleiche wie beim iPhone 14. 12 Megapixel und ein Winkel von 120 Grad.

Im Wesentlichen ist der Weitwinkel dazu da, genau das einzufangen – weitwinklige Motive, etwa bei Gruppenfotos. Also etwas, was du auf Instagram stellen oder per WhatsApp an Freunde versenden willst. Das enttäuscht ein wenig.

Akku: Läuft lange – lädt langsam

Eine Kapazität von 3349 Milliampèrestunden klingt erstmal lächerlich für ein Smartphone dieser Preisklasse. Erst recht im Jahr 2023. Allerdings passt Apple seine Software dementsprechend an und verspricht, energieeffizient zu sein. Ich mache den Alltagstest und messe die Laufzeit mit der App System Status Pro: hw Monitor. Das iPhone 15 ist gut zwei Wochen lang mein Haupt-Phone. Ich telefoniere durchschnittlich 15 bis 20 Minuten pro Tag in mehreren Etappen, streame rund zwei Stunden pro Tag Musik auf Spotify und 15 Minuten Videos/Reels auf YouTube und Insta, schreibe zwanzig WhatsApp-Nachrichten. Die Kamera kommt für vier bis fünf Schnappschüsse pro Tag zum Einsatz.

Nach zehn Messungen (an zehn Tagen) beläuft sich die Akkulaufzeit auf durchschnittlich etwa elf Stunden. Es braucht also kein 5000-mAh-Monster für eine befriedigende Akku-Laufzeit. Vergleicht man diesen Wert mit Reviews im Netz, schlägt das iPhone 15 zudem seinen grossen Pro-Bruder. Bei diesem sei nach unter zehn Stunden Schluss.

Während ich mit dieser Leistung durchaus happy bin, nervt mich der Ladespeed. 30 bis 35 Minuten für eine halbe Akkuladung und 27 Watt maximale Ladegeschwindigkeit sorgen dafür, dass ich das Gerät trotz solider Akkuleistung jede Nacht ans Ladegerät hänge.

Fazit: Nur Foto/Video-Freaks sollten sich das Pro holen

Ich war überrascht, wie viel Arbeit Apple ins iPhone 15 investiert hat. Das stiefmütterliche Dasein der letzten Jahre ist passé. Ja, ich hätte mir ein 120-Hertz-Display und ProMotion gewünscht. Ansonsten liegt das Gerät mit dem iPhone 15 Pro gleichauf. Die Anwendungsszenarien für den USB-C-Port sind ebenfalls die gleichen. Der Akku hält gar länger. Der Ladespeed ist ungeachtet des Modells nicht mehr zeitgemäss. Infolgedessen liegen die einzig nennenswerten Unterschiede meines Erachtens im Fotografie- und Videobereich. Samt der Möglichkeit, externe SSDs als Standard-Speicher für grosse Datenmengen zu definieren, was vornehmlich den ProRes-Videos zugute kommt.

Unter dem Strich kann ich dir also sagen: Wenn du nicht auf die neuesten Kamera-Features aus bist, dann spar ein paar hundert Franken und greife zum Basis-Modell des iPhones 15. Und falls du doch ein Kamera-Enthusiast sein solltest, solltest du ohnehin gleich den Sprung zum iPhone 15 Pro Max machen.

Titelbild: Florian Bodoky

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Seit ich herausgefunden habe, wie man bei der ISDN-Card beide Telefonkanäle für eine grössere Bandbreite aktivieren kann, bastle ich an digitalen Netzwerken herum. Seit ich sprechen kann, an analogen. Wahl-Winterthurer mit rotblauem Herzen.


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