Kuschelig vs. praktisch oder geht auch beides? Wärmflaschen im Test
Bei eisigen Temperaturen ist eine Wärmflasche oft die Rettung, aber welche ist die beste Wahl? Vom elektrisch aufladbaren Modell bis zum flauschigen Fußwärmer – ich habe vier verschiedene Varianten getestet und einen unerwarteten Favoriten gefunden.
Wenn es draußen so richtig kalt und ungemütlich ist, die Füße sich wie Eisklötze anfühlen und der ganze Körper nicht so richtig warm werden will, dann hilft nur eines: eine Wärmflasche! Aber welche? Die Auswahl geht von der ganz gewöhnlichen Wasser-Bettflasche über elektrisch ladbare Varianten, Spezialmodelle für warme Füße bis zu wärmenden Stofftieren mit oder ohne Lavendelfüllung. Und auch preislich ist die Spannweite groß: von wenigen Euros oder Franken bis zu teuren Modellen.
Ich wollte wissen: Welche Variante wärmt am besten, schnellsten und längsten? Wie praktisch sind die verschiedenen Verfahren in der Handhabung? Und welche Faktoren würden mich zum Kauf bewegen oder eben davon abhalten. Um diese Fragen zu klären, habe ich vier verschiedene Wärmespender im Alltag getestet. Soviel schon vorweg: Ich bin selbst über das Ergebnis erstaunt.
Der unerwartete Favorit: Heizen mit Strom
Den Anfang macht die elektrisch ladbare Wärmflasche von Unold. Ich muss zugeben, dass ich sie hauptsächlich der Abwechslung wegen mit in den Test aufgenommen habe, weil sie mit Strom geladen wird. Im Gegensatz zu herkömmlichen Bettflaschen, für die erst Wasser gekocht und dann eingefüllt werden muss, lässt sich dieses Exemplar in wenigen Minuten an der Steckdose aufheizen. Und genau das hat mich nachhaltig überzeugt. Denn nicht selten kommt der Wunsch nach einer Wärmflasche erst auf, wenn ich schon im Bett liege. Dann bin ich meist zu faul, nochmal in die Küche zu gehen. Dadurch kam die Unold häufiger zum Einsatz als alle anderen Test-Exemplare. Das Ladegerät in Bettnähe ermöglicht warme Füße, ohne nochmal aufzustehen und das habe ich mit Freude genutzt.
Punkten konnte die Elektro-Bettflasche außerdem mit ihrer weichen Hülle und dem Tragegurt. Damit kannst du die Wärmflasche einfach um den Bauch oder Rücken binden. So bleibt die Wärme da, wo sie hin soll – auch wenn du dich bewegst.
Mein Fazit zur Unold-Wärmflasche
- unkompliziertes elektrisches Laden
- angenehmer und praktischer Tragegurt
- hochwertige Verarbeitung
Der Fußwärmer: Flauschiges Special-Feature
Auf den Vog Protect Fußwärmer habe ich besonders gespannt gewartet. Schließlich sind Füße die Körperteile, die zumindest bei mir am schnellsten kalt werden. Der Fußwärmer soll sie im Schnellgang wieder wärmen. Allerdings ist das nicht ganz günstige Teil genau genommen eine ganz gewöhnliche Wärmflasche, die obendrein leider sehr künstlich riecht. Sie unterscheidet sich von gängigen Modellen nur darin, dass die Hülle auf der Oberseite zwei Fächer für die Füße hat.
In meiner Vorstellung waren die Wände der Fußfächer auch mit heißem Wasser gefüllt. Das ist aber nicht der Fall. Dafür ist das Material super flauschig, was mich etwas entschädigt. Leider drehe ich meine Füße in den Wärmflaschenfächern ständig hin und her, weil auch meine Fußrücken an die Wärme wollen. Das könnte ich auch mit einer ganz gewöhnlichen Bettflasche haben. Trotzdem: Die Grundidee ist gut. Zum Beispiel am Schreibtisch sitzend fungiert das kuschelige Ding als Mischung aus Pantoffeln und Wärmflasche.
Mein Fazit zum Vog Protect Fußwärmer
- super Idee, leider nur halb umgesetzt
- extrem kuschelige Hülle
- Material riecht leider unangenehm künstlich
Die Kuscheltierbande für die Mikrowelle: Stofftiere mit wärmender Lavendelfüllung
Ich mag pragmatische Lösungen und dazu zählt definitiv ein Kuscheltier, das zugleich eine Wärmflasche ist, beziehungsweise eine Wärmflasche, die gleichzeitig ein Kuscheltier ist. Die Warmies sind beides und obendrein, wenn gewünscht, auch noch ein Lavendelkissen.
Mittlerweile gibt es vom Bärchen bis zum Faultier eine riesige Auswahl an verschiedenen Wärmetieren in unterschiedlichen Größen und Materialien. Manche Tiere haben eine herausnehmbare Hirsekorn-Lavendelfüllung im Bauch. Die niedlichen Warmies lassen sich schnell in der Mikrowelle erhitzen und halten die Wärme anschließend sehr gut. Hier fällt also auch das lästige Wasserkochen weg, sodass du nicht Gefahr läufst, die Kuscheltiere versehentlich nass zu machen.
Die niedlichsten Tiere würden aber nichts bringen, wenn sie nicht waschbar wären. Das geht bei den Warmies glücklicherweise unkompliziert in der Waschmaschine. Ist eine Hirsekorn-Lavendelfüllung dabei, kannst du sie zum Waschen einfach rausnehmen. Nach mehreren Wochen im Gebrauch ist der Lavendelduft noch gut wahrnehmbar. Sicherlich wird das Lavendelkissen den aber nach längerer Zeit irgendwann verlieren.
Mein Fazit zu den Warmies
- praktisch und süß in einem
- schnelles Aufwärmen in der Mikrowelle
- mit Lavendelfüllung erhältlich
Der Klassiker: Günstige Wärmflasche
Was natürlich nicht fehlen darf und hier den Abschluss macht: die ganz gewöhnliche Wasser-gefüllte Wärmflasche. Ich habe ein Modell der Marke Relaxdays getestet. Mit Abstand die günstigste Variante in meinem Vergleich der Wärmemittel. Auffällig ist hier beim Auspacken leider ein sehr chemischer, unangenehmer Geruch. Noch stärker als bei dem Fußwärmer, der auch schon nicht gut roch. Nach einigen Wochen in Gebrauch ist die Wärmflasche aber einigermaßen ausgelüftet und stinkt nicht mehr gar so chemisch. Ansonsten erfüllt die Relaxdays absolut das, was ich mir von einer Wärmflasche erwarte.
Mein Fazit zur Wärmflasche von Relaxdays
- günstiger Preis
- aufwendiges Befüllen
- unangenehm chemischer Geruch
Gesamtfazit
Alle vier verschiedenen Wärmemittel sind insgesamt brauchbar. So richtig überzeugt haben mich die Warmies und die Unold-Bettflasche. Am meisten in Benutzung war letztere durch das einfache Aufladen ohne Wasser(verschwendung). Dicht gefolgt von den Warmies, weil sie sich ebenfalls leicht aufwärmen lassen und zudem mit ihrem niedlichen Kuschelfaktor punkten. Vom Vog Protect Fußwärmer hatte ich mir zwar etwas mehr erhofft, als Pantoffelersatz am Schreibtisch ist er aber ein Garant für warme Füße. Die Relaxdays Wärmflasche hat ihren Zweck erfüllt und das zu einem günstigen Preis.
Wissenschaftsredakteurin und Biologin. Ich liebe Tiere und bin fasziniert von Pflanzen, ihren Fähigkeiten und allem, was man daraus und damit machen kann. Deswegen ist mein liebster Ort immer draußen – irgendwo in der Natur, gerne in meinem wilden Garten.