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LGs rollbarer OLED-Fernseher kommt endlich auf den Markt – in Südkorea

Luca Fontana
20.10.2020

LG bringt den ersten rollbaren OLED-Fernseher auf den Markt. Endlich. Zwei Jahre nach der Vorstellung. Er ist teuer und nur in Südkorea erhältlich.

Es geschehen noch Zeichen und Wunder: LGs OLED-Roll-TV kommt in den Handel. Wenn auch nur in Südkorea. Vorerst. Wann der rollbare OLED ausserhalb von LGs Heimmarkt zu haben ist, ist nicht bekannt.

Welcher Unmensch stellt seinen Fernseher direkt gegen das Fenster? Und woher kommt der Strom? Und warum liegt hier kein Stroh rum?
Welcher Unmensch stellt seinen Fernseher direkt gegen das Fenster? Und woher kommt der Strom? Und warum liegt hier kein Stroh rum?

Die gute Nachricht: Du könntest ihn dir vermutlich sowieso nicht leisten. Ich mir auch nicht. Das gute, rollbare Stück kostet nämlich 100 Millionen Südkoreanische Won. Das sind umgerechnet etwa 79 900 Schweizer Franken. Oder 74 570 Euro. Oder 12 292 Big Macs gemäss Big-Mac-Index.

Wer hunger hat, kauft sich also lieber einen Big Mac. Vielleicht sogar im Menü Medium. Mit Cola ohne Eis. Und keine Gurken. Die mag keiner.

Die epische Geschichte des rollbaren OLEDs

Zum ersten Mal findet der rollbare OLED-Fernseher LGs im Jahr 2014 Erwähnung. So zumindest meine televisionale Ahnenforschung. Damals war der Prototyp noch eine halbtransparente 14-Zoll-OLED-Folie ohne Gehäuse und hatte eine Auflösung von 1200×810 Pixel. Wow. Heute haut das niemanden vom Sockel. Aber im Jahr 2014 ist das ein grossartiger Blick in die TV-Zukunft.

LGs Prognose: Im Jahr 2017 werden erste rollbare OLED-Fernseher über die Ladentheke gehen. Erst 2018 gibt’s eine erste Ankündigung. Bis Januar 2019 tut sich dann trotzdem nichts. Kollege Dominik kriegt an der CES 2019 in Las Vegas dafür das zu sehen, was mittlerweile sowas wie ein Prestige-Projekt für LG sein muss.

Drei Monate später erste konkrete Informationen zum rollbaren 65-Zoll-OLED-Fernseher. R9 sei der Name. Ausstattung vom Feinsten. Also UHD-Auflösung, 120-Hz-Panel, Dolby Vision IQ, Filmmaker Mode und Triple Tuner.

Sein Markenzeichen: Auf Wunsch rollt sich das biegsame UHD-OLED-Panel komplett im darunter liegenden Aluminium-Gehäuse ein. Das beherbergt auf der Rückseite nicht nur alle Anschlüsse – namentlich HDMI 2.1 mit eARC, VRR, HFR und ALLM –, sondern auch ein 4.2-Soundsystem mit 100 Watt Gesamtleistung. 40 davon allein für den mächtigen Subwoofer. Geil.

«Ende Jahr wird er bei uns im Shop verfügbar sein», habe ich da noch gesagt. Daraus geworden ist nichts. Nada. Nicht nur bei uns. Überall. LG indes tut, als ob nichts gewesen wäre, und erneuert an der CES 2020 einfach sein Versprechen, den mittlerweile zum RX umbenannten Fernseher «noch dieses Jahr» auf den Markt zu bringen. So richtig glauben will’s niemand.

Monatelang wird’s wieder ruhig um den RX. Bis heute. Zumindest für Südkorea. Immerhin. Aber der RX, er ist da. Das Versprechen wurde eingelöst. Für 12 292 Big Macs.


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Abenteuer in der Natur zu erleben und mit Sport an meine Grenzen zu gehen, bis der eigene Puls zum Beat wird — das ist meine Komfortzone. Zum Ausgleich geniesse ich auch die ruhigen Momente mit einem guten Buch über gefährliche Intrigen und finstere Königsmörder. Manchmal schwärme ich für Filmmusik, minutenlang. Hängt wohl mit meiner ausgeprägten Leidenschaft fürs Kino zusammen. Was ich immer schon sagen wollte: «Ich bin Groot.» 

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