Justice League Snyder Cut: Plakate fordern die Veröffentlichung der Originalversion
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Justice League Snyder Cut: Plakate fordern die Veröffentlichung der Originalversion

An der San Diego Comic Con soll ein Entscheid fällen: Die vom Regisseur erstelle Originalversion des Kinoflops «Justice League» soll veröffentlicht werden. Fans haben eine Plakatkampagne vor Ort lanciert.

Im Vorfeld der weltgrössten Popkultur- und Comicmesse im US-amerikanischen San Diego haben Fans und Interessierte an der Originalversion des Kinofilms «Justice League» eine Plakatkampagne lanciert. Auf den Billboards fordern sie die Veröffentlichung oder gar die Erstellung des sogenannten Snyder Cut, der laut ihnen die Originalversion des Kinoflops sein soll.

Die Initiatoren der von Fans finanzierten Kampagne hoffen, dass Studioverantwortliche und im Film Involvierte diese Plakate sehen und darauf reagieren werden. An der Comic Con treffen sich Stars aus allen Feldern der Popkultur sowie Entscheidungsträger der Studios mit Fans, Eltern und Kritikern. Sie gilt als wichtigster Event im grösseren Comicverfilmungs-Dunstkreis

Der Mythos Snyder Cut

Justice League war einer der grössten Flops der jüngeren Kinogeschichte. Nach zwei von Kritikern verrissenen Filmen – «Man of Steel» und «Batman v Superman: Dawn of Justice», war Regisseur Zack Snyders Position bei Warner Bros. und DC Comics geschwächt. Als er dann wegen einem tragischen Ereignis in seiner Familie die Arbeit am Film nicht mehr fortsetzen konnte, wurde er durch «Avengers»-Regisseur Joss Whedon ersetzt.

Whedon hat vor der Veröffentlichung grösser angelegte Reshoots angeordnet, damit der Film lustiger, leichter und, so böse Gerüchte, marvelartiger wird. Am Ende blieb ein Film, der keinen wirklich beeindruckt hat. Das einzig wirklich Beeindruckende war, wie so ein massives Budget und so viel Talent so einen Brunz abliefern können. Die Story hatte Löcher, Steppenwolf als Endgegner blieb den meisten nicht einmal mit Namen in Erinnerung, dafür aber Superman (Henry Cavill) mit durch CGI entfernter Schnauz.

Im Laufe der Zeit sind immer mehr Details zur Originalversion Snyders – Snyder Cut genannt – ans Licht gekommen. Jüngst hat der Regisseur auf seinem Account beim sozialen Medium Vero ein Bild des von ihm angedachten Schurken Darkseid gezeigt.

Doch schon zuvor war der mythische Snyder Cut immer mal wieder im Gespräch. Nachdem das Thema zum ersten Mal aufgekommen ist, haben Fans eine Petition lanciert, die 18 000 Unterschriften gefunden hat. Das Ziel: Release the Snyder Cut.

Öl ins Feuer hat Zack Snyder selbst gegossen, als er in einem Fan-Event bestätigt hat, dass der Snyder Cut existiert und dass das Studio Warner Bros. einen Entscheid über seine Veröffentlichung fällen müsse.

Der missverstandene Regisseur

Zack Snyder ist der derzeit umstrittenste Regisseur von Superheldenfilmen. Seine Gegner werfen ihm vor, die Figuren in seinen Filmen nicht zu verstehen und ihnen seine eigene Vision eines ähnlichen Helden aufzudrücken. So sei Batman kein Mörder wie in «Batman v Superman» gezeigt. Dabei wird unter anderem die Verfolgungsjagd zu Beginn des Films genannt, in der Batman «dutzenden» Menschen das Leben nimmt. Dabei hat der Fledermausmann ein striktes Credo: Batman tötet nicht.

Ähnliche Argumente bringen sie gegen Superman in «Man of Steel» hervor. Vor allem der Tod des Schurken Zod (Michael Shannon) sei verherrlichend und überhaupt nicht Supermans Art.

Dem entgegnen Fans damit, dass die Kritiker nicht besonders gut hingeschaut hätten. Es sei offensichtlich, dass Superman nicht bewusst Leben gefährde. Es sei seine Unerfahrenheit, die ihn Fehler in der Bekämpfung Zods machen liessen.

Zack Snyder selbst hat im Laufe der Zeit immer wieder Aspekte seiner Filme erklärt. So sei es offensichtlich, dass Batman töten müsse. In einem Vero Interview hat er folgendes Statement zu Protokoll gegeben.

Someone says to me: Batman killed a guy. I’m like, Fuck, really? Wake the fuck up. I guess that’s what I’m saying. Once you lost your virginity to this fucking movie and then you come and say to me something about like ‘my superhero wouldn’t do that.’ I’m like ‘Are you serious?’ I’m like down the fucking road on that. It’s a cool point of view to be like ‘my heroes are innocent’…That’s cool. But you’re living in a fucking dream world.
Zack Snyder, Vero Interview

Übersetzung:

Da sagt mir jemand: Batman hat jemanden umgebracht. Und ich so, Fuck, echt? Wach verdammt nochmal auf. Ich glaube, das ist es, was ich sage. Wenn du mal deine Jungfräulichkeit an diesen fucking Film verloren hast und dann daherkommst und mir irgendwas von wegen 'Mein Superheld würde sowas nicht tun' sagst, dann ich so 'Ist das dein Ernst?' Ich bin da schon lange fucking vorbei. Ist eine coole Sicht auf die Sache, so 'Meine Helden sind unschuldig'... Das ist cool. Aber du lebst in einer fucking Traumwelt.
Zack Snyder, Vero Interview

Weder Fans noch Kritiker sind besonders amüsiert ob diesem Statement. Um «Man of Steel» dreht sich aber nach wie vor die Diskussion. Kritiker sehen in Superman eine Satire seiner selbst, andere sehen den Superman aus den Comics irgendwo unter der Oberfläche und in kleinsten Details.

Zack Snyder ist offiziell nicht mehr mit dem DC Cinematic Universe verbunden. Eine Fortsetzung zu Justice League wird es wohl nie geben. Die Fans petitionieren online unter dem Hashtag #ReleaseTheSnyderCut weiter.

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Journalist. Autor. Hacker. Ich bin Geschichtenerzähler und suche Grenzen, Geheimnisse und Tabus. Ich dokumentiere die Welt, schwarz auf weiss. Nicht, weil ich kann, sondern weil ich nicht anders kann.


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