Keine Angst vor Chip-Knappheit: MediaTek nimmt US-Markt ins Visier
Die weltweite Chipknappheit hat bereits eine Handvoll Hersteller hart getroffen. Marktführer MediaTek lässt sich davon nicht beeindrucken – im Gegenteil.
«Bis jetzt ist es sehr gut gelaufen», sagt Patrick Wilson, Vizepräsident der Abteilung Regierungsbeziehungen bei MediaTek USA. Dies sagte Wilson im Gespräch mit dem Techblog LightReading.
Das in Taiwan ansässige Unternehmen erwarte nicht, dass die Halbleiter-Knappheit die Lieferungen an Smartphone-Hersteller wie Xiaomi und Samsung beeinträchtigen werde, erklärte Wilson weiter. MediaTek gehe auch nicht davon aus, dass die Situation den Verkauf von Smartphones – einschliesslich der neuen 5G-fähigen Geräte – in den kommenden Monaten beeinflussen werde.
MediaTek liefert sogenannte Systems-on-a-Chip (SoC) an die Elektronikindustrie. Das Unternehmen hat in jüngster Zeit daran gearbeitet, sein Smartphone-Geschäft auszuweiten. Es liefert seine Halbleiterprodukte an eine Vielzahl von Smartphone-Herstellern, die nicht nur Low-End-Geräte damit bestücken. Die Strategie hat sich offenbar ausgezahlt: Das Unternehmen überholte kürzlich Qualcomm aus San Diego als weltweit grösster Lieferant von SoCs für Smartphones. Diese machen rund einen Drittel des Geschäfts von MediaTek aus.
«Wir sind die Nr. 1»
«Wir wachsen wirklich sehr stark», sagte Wilson weiter. «Wir sind die Nr. 1 in Asien, wir sind die Nr. 1 in Indonesien, in Indien, im Nahen Osten und in Südamerika. Wir sind die Nr. 1 bei den Handys in anderen Regionen. Aber in den USA sind wir es nicht. Und das ist unsere Ambition.»
Wilson erklärte, dass die Chipsatz-Knappheit nicht High-End-Smartphone-Chips betrifft, die MediaTek für seine Kunden produziert. Das Unternehmen entwirft diese Chips selbst und liefert die Designs dann an Chip-Hersteller wie Samsung, GlobalFoundries oder Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. (TSMC), die die Chips nach diesen Plänen bauen. Wilson sagte, dass die Knappheit vor allem Low-End-Chips und andere elektronische Sensoren betrifft, die in Geräten von Autos bis hin zu PCs verwendet werden.
Die Nachfrage nach diesen Chips sei aus einer Vielzahl von Gründen in die Höhe geschnellt, vom Handelskrieg zwischen den USA und China bis hin zu plötzlichen Erwartungen einer schnellen wirtschaftlichen Erholung nach der Pandemie. Gleichzeitig wurde das Angebot dieser Chips durch überraschende Ereignisse wie einen massiven Fabrikbrand in Japan, eisiges Wetter im Süden der USA und Dürre in Taiwan beeinträchtigt, wie das Wall Street Journal berichtet.
Journalist mit mehr als 20 Jahren Erfahrung – mehrheitlich im Online-Journalismus in verschiedenen Positionen. Mein Hauptarbeitsinstrument? Ein Notebook – am besten mit Internetverbindung. Diese Geräte haben es mir so sehr angetan, dass ich Notebooks und Computer immer wieder auch gerne auseinanderschraube, repariere und neu aufsetze. Warum? Weil es Spass macht!