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iPhone SE Review: Apple stürmt die Android-Hochburg

Das iPhone SE ist eines der Phones des Jahres, unabhängig von seiner Leistung. Nebst all dem Kapitalismus ist da am Ende ein Handy, das weit über seiner Gewichtsklasse boxt.

iPhone. Vierhundert Stutz. Das Mittelfeld kann einpacken. Denn wenn du kein Geld ausgeben willst, keine Sorgen mit deinem Phone haben willst, sicher etwas haben, das gut ist und du damit kein Risiko eingehst, dann hast du im iPhone SE 2020, oder iPhone SE 2nd Generation, dein Phone gefunden. Bisher war das iPhone, mit der Ausnahme des ersten SEs, ein Gerät, bei dem du für Hardware, Service und Qualitätssicherung auf Kosten der Software-Offenheit bezahlt hast. Jetzt: Vierhundert Stutz. Apple greift das Mittelfeld an. Da, wo Android sich bisher in Sicherheit gewähnt hat.

Nach dem Test und der Tatsache, dass bei Apple-Geräten viel einfach als gegeben vorausgesetzt werden kann, bleibt nur eine Frage: Was taugt die Kamera?

«Nur ein iPhone 8 mit neuem Chip»

In den digitec-Kommentarspalte hat ein User gesagt: «Das ist doch nur ein iPhone 8 mit neuem Chip». Richtig. Aber wenn du das despektierlich ansiehst, auch wenn es faktisch nicht falsch ist, dann begehst du einen Fehler. Denn, hey, das ist ein iPhone 8 mit neuem Chip. Das iPhone 8 flog zwar im Kontext des gleichzeitigen Launches des iPhone X etwas unter dem Radar, aber schlecht war das Gerät nie. Der Vergleich zeigt, dass die Unterschiede wirklich klein sind. Das SE hat 1GB mehr RAM, also 3GB total, den neuen A13 Bionic Chip, Wireless Charging und keinen Force Touch mehr. Das wars dann mit Unterschieden.

Apple iPhone SE (2nd Gen) (64 GB, Black, 4.70", SIM + eSIM, 12 Mpx, 4G)
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Apple iPhone SE (2nd Gen)

64 GB, Black, 4.70", SIM + eSIM, 12 Mpx, 4G

Apple iPhone 8 (64 GB, Space Gray, 4.70", Single SIM, 12 Mpx, 4G)
Smartphone

Apple iPhone 8

64 GB, Space Gray, 4.70", Single SIM, 12 Mpx, 4G

Der neue Chip ist es, was die Leistung des SEs ausmacht. Denn da zeigt sich, was ein kleiner Chip alles hinkriegt. Auf den ersten Blick ist da die Laufzeit. Akkus sind in den vergangenen Jahren nicht stark gewachsen, da der Rest der Phone Hardware effizienter geworden ist und daher weniger Strom frisst. Indikator dafür ist die Nanometer-Nummer bei der Verarbeitung des System-on-a-Chip (SoC). Als Faustregel: Je kleiner sie ist, desto stromsparender das Phone. Da gibt es andere Faktoren, wie die Effizienz der Software und die Interkompatibilität der einzelnen Bauteile, aber als Faustregel ist ein Phone mit 7nm-SoC stromsparender als ein Phone mit 12nm-SoC. Darum ist der 1821 mAh starke Akku des neuen iPhone SE ausreichend um das Phone sauber über etwa anderthalb Alltage zu bringen.

Der A13 Bionic Chip
Der A13 Bionic Chip
Quelle: Zack Nelson/JerryRigEverything, dbrand.com

Ein kleines Upgrade kann schon extrem viel ausmachen.

Wo Apple gespart hat

Das iPhone SE 2nd Generation ist stellenweise nicht mehr zeitgemäss. Aber das Ziel war wohl, ein Phone zu schaffen, das gut und günstig ist, also musste der Hersteller irgendwo sparen. Beim Akku ist es unvernünftig zu sparen, beim Chip wollte Apple nicht sparen. Daher mussten der Screen und die Kamera herhalten.

Das iPhone SE 2nd Generation hat nur eine Kamera
Das iPhone SE 2nd Generation hat nur eine Kamera

Der Screen ist ein IPS Display, hat also niemals die tollen Schwarzwerte eines mit Amoled ausgestatteten iPhone 11 Pro Max. Aber der Bildschirm ist schön kalibriert und so fällt das IPS Display nur dann auf, wenn du aktiv die Bildschirmtechnologie hinterfragst oder bessere Augen hast als ich.

Dann ist da die Kamera. Statt eines Multi-Camera Setups hat das iPhone SE nur eine Linse vorne und eine hinten. Und hier kämpft das iPhone SE so weit über seiner Gewichtsklasse, dass es die grossen Flaggschiffe zittern lässt. Zumindest fotografisch.

Ein Panorama aus dem iPhone SE
Ein Panorama aus dem iPhone SE
Das selbe Panorama aus dem iPhone 11 Pro Max
Das selbe Panorama aus dem iPhone 11 Pro Max

Die Originaldateien haben die gleiche Pixelgrösse und in etwa dieselbe Dateigrösse. Der einzige Unterschied ist, dass das iPhone 11 Pro Max etwas weitwinkliger aufnimmt als das SE. Aber nur der Fotokamera wegen brauchst du dir kein iPhone 11 Pro Max zu kaufen. Das SE tut seinen Dienst mehr als nur zufriedenstellend.

Auf dem SE läuft eine andere Softwareversion als beim 11 Pro Max. Das Pro Max ist bei Redaktionsschluss auf iOS 13.6, das SE auf 13.5.1. Das merkst du kaum, ausser beim Fotografieren. Wenn du zoomst, dann hast du auf dem 11er iPhone ein Rad, beim SE einen richtig nervigen Schieberegler, der dir den Zoom wirklich nicht schmackhaft macht. Die Bilder sind auch nicht so der Wahnsinn, wenn du zoomst, aber sie sind okay.

Der Digitalzoom des iPhone SE ist nicht wirklich der Hammer
Der Digitalzoom des iPhone SE ist nicht wirklich der Hammer
Ein Ausschnitt aus dem obigen Bild
Ein Ausschnitt aus dem obigen Bild

Im direkten Vergleich zwischen einer Aufnahme ohne Zoom und mit Zoom siehst du, dass die Software nicht wirklich mit dem Zoom klarkommt. Farben verblassen und Details verschwimmen. Social Media dürfte aber kein Problem mit den Zoombildern haben. Dafür stellen Instagram und Co. die Bilder zu klein dar.

Die Alpen in 1x Zoom, iPhone SE 2nd Generation
Die Alpen in 1x Zoom, iPhone SE 2nd Generation
Maximalzoom, genaue Zahl wird auf dem Display nicht angezeigt, iPhone SE 2nd Generation
Maximalzoom, genaue Zahl wird auf dem Display nicht angezeigt, iPhone SE 2nd Generation

Weiter nervt an der Software, dass der Screen dir nicht ausgibt, auf welchem Zoomlevel du gerade bist. Das iPhone SE 2020 unterstützt bis 5x Digitalzoom, was nicht übel ist, aber weit von Flaggschiff-Specs entfernt. Irgendwie ist das kleinlich. Da ist ein iPhone SE, 400 Franken, und dann so «Nein, wir zeigen das Zoomlevel nicht an, das wird Leute abschrecken»? Echt? Lasst doch einfach das grossartige Zoom-Rad der grossen Geschwister. Nicht nur sind da alle Informationen im Bild sondern da ist auch eine Bedienungsfreundlichkeit, die über alle Smartphones hinweg ihresgleichen sucht. Wenn alles Smartphone-Hersteller sich Apples Zoom-Rad abschauen würden, dann wäre die Smartphone-Kamerawelt ein Stück besser dran.

Die Schwachstelle Video

So gut das Bild ist, so schlecht ist der Ton. Und Video ist so in etwa durchschnittlich. Video ist so aktuell der Trend bei Smartphones und Apple lässt den beim iPhone SE komplett aus. Hingegen beim 11 Pro Max wird betont, dass das Phone in der Lage ist, sogar in Kinofilmqualität zu filmen. Mag beim Bild stimmen, beim Ton aber nicht. Auch Apple kämpft damit, dass ein Mikrofon in einem Smartphone klein und schrottig ist. Zu schrottig, als dass da richtig guter Ton rauskommen könnte, der in einer Videoaufnahme beeindrucken könnte. Softwareseitig kann da einiges abgefangen werden, macht das iPhone SE aber nicht. Der Wind rumpelt ins Mikrofon, Echos hallen und Stimmen versinken im Hintergrundlärm.

Aber: Kamerafrau Mariana Hurtado gibt dem Ton Lob: «Ich kann deine Stimme verstehen. Ich dachte, dass das unter den gegebenen Umständen in der Unterführung unmöglich wäre.»

Das ist extrem schade, denn selbst Social Media dürfte an diesen Aufnahmen keine Freude haben. Vielleicht kommt da eine softwareseitige Lösung, irgendwann, oder du musst auf eine der vielen externen Mikrofone setzen, die tadellos auf Apples iPhones funktionieren.

Die Bildstabilisierung ist dann auch nicht der Hammer. Beim Gehen funktioniert das einigermassen okay und das bisschen optische Bildstabilisation, das die eine Linse hinten hinkriegt tut ihr Möglichstes, aber es ist klar erkennbar, dass ich zu Fuss unterwegs bin.

Daher ist dann der Überlastungstest auf dem Motorrad, wo eine Bildstabilisation ganze Arbeit leisten muss, mehr oder weniger überflüssig und das iPhone SE versagt völlig.

Daher. Wenn du auf ein iPhone SE als Videokamera setzen willst, dann nur mit Gimbal und externem Mikrofon. Zum Vergleich: die selbe Route aus dem iPhone 11 Pro Max, wo die Stabilisierung zugegebenermassen auch nicht wesentlich besser als beim SE ist.

DJI Osmo Mobile 3 Smartphone-Gimbal (0.20 kg)

DJI Osmo Mobile 3 Smartphone-Gimbal

0.20 kg

DJI Osmo Mobile 3 Smartphone-Gimbal (0.20 kg)
Gimbal

DJI Osmo Mobile 3 Smartphone-Gimbal

0.20 kg

Das ist aber so ziemlich die einzige wirklich krasse Schwäche, die das iPhone SE vorzuweisen hat.

Das iPhone SE ist eines der Phones des Jahres

Das iPhone SE ist klar auf der Liste des Phones des Jahres. Unabhängig seiner technologischen Leistung ist es etwas, das bedeutend für den Markt ist. Denn mit dem iPhone SE kämpft Apple nicht mehr nur im Premium-Preissegment wo Leute sich ein Natel 1000 Franken und mehr kosten lassen. Mit dem Eintritt im Mittelfeld rüttelt Apple den Markt auf und gibt etwas Einblick in die eigene Firma.

Wenn du unbedingt Videos schiessen willst, dann ist der Lightning Port die Lösung deiner Audio-Probleme
Wenn du unbedingt Videos schiessen willst, dann ist der Lightning Port die Lösung deiner Audio-Probleme

Bevor ich hier gross ausschweife, müssen wir eines feststellen: Apple ist keine wohltätige Organisation. Genau wie bei Samsung, Huawei, digitec oder Nike zählt am Ende das, was auf dem Konto ist. Apple will Geld verdienen und wenn der Konzern als Nebeneffekt noch gute Phones macht, dann soll das so sein. Dazu gehört als Schlüsselelement das Wachstum. Am Ende des Jahres muss mehr verkauft werden, mehr verdient werden und mehr produziert werden. Das ist eines der Grundprinzipien des Kapitalismus.

Friedrich Dürrenmatt vergleicht in seinem «Winterkrieg in Tibet» das Wachstum von Staaten mit dem Wachstum von Sternen. Für Konzerne funktioniert das genau gleich.

Das Energiegleichgewicht besteht bei der Sonne darin, dass sie nicht mehr Materie in Energie umsetzt als sie auszustrahlen vermag, bei den Staaten, dass sie nicht mehr produzieren als sie ausgeben.
Friedrich Dürrenmatt, Stoffe I-III, Seite 111, ISBN-978-3-257-23068-0

Wenn dieses Gleichgewicht gestört wird, dann gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder, das Konstrukt fällt in sich zusammen, oder es versucht, etwas komplett Neues zu machen. Sollte dieser Punkt bei Apple erreicht worden sein, hatten die Entscheidungsträger im Konzern eine Wahl zu treffen: Zusammenbrechen oder etwas Neues.

Dieser Punkt, wohlgemerkt, muss nicht zwingend «akute Krise» oder «drohende Krise» bedeuten. Es kann bedeuten, dass Apple mit dem Wachstum oder dessen Potenzial im Premium-Segment nicht mehr zufrieden war. Ein theoretisches Beispiel mit aus der Luft gegriffenen Zahlen: Apple verkauft 2021 1.5 Millionen iPhone 12. Im Vorjahr waren es 1 Million iPhone 11. Das bedeutet nicht, dass 2.5 Millionen Menschen iPhone-Nutzer sind. Denn wenn die eine Million iPhone-11-Nutzer einfach ein Upgrade macht, dann ist das Wachstum klein. Ein Unternehmen muss an diesem Punkt darüber nachdenken, ob das Wachstum gross genug ist, oder ob etwas neues gewagt werden soll. Darauf folgt eine Analyse des Marktes: Wie viel gibt es im aktuellen Markt noch zu holen? Lohnt es sich, in den aktuellen Markt zu investieren oder sind die Kunden da auf Nummer sicher und die Investition in die Neuakquise von Kunden wäre unverhältnismässig teuer?

Apple hat offensichtlich entschieden, dass der Premium-Markt in seiner Form für dieses Jahr – denn solche proaktiven Entscheide sind Teil einer sich stets selbst hinterfragenden Strategie und nie für die Ewigkeit – okay ist. Aber das Wachstum stimmt unter Umständen nicht, weswegen etwas Neues her muss. Voilà: iPhone SE 2nd Generation.

Dass Apple den Nutzern etwas Gutes tut, indem ein sehr gutes Stück Technologie zu einem unverhältnismässig guten Preis auf den Markt kommt, ist einfach das Resultat aus dieser Überlegung. Hätte Apple anders entschieden, hätten wir vielleicht ein iPhone 11 Pro Max in lila mit Tigerstreifen erhalten.

Die Frage, für wen das iPhone SE gemacht ist

Eine Frage, die aus dieser obigen Überlegung folgt, ist: Wer ist dieser neue Kunde, den Apple versucht abzuholen? Dafür müssen wir Schweizer etwas internationaler denken. Denn wir sind als Markt nur deshalb interessant, weil wir Schweizer verhältnismässig viel Geld haben. In Tat und Wahrheit sind Zürcher an der Weltspitze des globalen iPhone Index der Grossbank UBS. Wenn sich eine Schweizerin ein iPhone X kaufen will, so arbeitet sie 4.7 Achtstundentage bei Durchschnittslohn. Zum Vergleich: Menschen in Beijing arbeiten 39.7 Tage. Ein Ägypter in Kairo schuftet am unteren Ende der Statistik 133.3 Tage. Wir Schweizer sind nicht das Ziel des neuen iPhone SE. Wir sind klein und reich. Die Wahl eines Smartphones ist hierzulande laut Statistk keine Frage der wirtschaftlichen Möglichkeit, sondern dem Willen. «Wie viel Geld will ich für ein Smartphone ausgeben» wiegt statistisch schwerer als «Wie viel Geld kann ich für ein Smartphone ausgeben?»

Occassion kostet ein iPhone 8 etwas weniger als ein neues iPhone SE
Occassion kostet ein iPhone 8 etwas weniger als ein neues iPhone SE
Quelle: revendo.ch

Andernorts, namentlich in den weltgrössten Märkten China und Indien, sieht das anders aus. In Beijing wird 317.6 Stunden für ein iPhone X gearbeitet, in New Delhi sogar 804.2 Stunden. Bei Launch hat das iPhone X 999 USD gekostet, das iPhone SE kostet gerade einmal 399 Dollar in der 64GB-Version. Auf derselben Datenbasis sieht der iPhone SE Index so aus:

  • Arbeitsaufwand Zürich: 15.0 Stunden Arbeit
  • Arbeitsaufwand Beijing: 126.8 Stunden Arbeit
  • Arbeitsaufwand New Delhi: 321.2 Stunden Arbeit
  • Arbeitsaufwand Cairo: 425.9 Stunden Arbeit

Sprich: Mit dem iPhone SE ist Apple auf Eroberungskurs. Es will mehr von der Welt. Leute, die bisher auf Android Phones im Mittelfeld haben setzen müssen, können auf einmal den Blick gen Apple richten. Mit dem guten Ruf, den Apple aus dem Premium-Segment mitbringt und der Qualität des SEs dürfte es dem Android-Mittelfeld einen Schauer den Rücken runterjagen. Dieser angriffigen Strategie hilft Apples CEO Steve Cook, der an einem Call folgendes von sich gegeben hat.

I’d expect some fair number of people switching over to iOS. It’s an unbelievable offer. It’s the engine of our top phones, in a very affordable package, and it’s faster than the fastest Android phones. It’s an exceptional value.
Tim Cook, 9to5Mac.com, 30. April 2020

Im Zuge einer gesunden und erfolgreichen Wirtschaftsstrategie gehört es dazu, dass ein Gerät in der kleinstmöglichen Auflage produziert wird, damit keine Ressourcen und somit Geld in der Produktion verschwendet wird. So kann es sein, dass ganze Märkte ausgelassen werden. Wenn, angenommen, Apple ein iPhone aus purem Gold mit Diamanten besetzt lanciert, dann würde das wohl kaum für den Markt in Liberia mit einem Bruttonationaleinkommen von unter 1000 Dollar pro Kopf produziert werden. Liberer, die so ein iPhone haben wollen, müssten das aus dem Ausland importieren. Sprich: Ein iPhone wird nur dort offiziell lanciert, wo sich Apple Verkäufe verspricht. Sonst würde der Konzern aus Cupertino Lagerleichen produzieren, die noch jahrelang kosten würden, indem sie Platz einnehmen, der anders verwendet werden könnte.

Apple hat in Cupertino oder sonstwo auf der Welt keinen Platz für Lagerleichen
Apple hat in Cupertino oder sonstwo auf der Welt keinen Platz für Lagerleichen
Quelle: storeteller.de

Daraus können wir schliessen, dass sich Apple in der reichen Schweiz Kunden verspricht. Wer sind diese Schweizerinnen und Schweizer, die das iPhone SE ihr eigen nennen sollen? Die Antwort: Kinder und Jugendliche.

Smartphone User werden immer jünger. Warum auch nicht, denn ein Smartphone ist nicht nur Statussymbol sondern auch sehr nützlich und immer tiefer in unseren Alltag integriert. Es ist nicht nur Telefon oder SMS-Schreibgerät, sondern auch Wecker, Video Screen, Kamera, Spielkonsole, Fernsteuerung für Smart Homes, Taschenrechner… Der Nutzen eines Smartphones kann nicht bestritten werden.

Aber Kinder sollen etwas kaputt machen dürfen. Da drücke ich meinem Nachwuchs doch nicht ein 1000-Franken-Phone in die Pfoten, das dann bestenfalls in sechs Monaten zerstört ist. Wenn jetzt da aber ein iPhone ist, das nagelneu 400 Franken kostet, dann können wir schon eher im Familienverband über ein iPhone reden. Denn selbst wenn der Nachwuchs im Jahr zwei iPhones schreddert, dann sind wir auf dem Preis eines iPhone 11. Jugendliche wollen gerne etwas Cooles, müssen es sich aber selbst leisten? Das iPhone SE ist ein starker Kandidat.

Close-Up, iPhone SE 2nd Generation
Close-Up, iPhone SE 2nd Generation

Denn diese beiden Lager bekommen mit dem neuen SE etwas, das sogar für Erwachsene mit finanziell ungebundenen Ansprüchen mehr als nur ausreichende Leistung bringt.

Beide dieser theoretischen Kunden für das iPhone sind Menschen, die bisher stark im Android-Lager verwurzelt waren. Aus offensichtlichen Gründen. Jetzt aber ist Apple da und kann so diese Leute mit dem neuen iPhone SE für sich begeistern. Und wenn es dem Konzern mit dem 4.7-Zoll-Phone schafft, selbst Szenebeobachter, Experten und Zyniker zu begeistern, dann kannst du dir vorstellen, was Kinder und Teenies davon halten.

Mit dem iPhone SE will Apple nicht nur neue Kundensegmente erobern, sondern greift eine Android-Hochburg an. Das Mittelfeld Androids ist erst seit kurzem etwas, in das aktiv Development und Gedanken gesteckt werden, da es bisher etwas war, wo die alte Technologie vom Vorjahr verkauft wurde. Genau das, was Apple jetzt macht. Oder Phones mit irgendwelchen Billigteilen, die gerade in einem Hinterhof in Shenzhen herumgelegen sind werden für praktisch kein Geld mit sensationalistischen Ansagen auf den Markt geworfen und dann hat keiner Freude. Mit dem Markteintritt Apples in dieses Segment sieht sich die Android-Welt einem starken und vor allem mächtigen Gegner gegenüber. Denn Apple ist nicht umsonst die wertvollste Marke der Welt. Da sind nicht nur cleveres Marketing und nette Worte von CEO Tim Cook. Denn ohne technologische Leistung kommt ein Unternehmen nicht so weit, wie Apple gekommen ist.

So. Fertig. Ich empfehle das rote iPhone SE. Gibt's zwar auch in Schwarz und Weiss, aber rot ist spannender.

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Journalist. Autor. Hacker. Ich bin Geschichtenerzähler und suche Grenzen, Geheimnisse und Tabus. Ich dokumentiere die Welt, schwarz auf weiss. Nicht, weil ich kann, sondern weil ich nicht anders kann.


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