Smart Plugs: Wichtige Fragen und Antworten zu Zwischensteckern
Ratgeber

Smart Plugs: Wichtige Fragen und Antworten zu Zwischensteckern

Smart Plugs können viel und sind beliebt. Allerdings ist der Einstieg in diese Welt alles andere als selbsterklärend. Auf einige häufig gestellte Fragen gibt es hier Antworten.

Zu Smart Plugs gibt es immer wieder Fragen aus der Community. Zum Teil stammen diese von den Produktseiten oder tauchen in den Diskussionen auf. Hier bekommst du einen Überblick, der dir vielleicht das Suchen nach der richtigen Antwort verkürzt. Solltest du eine weitere Frage haben, stelle sie gerne in einem Kommentar unten. Ich werde diesen Beitrag regelmässig updaten und erweitern.

Einen Ratgeber für Einsteiger in die Smart-Plug-Welt findest du hier:

  • Ratgeber

    Clever und smart: Wie intelligent sind Zwischenstecker?

    von Martin Jungfer

Was ist der Standard Matter?

Matter ist ein gemeinsamer Standard von inzwischen über 200 Unternehmen. Geräte, die Matter-kompatibel sind, können über Wi-Fi und den Funkstandard Thread miteinander kommunizieren. Sie sind unabhängig von den jeweils eigenen Smart-Home-Umgebungen der Hersteller. Mit Matter ausgestattete Smart Plugs findest du hier.

Auf Matter-kompatiblen Smart Plugs ist in der Regel ein entsprechender Bildcode aufgedruckt. Durch das Scannen mit dem Smartphone kannst du sie in dein Smart-Home-System integrieren.
Auf Matter-kompatiblen Smart Plugs ist in der Regel ein entsprechender Bildcode aufgedruckt. Durch das Scannen mit dem Smartphone kannst du sie in dein Smart-Home-System integrieren.
Quelle: Martin Jungfer

Welche Smart Plugs funktionieren mit 5 GHz?

Die meisten smarten Wi-Fi-Zwischenstecker funken mit 2,4 GHz. Wir haben im Shop aktuell (Stand Januar 2025) kein Modell, das 5 GHz unterstützt. Das ist in der Regel auch kein Problem, weil fast alle Router Dualband-fähig sind und die Einbindung der Smart Plugs ins heimische WLAN deshalb immer möglich ist – wenn auch manchmal mit einer Anpassung der Router-Konfiguration.

Das 5-GHz-WLAN hat zwar einige Vorteile, es ist zum Beispiel schneller und kann mehr Daten übertragen. Trotzdem ist 2,4 GHz immer noch der Standard bei Smart Plugs und für Smart-Home-fähige Geräte. Die Hersteller können so günstigere Chips einbauen. Ausserdem ist die Frequenz von 2,4 GHz besser, um Hindernisse zu durchdringen, hat also eine grössere Reichweite. Einige Überwachungskameras setzen auf 5 GHz, weil hier grössere Datenmengen fliessen.

Bei welchen Smart Plugs ist eine Bridge nötig?

Zwischenstecker, die nicht ins WLAN eingebunden sind, können in der Regel nur dann kommunizieren, wenn es eine zentrale Schnittstelle, die sogenannte Bridge gibt. Die Ausnahme: Smart Plugs, die Thread nutzen, den Funkstandard von Matter. Hier können auch andere Geräte als Steuerzentrale dienen, zum Beispiel eine Apple-TV-Box, eine Alexa von Amazon oder ein Google Nest Hub. (Hier gibt es eine nützliche Übersicht der Geräte.)

Es gibt auch Smart Plugs, die selbst ein Full Thread Device (FTD) sind. So kann ein smarter Stecker, sofern er permanent am Strom ist, innerhalb des Thread-Netzwerkes als Router agieren. Dieses Modell von Eve ist dafür ein Beispiel:

Willst du die Smart Plugs von Philips Hue nutzen, brauchst du eine eigene Bridge, denn Philips setzt auf den Standard Zigbee. Dieser erfordert immer ein Zusatzgerät. Das kann direkt von Philips aus der Hue-Linie stammen, alternativ eignen sich Amazons Echo-Geräte der 4. Generation oder neuer.

Amazon Echo (4th Generation) (Amazon Alexa)
Smart Speaker
EUR119,99

Amazon Echo (4th Generation)

Amazon Alexa

Amazon Echo (4th Generation) (Amazon Alexa)
EUR119,99

Amazon Echo (4th Generation)

Amazon Alexa

Philips setzt auf den Standard Zigbee. Der soll sich zwar auch mit Matter koppeln lassen. Ich habe das bei mir zuhause aber zum Beispiel mit einer Hue-Glühbirne und einem Apple TV nicht geschafft – trotz angeblicher Kompatibilität. Hier sollte sich die Situation aber in Zukunft weiter verbessern.

Wie viel Strom verbrauchen Smart Plugs?

Immer mindestens ein bisschen. Konkret fliessen im Standby-Modus bei den sparsamsten Modellen 0,3 Watt. Es gibt auch solche, die bis zu ein Watt brauchen. So kann der Smart Plug permanente Einsatzbereitschaft sicherstellen, wenn du als Herrin oder Gebieter etwas von ihm willst. Sind die smarten Stecker wach, kann der Verbrauch leicht nach oben gehen. Ist zum Beispiel ein Eve Energy als Strommessgerät im Einsatz, beträgt der Eigenverbrauch 0,6 Watt.

Wie sicher sind Smart Plugs?

Cloud oder nicht Cloud, das ist hier die Frage. Und natürlich auch, wo allenfalls die Cloud-Computer stehen und wie der Anbieter den Umgang mit deinen Daten in seinen Nutzungsbedingungen geregelt hat.

Mein persönlicher Favorit sind hier die Geräte von Eve, weil sie keine oder zumindest sehr wenige Daten sammeln. Es gibt keine Daten in der Cloud, ich muss zur Nutzung nicht einmal ein Profil oder Nutzerkonto anlegen. Nutzt du Eve-Produkte in einer Apple-Umgebung, bleiben die Daten immer lokal auf deinen Geräten.

Andere Anbieter, die Cloud-Lösungen nutzen, betonen inzwischen stärker als früher das Thema Datenschutz und Datensicherheit. So verweist Hombli auf Verschlüsselung und Anonymisierung der Daten. Andere betonen, dass sie ihre Cloud-Computer in Europa haben.

Bei MyStrom ist das anders, hier steht in den AGB, dass Nutzerdaten auch in den USA gespeichert werden – mit dort weniger strengem Datenschutz.

Grundsätzlich musst du dir bewusst sein, dass jeder neue Smart Plug ein Sicherheitsrisiko darstellt und deine Daten – je nach Hersteller – unterschiedlich intensiv ausgeschlachtet werden könnten oder du sogar Opfer eines Hackerangriffs werden könntest. Es lohnt sich, vor dem Kauf die Datenschutzbedingungen der Hersteller anzuschauen. Renommierte Marken aus Europa legen in der Regel mehr Wert auf Sicherheit und sparsame Datenverwendung als Billig-Anbieter aus anderen Weltregionen.

Sind Smart Plugs verschiedener Hersteller kompatibel?

Ja, vorausgesetzt beide verstehen Matter. Oder du achtest darauf, dass sie mit deinem Smart-Home-System kompatibel sind. Dann tauchen die Geräte unterschiedlicher Hersteller in der Oberfläche von Apple Home, Google Home oder in der Alexa App auf.

Besser oder zumindest einfacher ist es aber, wenn du dich für einen Hersteller entscheidest. Damit ersparst du dir die Installation und die Bedienung mehrerer Apps, allenfalls auch das Anlegen mehrerer Kunden-Logins.

Durch Tests verschiedener Smart Plugs hat sich die Zahl der installierten Apps bei mir erhöht.
Durch Tests verschiedener Smart Plugs hat sich die Zahl der installierten Apps bei mir erhöht.
Quelle: Martin Jungfer

Ist ein Abo für die Nutzung von Smart Plugs nötig?

Nein. Abos haben vor allem für die Hersteller einen Nutzen. Hast du als User ein Abo, bekommen sie regelmässig Geld von dir. Hersteller von smarten Zwischensteckern setzen – bisher zumindest – noch nicht auf Abos. Ausnahme: MyStrom. Das Schweizer Unternehmen gehört inzwischen zur französischen Engie-Gruppe. 2024 hat MyStrom ein Abo-Modell gestartet. Seitdem sind zuvor kostenlos zugängliche historische Informationen zum Beispiel zum Stromverbrauch nicht mehr kostenlos verfügbar. Entsprechend verärgert sind Kundinnen und Kunden, was sich auch in den Produktrezensionen im Shop zeigt.

Ich empfehle dir, beim Kauf von smarten Steckern auf Anbieter zu setzen, die ohne Abo operieren. Auch wenn man sich natürlich nicht sicher sein kann, dass eine Firma nicht irgendwann noch auf den Abo-Zug aufspringen will.

Können auch Grossverbraucher an Smart Plugs angeschlossen werden?

Wenn du Geräte per Smart Plug steuern oder überwachen willst, die viel Strom verbrauchen, ist die maximale Ausgangsleistung eine wichtige Information für dich. Ein Backofen oder eine fette Klimaanlage kann beispielsweise gut und gerne mal 3000 Watt ziehen. Da kommen viele Smart Plugs an ihre Grenzen. Die Zwischenstecker von Hombli können beispielsweise bei 10 Ampere bis 2500 Watt Leistung abbilden. Das ist die obere Grenze. Andere Hersteller liegen bei 2300 Watt (hier eine tabellarische Übersicht des Kassensturz). 2300 Watt sind ausreichend für Wasserkocher, Waschmaschinen oder Kaffeevollautomaten. Und auch für Heizlüfter reicht das meistens. Für den Backofen als einen der grössten Verbraucher im Haus müsstest du dann mit Shelly-Schaltern im Sicherungskasten eine Lösung finden. Vielmehr von einem zertifizierten Elektriker einbauen lassen.

Kann ich Smart Plugs per Sprachbefehl steuern?

Alle smarten Zwischenstecker, die kompatibel sind mit Amazon Alexa, Siri oder Google Assistant kannst du herumkommandieren. Die Stecker selbst haben zwar kein Mikrofon. Aber sie nutzen das Mikrofon, das in die entsprechenden Steuerungsgeräte des Smart-Home-Systems eingebaut ist. Diese geben den Befehl dann weiter. Du brauchst also zusätzlich zum Smart Plug eine Apple-TV-Box, einen Nest Hub (Google) oder ein Alexa-Gerät aus dem Hause Amazon.

Alternativ kannst Du bei Apple auch ein iPad oder einen HomePod sowie einen HomePod Mini zur Steuerungszentrale machen. In der Google-Welt könnte auch jedes Android-Smartphone die Funktion der Zentrale übernehmen.

Gibt es auch smarte Steckdosenleisten?

Ja, die gibt es. Beim «Smart Power Strip» von Hombli kannst du einzeln den Stromverbrauch eines jeden Geräts in einer der drei Steckdosen messen. Jeder davon darfst du dann auch optional einen Namen geben, um sie dann per Siri oder Alexa anzusprechen. Allerdings ist das Teil mit einem deutschen Schuko-Stecker versehen, in der Schweiz also nicht wirklich sinnvoll. Unsere Einkaufsteams halten aber die Augen offen, damit wir da bald den ein oder anderen schönen Neuzugang ins Sortiment bekommen.

Hombli smarte Steckdosenleiste (3 x, USB-C, USB-A, 1.50 m)
EUR47,46

Hombli smarte Steckdosenleiste

3 x, USB-C, USB-A, 1.50 m

Hombli smarte Steckdosenleiste (3 x, USB-C, USB-A, 1.50 m)
Steckdosenleiste
EUR47,46

Hombli smarte Steckdosenleiste

3 x, USB-C, USB-A, 1.50 m

Nicht so smart ist dagegen diese Steckdosenleiste – obwohl sie so heisst. Also lass Dich nicht vom Produktnamen blenden.

7 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Journalist seit 1997. Stationen in Franken, am Bodensee, in Obwalden und Nidwalden sowie in Zürich. Familienvater seit 2014. Experte für redaktionelle Organisation und Motivation. Thematische Schwerpunkte bei Nachhaltigkeit, Werkzeugen fürs Homeoffice, schönen Sachen im Haushalt, kreativen Spielzeugen und Sportartikeln. 


Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

Kommentare

Avatar