

Kennst du Rube-Goldberg-Maschinen? Ich habe eine gebaut!

Ich baue mir eine eigene Rube-Goldberg-Maschine. Das ist eine Vorrichtung, welche etwas Einfaches, extrem kompliziert umsetzt. So zumindest die Theorie.
Der Ausdruck geht auf einen gleichnamigen Cartoon-Zeichner aus den USA zurück. Dieser zeichnete zu Beginn des letzten Jahrhunderts einen Comic rund um die fiktive Figur namens «Professor Lucifer Gorgonzola Butts». Ein Mann, der unnötig komplizierte Maschinen konstruierte, welche zur Erledigung der simpelsten Aufgaben dienten. 1931 tauchte zum ersten Mal der Begriff Rube-Goldberg-Maschine auf.
Auf YouTube bin ich schon öfters über solche Bauten gestolpert und jedes Mal fasziniert daran hängen geblieben (Zum Beispiel hier, hier oder hier). Mir war schon länger klar: Irgendwann möchte ich selber so etwas bauen. Doch was genau soll sie können und welche Materialien soll ich dafür verwenden?
Die Produkte lagen halt so rum
Wieso verwende ich nicht einfach Produkte aus unserem Sortiment für dieses Projekt? Wir haben in unserem Büro etliche Muster rumliegen, welche für Reviews oder Ähnliches gebraucht wurden. Das ist geradezu eine Goldmine. Zur Auswahl stehen alle möglichen Dinge: Vom Staubsauger über die Bratpfanne bis hin zur Handtasche ist alles vorhanden. Doch nicht alles eignet sich gleich gut. Ich konzentriere mich auf Produkte, die sich bewegen oder durch einen Mechanismus etwas auslösen können.
Probieren geht über studieren
Welches Produkt könnte welche Aktion auslösen? Ich probiere alles Mögliche aus. Teils vielversprechend, teils erfolglos. Wenn eine Paarung Sinn macht und funktioniert, schreibe ich mir dies auf einen Notizblock und probiere weitere Dinge aus. Nach kurzer Zeit habe ich dadurch eine kleine Sammlung an möglichen Verbindungen. Diese muss ich nun in eine sinnvolle Reihenfolge bringen, damit die Kettenreaktion nirgends unterbrochen wird.

Nach gerade mal einer knappen Stunde habe ich ein funktionierendes Konzept. Die Abfolgen machen Sinn und hauen hin. Jetzt stellt sich nur noch die Frage, wie die Maschine endet. Beziehungsweise, was der Sinn meiner unnötig komplizierten Konstruktion sein sollte. Dazu teste ich wiederum verschiedene Dinge. Schliesslich komme ich zum Schluss: Es wird eine Würfelmaschine. Die letzte Reaktion soll sein, dass sich ein Spielwürfel von selbst in die Luft schmeisst und für mich eine willkürliche Augenzahl würfelt. Dank Verpackungsmaterial, das in der Ecke des Büros herumliegt, ist auch dieses Problem gelöst. Der Würfel soll auf dem Luftkissen liegen. Fällt etwas darauf, schleudert es den Würfel weg. Dies glückt in den meisten Fällen. Sollte also funktionieren.
Für den ersten Versuch ganz OK
Das Konzept ergibt Sinn, der Bau ist abgeschlossen und der erste Versuch ist geglückt. Jetzt noch kurz mit der Kamera draufhalten und alles für die Ewigkeit festhalten. DONE!
Für meinen ersten Versuch, eine Rube-Goldberg-Maschine zu bauen, finde ich das Resultat ganz zufriedenstellend. Es gibt aber noch viel Luft nach oben, denn wirklich aufregend war es leider noch nicht. Ich werde bestimmt wieder einmal ein solches Projekt in Angriff nehmen. Dann soll’s jedoch grösser und spektakulärer werden. Dazu werde ich jedoch mehr als nur einen halben Arbeitstag benötigen.


Bezahlt werde ich dafür, von früh bis spät mit Spielwaren Humbug zu betreiben.