Keycap Kevin: Der Klang mechanischer Tastaturen – Folge 3
Du magst mechanische Tastaturen und deren Sound? Dann darf ich deinen Ohren im dritten Teil dieser Mini-Serie mit vier Keyboards in nicht alltäglichem Formfaktor schmeicheln.
Das Schöne an Custom-Keyboards: Sie kommen nicht nur im Vollformat oder als Tenkeyless, sondern in aussergewöhnlichen Formfaktoren. Wie die aussehen können und vor allem wie sie klingen, siehst und hörst du hier.
Class65
Ich fange mit etwas weniger Ausgefallenem an. Die Class65 ist eine 65-Prozent-Tastatur mit Makro-Reihe auf der linken Seite. Durch die breiten Ränder tanzt sie dennoch aus der Reihe. Das Gehäuse ist aus Aluminium gefertigt. Im Inneren liegt ein Messinggewicht, das die Akustik positiv beeinflussen soll, sprich: weniger Hall. Es handelt sich um eine sogenannte Leaf-Spring-Gasket-Mount-Tastatur. Bei dieser wird die Platine an den Leaf-Springs mit Dichtungsgummis zwischen die beiden Gehäuseteile geklemmt. Das isoliert sie vom Gehäuse und sorgt für ein weiches Tippgefühl. Wie das aussieht und mehr Infos dazu findest du in diesem Geekhack Thread. Hier die Specs meiner Class65:
- Switches: Neapolitan Ice Cream (taktil)
- Keycaps: GMK Retrocast (ABS-Kunststoff)
- Material Deckplatte: keine
- Dämmungsmaterial: keins
Und so hört sich die Tastatur an:
An der Class65 finde ich vor allem das Retro-Design toll. Dazu musste ich einfach Keycaps im Retro-Stil haben. Das Set, das ich drauf habe, orientiert sich an alten Handhelds. Eine Alternative wäre auch das Set GMK DMG, das sich am Original Game Boy orientiert. Mir gefällt jedoch der Kontrast mit den Farben gut. Der Artisan Keycap im Stil eines alten Röhrenfernsehers verleiht dem Ganzen noch mehr Retro-Flair.
Cycle7
Die Cycle7 von TKD gilt als die Tastatur, die den Markt für Custom Keyboards auf den Kopf gestellt hat. Für den Preis bietet sie enorm viel. Zur Einordnung: Ich habe für mein Exemplar (ohne Keycaps und Switches) 160 Euro bezahlt. Vor ein paar Jahren hätte eine vergleichbare Tastatur aus Aluminium mindestens das doppelte gekostet. Die 70-Prozent-Tastatur – eine Tenkeyless ohne die Funktionsreihe oben – ist eine klassische Gasket-Mount-Tastatur. Dabei werden Deckplatte und Platine zwischen das obere und untere Gehäuseteil geklemmt und mit sogenannten Gaskets aus Poron-Schaumstoff festgehalten. Diese haften in diesem Fall an der Deckplatte. Falls du mehr Infos zur Tastatur möchtest, findest du sie in diesem Geekhack Thread. Hier die Specs meiner Cycle7:
- Switches: Mode Tomorrow (linear)
- Keycaps: Hammerworks CRP (PBT-Kunststoff)
- Material Deckplatte: Polycarbonat
- Dämmungsmaterial: PE- und Plate-Foam
Und so hört sich die Tastatur an:
An der Cycle7 gefällt mir vor allem der langgezogene Look. Der 70-Prozent- ist deutlich weniger klobig als der TKL-Formfaktor. Auf diese Tastaturen habe ich zuvor immer eifersüchtig geschielt, weil sich die Navigationstasten als Sammelplatz für Artisan Keycaps anbieten. Weshalb nun diverse meine Cycle7 zieren. Aufgrund dieses bunten Mixes und der speziellen Gehäusefarbe meines Modells, habe ich mich bei den Keycaps für einen klassischen Look entschieden.
Wind X
Gerade der Typ, der den Nummerblock als überflüssig bezeichnet, hat tatsächlich noch eine Tastatur mit einem solchen. Grund dafür: Ich mag lange und schmale Tastaturen. Die Wind X ist im Grunde genommen eine 65-Prozent-Tastatur mit einem Nummernblock auf der rechten Seite. Die Tastatur besteht aus drei Aluminium-Teilen und einem internen Messinggewicht, das von aussen sichtbar ist. Es handelt sich um eine klassische Gasket-Mount-Tastatur. Falls du mehr zur Wind X erfahren möchtest, liest du das in diesem Geekhack Thread. Hier die Specs:
- Switches: Prevail Epsilon (linear)
- Keycaps: GMK Nuclear Data (ABS-Kunststoff)
- Material Deckplatte: POM
- Dämmungsmaterial: PE- und Plate-Foam sowie Tape-Mod
Bei keiner Tastatur habe ich die Keycaps häufiger gewechselt als bei der Wind X. Mir gefällt das helle Grün der Tastatur, aber es lässt sich schwer kombinieren. Nach schlichtem Weiss, Grau und dann Violett bin ich derzeit bei Grün gelandet. Ich weiss aber immer noch nicht, ob ich sie so lasse. Eventuell wechsle ich bei Gelegenheit mal wieder, obwohl mir das Keycap-Set gut gefällt.
Und so hört sich die Tastatur an:
Voice Mini
Streng genommen handelt es sich bei dem Voice Mini von Owlab nicht um eine vollwertige Tastatur, sondern um ein Macro Pad mit sieben Tasten und Drehrad. Das Macro Pad ist wie die anderen Tastaturen in diesem Beitrag aus Aluminium. Der Aufbau der Tastatur entspricht einer klassischen Tray-Mount-Tastatur. Die Platine und die Deckplatte liegen auf dem unteren Teil des Gehäuses auf. Hier die Specs:
- Switches: Rebult Harimau (taktil)
- Keycaps: Osume Tsukimi (PBT-Kunststoff)
- Material Deckplatte: Aluminium
- Dämmungsmaterial: PE- und Plate-Foam
Ich schreibe zwar keine Texte auf dem Voice Mini, dennoch verwende ich es täglich zur Mediensteuerung – oder um meinen PC mit einem einzelnen, angenehmen Tastendruck am Feierabend herunterzufahren. Die Keycaps wollte ich ursprünglich immer mal wieder wechseln, weil ich meine vielen nicht verwendeten ISO-Entertasten draufpacken kann – ich verwende bei all meinen Tastaturen den ANSI-Standard. Nun habe ich trotzdem seit dem Anfang dieselben drauf. Sie passen farblich einfach zu gut.
Und so hört sich das Macro Pad an:
Welche Tastatur gefällt dir am besten? Hast du auch eine, auf die du besonders stolz bist? Dann teile sie doch in der Kommentarspalte. Ich zeige dir demnächst vier weitere meiner Tastaturen.
Falls du dir bis dahin die anderen Teile meiner Serie zu Gemüte führen willst, findest du hier die Tastaturen, die ich bisher vorgestellt habe.
Technologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.