Kassensturz testet smarte Steckdosen – und vergleicht «Äpfel mit Birnen»
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Kassensturz testet smarte Steckdosen – und vergleicht «Äpfel mit Birnen»

«Kassensturz» hat 13 smarte Stecker geprüft. Drei davon fielen durch. Der Test wirft aber Fragen auf, weil die Produktauswahl für einen fairen Vergleich eigentlich nicht konsistent genug ist und relevante Kriterien gar nicht bewertet werden.

Das Labor der Fachhochschule Graubünden hat im Auftrag von «Kassensturz» 13 smarte Stecker getestet. Die überwiegende Mehrzahl der Testmuster erhielt die Note «gut».

Drei Geräte fielen allerdings durch, wobei die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) den Ausschlag gab. Bei einer EMV-Untersuchung wird u.a. geprüft, ob ein elektronisches Gerät störende Strahlungen an die Umgebung absendet oder das Stromnetz beeinträchtigt. Die Einhaltung verschiedener Grenzwerte ist Voraussetzung für die Erteilung des europaweit genutzten CE-Zeichens. Die Testverlierer bestanden die Prüfung nicht und bekamen deshalb ein «ungenügend»:

  • Ledvance Smart + Wifi Plug CH
  • Marmitek Power SE (Smart me)
  • Allocacoc PowerCube

Alle drei Produkte waren auch bei Galaxus erhältlich, wurden inzwischen aber aus dem Sortiment entfernt.

«Gut» gibt es auch preiswert

Im Test waren Steckdosen mit und ohne Kindersicherung. Diese mussten sich vier Testkriterien unterwerfen. Neben der EMV spielten Komfort, Leistung und Sicherheit eine Rolle. Testsieger wurde das Modell «Tretakt» von Ikea, zugleich das preiswerteste Produkt im Test. Es verwies die Modelle von Hombli und Eve auf die Plätze.

Von den mit «gut» benoteten Steckdosen findest du viele Modelle bei uns im Sortiment.

Dazu gehören diese smarten Steckdosen mit WLAN-Steuerung:

myStrom Smartplug WLAN Energy Control Switch 2
Smart Plug

myStrom Smartplug WLAN Energy Control Switch 2

Weitere Modelle werden per Fernbedienung bedient:

Das Testfeld hinterlässt eine gewisse Ratlosigkeit

Die Zusammenstellung des Textfeldes wirkt etwas beliebig. Sind Steckdosen tatsächlich «smart», wenn sie ausschließlich mit der mitgelieferten Fernbedienung geschaltet werden können? Schließlich lassen sie sich nicht in Smarthome-Zentralen wie HomeKit oder openHAB einbinden. Eine Programmierfähigkeit ist nicht vorhanden und Informationen wie den Energieverbrauch liefern sie auch nicht.

Der Test wirkt wie der sprichwörtliche Vergleich von Äpfeln mit Birnen. Die Geräte etwa von Eve, Hue oder MyStrom können deutlich mehr als die Konkurrenz. Diese Mehrwerte bildet der Test allerdings nicht ab. Den smarten Plug von Eve gegen eine einfache Funksteckdose antreten zu lassen, wirkt wenig aussagekräftig, ja fast schon unfair.

Das Modell von Ikea ist zwar die günstigste smarte Steckdose. Ihr Funktionsumfang ist aber ebenfalls überschaubar. Insofern scheint sie sich allein wegen des Preises vor der Eve platziert zu haben.

Überhaupt keine Rolle für den Test haben offenbar andere Aspekte gespielt. Für Anwender ist es hilfreich, ja notwendig, zu wissen, welche Funkstandards respektive Protokolle im Einsatz sind (Zigbee, Matter). Wenig praxisnah wirkt auch, dass die Abmessungen der Steckdosen nicht verglichen wurden. Was nützt der intelligenteste Stecker, wenn er in einer 3er-Leiste die danebenliegende Dose blockiert?

So richtig hilft dieser Test bei einer Kaufentscheidung nicht weiter, weil er zu viele relevante Kriterien nicht berücksichtigt.

Titelbild: Eve Energy

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Hamburger, Leseratte, Eishockey-Fan. Bastelt ständig an seinem Smarthome herum.


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