MacBook Air vs. Pro 13 vs. Pro 16: Der große Vergleich
Produkttest

MacBook Air vs. Pro 13 vs. Pro 16: Der große Vergleich

Kevin Hofer
26.6.2020

Ein MacBook ist eine große Investition. Da solltest du dich nicht auf Marketing-Versprechen stützen, sondern auf Fakten. Ich habe mir deshalb drei MacBooks geschnappt und sie auf Herz und Nieren getestet.

Schaust du dir die Preisunterschiede zwischen den MacBook-Modellen an, scheint klar, welches mehr und welches weniger Leistung bringt. Also teurer gleich besser. Persönlich habe ich deshalb jahrelang ausschließlich auf Pro-Modelle gesetzt. Das Air habe ich immer links liegen gelassen, weil mir die Leistung auf dem Papier zu gering war. Dabei ist der Unterschied zwischen den einzelnen Modellen nicht so groß wie anzunehmen wäre.

Die Modelle

Damit ich herausfinden kann, wie groß der Unterschied zwischen Air und Pro ist, habe ich mir drei Modelle zum Vergleich geschnappt.

Apple MacBook Air 13 – 2020 (13.30", 16 GB, 256 GB, DE)
Notebook

Apple MacBook Air 13 – 2020

13.30", 16 GB, 256 GB, DE

Apple MacBook Pro – 2020 (13.30", Intel Core i7, 16 GB, 512 GB, DE)
Notebook

Apple MacBook Pro – 2020

13.30", Intel Core i7, 16 GB, 512 GB, DE

Apple MacBook Pro 16 – 2019 (16", Intel Core i7-9750H, 16 GB, 512 GB, DE)
Notebook

Apple MacBook Pro 16 – 2019

16", Intel Core i7-9750H, 16 GB, 512 GB, DE

Alle Modelle verfügen über 16 GB RAM, wobei das RAM vom 16-Zoll-Modell nur mit 2666 MHz taktet, im Gegensatz zu den 3733 MHz beim Air und Pro 13 Zoll. Das liegt daran, dass das MacBook Pro 16 bereits Ende 2019 lanciert wurde. Es ist mit einem Intel-Chip der neunten Generation bestückt, während die zwei anderen MacBooks bereits einen Chip der zehnten Generation verbaut haben. In den beiden Pros ist eine 512 GB SSD verbaut, im Air eine mit 256 GB.

Design und Anschlüsse MacBook Air

Am Design hat Apple beim aktuellen MacBook Air nicht viel geändert. Wieso auch, das Air verkauft sich seit Jahren gut. Das Modell 2020 ist etwas dicker geworden, 0.2 Millimeter um genau zu sein. Das liegt daran, dass Apple neu wieder eine Scissor-Switch-Tastatur statt einer Butterfly-Tastatur verbaut. Damit reagiert der Hersteller auf Kritik von jenen, die mit der Butterfly-Tastatur ihre Mühe hatten. Apple nennt die Tastatur «Magic Keyboard».

Ansonsten bleibt alles beim Alten. Das Aluminiumgehäuse ist nach wie vor hervorragend verarbeitet und stabil. Das Teil misst 30,41×21,24×1,61 Zentimeter und wiegt 1,29 Kilogramm. Das Gerät wird zum vorderen Rand hin schmaler und unterscheidet sich dadurch optisch von den Pro-Geräten. Das hilft etwas, damit die Hände komfortabler auf dem Gehäuse ruhen als bei den Pro-Modellen.

Bei den Anschlüssen liefert das Air nur das absolut Notwendige: zwei Thunderbolt-3-Anschlüsse – über beide kann das Gerät geladen werden – auf der linken Seite und einen 3.5-Millimeter-Klinkenanschluss auf der rechten Seite. Für die drahtlose Kommunikation stehen Wi-Fi 5 und Bluetooth 5.0 zur Verfügung. Wi-Fi 6 ist trotz der Unterstützung durch die neuen Intel-Prozessoren nicht dabei.

Design und Anschlüsse MacBook Pro 13

Auch beim Design des MacBook Pro hat Apple seit längerem nichts mehr geändert – abgesehen davon, dass das 15-Zoll-Modell durch eines mit 16 Zoll abgelöst wurde. Wie das Air ist das Pro 13 wegen der Scissor-Switch-Tastatur etwas dicker als der Vorgänger. Hier sind es 0,7 Millimeter.

Wie beim Air gibt es bei der Verarbeitung absolut nichts zu bemängeln. Mit 30,41×21,24×1,56 Zentimetern und 1.4 Kilogramm ist es nicht das flachste und leichteste Notebook, dennoch kann das Apple-Gerät mit neuen Windows-Geräten mithalten.

Bei den Anschlüssen ist das Testgerät großzügiger bestückt als das Air: auf jeder Seite zwei Thunderbolt-3-Anschlüsse und ein 3.5-Millimeter-Klinkenanschluss auf der rechten Seite. Das gilt aber nicht für alle MacBook Pro 13: Je nach Modell stehen wie beim Air nur zwei Thunderbolt zur Verfügung. Bei der drahtlos Kommunikation stehen Wi-Fi 5 und Bluetooth 5.0 zur Verfügung. Wi-Fi 6 ist auch hier trotz der neuen Prozessoren nicht dabei.

Design und Anschlüsse MacBook Pro 16

Das MacBook Pro 16 basiert auf dem 15-Zoll-Modell, welches es ablöst. Außer der 0,6 Zoll grösseren Diagonale hat sich aber auch beim Pro 16 nichts getan.

Die grösseren Abmessungen schlagen sich nicht auf die Verarbeitungsqualität nieder. Das Gerät ist wie seine kleineren Geschwister hervorragend verarbeitet. Nichts wackelt oder deformiert sich, wenn ich es etwas zu biegen versuche. Mit 35.79×24.59×1.62 Zentimetern und 2 Kilogramm Gewicht ist das Pro 16 ein echter Koloss im Vergleich zu seinen kleinen Geschwistern.

Beim 16-Zoll-MacBook-Pro gibt’s die vier Thunderbolt-3-Anschlüsse standardmäßig. Selbstverständlich ist auch ein Klinkenanschluss an Bord. Bei der drahtlos Kommunikation stehen ebenfalls Wi-Fi 5 und Bluetooth 5.0 zur Verfügung.

Display MacBook Air

Das 13.3 Zoll grosse IPS-Display hat eine Auflösung von 2560×1600 Pixeln bei 227 ppi. Ich verwende unser Spektrometer x-rite i1Display Pro Plus, um herauszufinden, wie gut das Display ausgeleuchtet ist.

Mit maximal 361 Nits ist das Air nicht gerade das hellste Notebook. Zum Arbeiten an sonnigen Orten ist es ungeeignet. Hast du das Fenster nicht im Rücken, lässt sich jedoch auch an einem Sommertag gut an einem Fenster drinnen arbeiten. Das Display ist oben weniger hell als unten. Mit maximal 36 Nits Abweichung ist das Display ziemlich gleichmäßig ausgeleuchtet.

Bei der Farbraumabdeckung messe ich 97.2 Prozent sRGB und 71.1 Adobe RGB. Das sind für ein Notebook, das auf einfache Büroarbeiten ausgerichtet ist, gute Werte. Für Grafiker, Photoshopper oder Videoeditoren dürften diese Werte jedoch ungenügend sein.

Das Air unterstützt die True-Tone-Technologie von Apple. Damit nimmt der Bildschirm automatisch Farbanpassungen unter Berücksichtigung der Umgebungsverhältnisse vor. Die Farben sollen dadurch natürlicher wirken und einen realistischeren Eindruck hinterlassen. Persönlich bin ich kein Fan dieser Funktion. Mich irritiert es, wenn die Farben plötzlich wechseln. Die Option kann glücklicherweise deaktiviert werden.

Display MacBook Pro 13

Wie das Air hat auch das Pro 13 eine Auflösung von 2560×1600 Pixeln bei 227 ppi. Folgende Werte messe ich mit dem Spektrometer.

Mit maximal 500 Nits leuchtet das 13 Zoll MacBook Pro einiges heller als das Air. Das ist ein hervorragender Wert. Ich kann auch an einem Sommertag draußen im Schatten alltägliche Büroarbeiten verrichten. Die Helligkeit fällt beim Pro 13 vor allem gegen links ab. Mit bis zu 56 Nits ist die Differenz grösser als beim Air. Prozentual gesehen ist der Unterschied jedoch in etwa gleich. Von bloßem Auge kann ich keinen Unterschied erkennen.

Bei der Farbraumabdeckung messe ich 99.9 Prozent sRGB und 83.5 Adobe RGB. Mit diesen Werten können auch Menschen mit gehobenen Ansprüchen an die Bildqualität arbeiten. Auch das Pro 13 unterstützt die True-Tone-Technologie.

Display MacBook Pro 16

Das 16 Zoll große IPS-Display hat eine Auflösung von 3072×1920 Pixeln bei 226 ppi. Das Spektrometer misst folgende Helligkeitswerte.

Mit maximal 452 Nits kommt das Pro 16 nicht ganz ans MacBook Pro 13 ran. Es ist dennoch ein sehr guter Wert. Dafür ist das Display regelmäßiger ausgeleuchtet: Die grösste Differenz beträgt nur 26 Nits.. Das ist hervorragend.

Bei der Farbraumabdeckung messe ich 100 Prozent sRGB und 84.7 Adobe RGB. Beim Pro 16 misst mir das Spektrometer als einziges ebenfalls die Farbraumabdeckung bei DCI-P3: 92.3 Prozent. Das sind alles gute Werte und damit sollten auch Grafiker, Photoshopper und Videoeditoren zufrieden sein. Auch das Pro 16 unterstützt die True-Tone-Technologie.

Tastatur und Trackpad

Wie bereits erwähnt, setzt Apple bei allen Modellen auf die Magic Keyboard genannte Scissor-Switch-Tastatur. Sie ist bei allen Modellen gleich groß. Es schreibt sich ganz ordentlich darauf. Das Tippgefühl ist auf jeden Fall besser als auf der Butterfly-Tastatur. Der Tastenhub beträgt einen Millimeter. Das sind 0,5 Millimeter mehr als beim Vorgänger. Die Pfeiltasten sind neu wie bei früheren Modellen wieder als umgekehrtes T angeordnet. Ich als Fan von mechanischen Tastaturen werde nicht warm mit der Tastatur. Ich bevorzuge einen großen Tastenhub. Mir leuchtet selbstverständlich ein, dass niemand in einem Notebook, das dünn und elegant sein soll, eine mechanische Tastatur verbaut. Bleibt mir nichts anderes übrig, als eine anzuschließen. Das tue ich sowieso immer, wenn ich länger als zwei, drei Stunden am Stück arbeite.

Bei den beiden MacBook Pros ist zudem die Touch Bar verbaut. Hier hat Apple auf Kritik reagiert und die physische ESC-Taste zurückgebracht. Ebenfalls aus der durchgängigen Touch Bar herausgelöst wurde die Power-Taste mit integrierter Touch ID.

Im Gegensatz zur Tastatur wächst das Trackpad mit der Größe des MacBooks mit. Das Trackpad ist nach wie vor das Highlight der MacBooks. Hierzu muss ich gar nicht mehr viel sagen, außer: Apple stellt immer noch das beste Trackpad, das ich jemals bedient habe. Speziell das auf dem MacBook Pro 16 hat es mir angetan. Mit 15,9×9,9 Zentimetern ist es schlicht gigantisch. Damit ist es ein Vergnügen, durch macOS zu navigieren.

Lautsprecher und Webcam

Über Klangqualität zu schreiben ist immer schwierig. Jeder hört anders. Über Notebook-Lautsprecher zu schreiben ist noch schwieriger. Ich verwende die Dinger nur im äußersten Notfall. Seien wir ehrlich: Auch wenn sich die Qualität in den vergangen Jahren wieder etwas gebessert hat, ist es immer noch ein Graus, länger als ein paar Minuten damit zu hören.

Das ist auch beim MacBook Air so – auch wenn die Lautsprecher qualitativ zu den besseren Notebooklautsprechern gehören. Die Mitten werden relativ sauber wiedergegeben, die Höhen lassen hingegen meine Ohren bluten. Ich brauche zwar nicht viel Bass, aber bei den Lautsprechern des Airs ist er kaum vorhanden.

Beim MacBook Pro 13 verhält es sich ähnlich. Ich glaube, hier die Tiefen besser wahrzunehmen und habe den Eindruck, dass die Höhen meine Ohren nicht ganz so arg strapazieren. Das kann aber auch meine Einbildung sein.

Anders verhält es sich beim MacBook Pro 16. Ich würde den Sound mit einem UE Wonderboom vergleichen, minus etwas Bass. Selbstverständlich reicht das nicht, um die Herzen von Audiophilen höher schlagen zu lassen, dennoch ist das außergewöhnlich. Ich habe noch nie so guten Notebook-Sound gehört. Davon können sich andere Hersteller gerne eine Scheibe abschneiden.

Bei allen drei MacBooks verbaut Apple die 720p FaceTime HD Kamera. Im Vergleich zu den Kameras in iPhones ist nicht nur die Auflösung schlecht, sondern generell die Qualität. Sobald ich nicht direkt am Fenster sitze, ist das Bild sehr körnig und es macht auf mich einen verwaschenen Eindruck. Dabei wäre ein gute Webcam gerade in Post-Corona-Zeiten, in denen wir alle wohl mehr im Homeoffice arbeiten werden, sinnvoll. Hoffentlich bessert Apple bei künftigen Modellen nach.

Akkuleistung

Im MacBook Air ist ein Akku mit 49.9 Wh verbaut. Apple spricht von bis zu elf Stunden Laufzeit mit drahtlosem Surfen, der Standby soll 30 Tage betragen. Geladen wird der Akku über USB-C-Schnittstelle mit einem 30-Watt-Netzteil. Das dauert bei gleichzeitiger Büroverwendung etwa anderthalb Stunden. Ich habe der Akkulaufzeit beim Youtube-Dauerstreaming und Büroalltag auf den Zahn gefühlt.

Beim Youtube-Dauerstreaming stelle ich die Bildschirmhelligkeit auf rund 150 Nits ein und lasse mit einem voll geladenen Akku Youtube laufen. So geht dem Air nach rund neun Stunden und 20 Minuten der Saft aus. Im Büroalltag hält das Gerät je nach Anwendungszweck so um die zehn Stunden durch.

Im MacBook Pro 13 ist ein Akku mit 58.2 Wh Kapazität verbaut. Apple verspricht zehn Stunden drahtloses Surfen und bis zu 30 Tage Standby. Geladen wird der Akku über USB-C-Schnittstelle mit einem 61-W-Netzteil. Das dauert knapp zwei Stunden bei gleichzeitiger Büroverwendung.

Beim Youtube-Dauerstreaming geht dem MacBook Pro 13 nach rund acht Stunden und 30 Minuten die Puste aus. Im Büroalltag läuft der Akku je nach Verwendungszweck zwischen neun und zehn Stunden.

Das MacBook Pro 16 hat einen riesigen 100-Wh-Akku verbaut. Damit kratzt Apple an der Grenze, die für Akkus auf Flugreisen gilt. Dafür verspricht der Hersteller bis zu elf Stunden drahtloses Surfen und 30 Tage Standby. Geladen wird der Akku über USB-C mit einem 96-W-Netzteil. Das dauert um die zweieinhalb Stunden.

Tatsächlich kommt das MacBook Pro 16 bei der Akkulaufzeit ans Air heran. Beim Youtube-Dauerstreaming schaltet das Pro 16 nach etwas mehr als neun Stunden ab. Im Büroalltag sind’s je nach Anwendungszweck zwischen acht und neun Stunden. Dass das Pro 16 hier schlechter abschneidet als das Pro 13, mag daran liegen, dass im Pro 16 eine dedizierte Grafikkarte verbaut ist. Sobald sich diese einschaltet, erhöht sich der Akkuverbrauch enorm.

Reparierbarkeit

Sowohl das MacBook Air, das MacBook Pro 13 und das MacBook Pro 16 haben von den Teardown-Profis bei ifixit schlechte Noten erhalten. Beim Air und Pro 13 weisen sie einen Reparierbarkeits-Index von 4/10 aus und beim Pro 16 gar nur 1/10. Prozessor, RAM und SSD sind bei allen Modellen fest auf dem Logic Board verlötet und können nicht ausgetauscht werden.

Performance

Im getesteten MacBook Air ist ein Core i5 der zehnten Generation verbaut. Der Basistakt des i5-1030NG7 beträgt 1.1 GHz, der Boosttakt bis zu 3.5 GHz im Single Core und 6 MB L3 Cache sind verbaut. Der Vierkerner mit acht Threads basiert auf der Ice-Lake-Architektur von Intel und wird im 10-nm-Verfahren gefertigt. Bei der integrierten Grafik handelt es sich um die Intel Iris Plus G7, mit einem Grundtakt von 300 MHz und maximalen Takt von 1.05 GHz. Die maximal zugelassene Temperatur beträgt 100° Celsius.

Ebenfalls ein Intel-Chip der 10. Generation ist im MacBook Pro 13 verbaut. Der Intel Core i7-1068G7 hat einen Basistakt von 2.3 GHz und einen Boosttakt bis zu 4.1 GHz im Single Core. Beim L3 Cache sind 8 MB verbaut. Fertigungsverfahren, integrierte Grafik und Höchsttemperatur sind gleich wie beim MacBook Air.

Im MacBook 16 ist eine Intel CPU der neunten Generation verbaut. Der Intel Core i7-9750H hat einen Basistakt von 2.6 GHz und einen Boosttakt bis 4.5 GHz im Single Core. Beim Cache sind 12 MB verbaut. Im Gegensatz zu den beiden anderen Prozessoren basiert der Sechskerner mit acht Threads auf der Coffe-Lake-Architektur und wird im 14-nm++-Verfahren gefertigt. Als integrierte Grafik ist die Intel UHD Graphics 630 verbaut. Die ist jedoch sekundär, da das MacBook Pro 16 eine dedizierte Grafikkarte verbaut hat. Die AMD Radeon Pro 5500M ist eine Notebook-GPU der Mittelklasse und wird im 7-nm-Verfahren gefertigt. Die Karte taktet mit bis zu 1300 MHz und hat 4 GB GDDR6-Speicher verbaut. Die maximal zugelassene Temperatur der CPU beträgt 100° Celsius.

Wärmeentwicklung und Lärmemission in Blender

Um die Wärmeentwicklung und Lärmemission zu testen, mache ich den Blender-bmw27-Benchmark. Dieser dauert mehrere Minuten und bringt die CPUs ans Limit. So wird ersichtlich, wann und wie die CPU aufgrund der Hitzeentwicklung drosselt. Gleich vorneweg: Die Boosttakt-Angaben oben beziehen sich auf die Single Core Performance. Da Blender mehrere Kerne in Anspruch nimmt, wird der Prozessor nie diese Leistung bringen. Hier die Ergebnisse des Benchmarks in grafischer Form.

MacBook Air

Beim Starten des Benchmarks schnellt der Takt des Prozessors für eine Sekunde auf 3,3 GHz hoch. Danach drosselt die CPU, weil sie 95° Celsius heiß wird, auf rund 2,5 GHz runter. Nach 40 Sekunden läuft die CPU nur noch mit 1,5 GHz. Diesen Takt kann sie die rund 13,5 Minuten des Tests halten, wobei die CPU am 100° Celsius-Limit läuft. Außen wird das Air glücklicherweise weniger heiß als im CPU-Kern. Dennoch messe ich auf der oberen Seite stolze 56° Celsius auf der Höhe der CPU. Die Hitze konzentriert sich auf die Lage der CPU. Da die CPU passiv gekühlt wird, setzt der Radial-Lüfter, der nicht direkt mit dem Kühlblock der CPU verbunden ist, erst spät ein. Nach etwa zwei Minuten des Tests nehme ich ihn wahr. Nach etwa fünf Minuten hat er seine höchste Drehzahl erreicht. Ich messe in der Mitte der Tastatur 53 dB.

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MacBook Pro 13

Das MacBook Pro 13 startet mit einem eindrücklichen Takt von 3,8 GHz. Den kann das Gerät aber kaum eine Sekunde lang halten: Die CPU wird sogleich 92° Celsius heiß und drosselt auf 3,6 GHz. Nach elf Sekunden geht’s noch weiter runter auf 3,2 GHz, die CPU ist bei 95° Celsius angelangt. Nach weiteren 19 Sekunden taktet die CPU nur noch mit 2,9 GHz und hat ihr Temperaturlimit von 100° Celsius erreicht. Der Takt pendelt sich, nachdem der Lüfter eingesetzt hat, bei 3,1 GHz ein und die Temperatur liegt für den Rest des Tests zwischen 96° und 98° Celsius. Außen wird das Pro 13 oben weniger heiß als das Air. Die Hitze verteilt sich weiter. Oben messe ich 46° Celsius und unten 48°. Im Gegensatz zum Air ist der Kühlkörper des Pro 13 zumindest mit dem Lüfter verbunden. Nach einer Minute nehme ich den Lüfter langsam wahr. Nach zwei Minuten dreht das Teil voll und ich messe 54 dB in der Mitte der Tastatur.

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MacBook Pro 16

Starte ich den Benchmark, schießt der Prozessor für eine Sekunde auf 3,9 GHz hoch und drosselt danach wegen den 87° Celsius sofort runter. Etwa sieben Sekunden lang kann der Prozessor Taktfrequenzen von über 3,3 GHz auf allen Kernen halten. Danach drosselt er weiter runter und etwa zwanzig Sekunden nach Start pendelt sich die Taktfrequenz bei 3,0 bis 3,1 GHz während des knapp fünfminütigen Tests ein. Die Temperaturen der CPU schwanken so zwischen 92° und 98° Celsius. An der Oberfläche wird das Teil nicht so heiß wie seine kleinen Geschwister. Mit der Wärmebildkamera messe ich 39° Celsius. Die zwei Radial-Lüfter drehen beim Test im Gegensatz zu den beiden kleinen Geschwistern viel schneller, nach etwa zehn Sekunden, voll auf. Mit dem dB-Messgerät messe ich in der Mitte der Tastatur 55,5 dB.

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Cinebench R20

Mit Cinebench R20 von Maxon teste ich, wie sich die MacBooks beim Rendern von Cinema-4D-Inhalten schlagen. Ich teste sowohl die Single Core Performance als auch die Multi Core Performance. Da das MacBook Pro 16 zwei Kerne mehr hat als die anderen Testgeräte, ist der Sieger des Multi Core Benchmarks bereits im Vorfeld klar.

Im Single Core zeigt sich ein anderes Bild. Obwohl der i7-1068G7 im Pro 13 langsamer taktet als der i7-9750H im Pro 16, erreicht das Pro 13 ein besseres Resultat. Woran liegt das? Ganz einfach: Der Prozessor des MacBook Pro 13 basiert auf einer anderen Architektur und einem feineren Fertigungsverfahren. Dieses bietet mehr IPC. In Kombination mit dem schnelleren RAM liefert deshalb das Pro 13 das bessere Ergebnis. Das Air liegt im Benchmark an letzter Stelle.

iBench

iBench ist ein Benchmark für macOS, der eine Reihen von Tests durchführt, die reale Szenarien widerspiegeln. Er ist bereits etwas älter und fokussiert vor allem auf die Single Core Leistung von Prozessoren bei Integer- und Gleitkomma-Arbeitslasten. Der i7-1068G7 im MacBook Pro 13 bestätigt hier seine gute Leistung in Cinebench R20 und holt sich wieder das beste Ergebnis.

Novabench

Novabench ist ein Benchmark, der nicht nur die CPU eines Systems testet, sondern auch GPU, RAM und SSD. Damit kannst du dir schnell und einfach ein Bild der Leistungsfähigkeit deines Systems machen. Novabench funktioniert plattformübergreifend für Windows, macOS und Linux. Sicherlich auch dank der dedizierten Grafikkarte hat hier das MacBook Pro 16 klar die Nase vorne.

Beim RAM schneidet das MacBook Pro 16 schlechter ab als das Pro 13 und Air. Das liegt daran, dass das RAM im Pro 16 nur mit 2666 MHz taktet und jenes in den kleinen Geschwister mit 3733 MHz. Das MacBook Pro 13 erreicht den besseren Score als das Air aufgrund der Kombination der schnelleren CPU mit dem RAM.

Geekbench 5

Geekbench läuft auf Windows, macOS, Linux, Android und iOS. Nebst simulierten realen Szenarien, mit welchen die CPU getestet wird (Single Core und Multi Core), kann Geekbench auch die GPU-Leistung in Bereichen der Bildverarbeitung und dem maschinellen Sehen ermitteln.

Beim Single Core schaut das MacBook Pro 16 selbst gegen das MacBook Air in die Röhre. Im Multi Core liegt das Pro 16 aufgrund der zwei Kerne mehr jedoch klar vorne.

Dank der dedizierten GPU hat das MacBook Pro 16 bei den Grafiktests für OpenCL und Metal klar die Nase vorne.

Obwohl auf den Chips des Pro 13 und Air die gleiche Grafik verbaut ist, schneidet das Pro 13 besser ab. Ich gehe davon aus, dass dies der besseren Kühlung geschuldet ist und das Pro 13 deshalb mehr Leistung abrufen kann.

Unigine Valley

Der Valley Benchmark ist einer der wenigen reinen Grafik-Benchmarks, die es für macOS gibt. Dabei handelt es sich um einen Cross-Plattform-Benchmark, der unter Linux, macOS sowie Windows seinen Dienst verrichtet. Auf dem PC wird bezüglich des Renderings unter Windows die DirectX 11.x-API und unter macOS/Linux die derzeit aktuellste OpenGL 4.x-API verwendet.

Eigentlich klar, dass das MacBook Pro 16 seine beiden Kontrahenten klar hinter sich lässt. Dank der Radeon RX 5500M erreicht das Pro 16 einen dreimal höheren Score als das Pro 13. Weit abgeschlagen ist das Air.

Blackmagic Disk Speed Test

Blackmagic Disk Speed Test misst die Leistung deiner SSD oder Festplatte. Dabei schreibt das Programm unterschiedlich große Blöcke auf deinen Speicher und misst die Zeit, die fürs Lesen und Schreiben von Daten benötigt wird.

Hier zeigt sich klar, wo Apple beim Air spart. Die verbaute SSD ist um einiges langsamer als jene in den beiden Pro-Modellen. Das MacBook Pro 16 holt sich die Krone.

Photoshop und Premiere

Den Abschluss der Benchmarks machen Photoshop und Premiere. Bei diesen Benchmarks treten die MacBooks gegen eine Referenzworkstation an, die beim Overall Score eine Punktzahl von 1000 holt.

Die Unterschiede in Photoshop sind minim. Das Pro 16 holt sich das beste Resultat knapp vor dem Pro 13. Zu verdanken hat dies das Pro 16 erneut der dedizierten Grafikkarte. Dafür schneidet das Pro 13 beim Filter Score besser ab. Das mag an der neueren CPU liegen. Photoshop zieht hohe Taktfrequenzen mehr Kernen vor. Da die Prozessoren im Pro 16 und Pro 13 ähnlich takten, kommen dem i7-1068G7 im Pro 13 wohl noch die höheren IPC und das schnellere RAM zugute. Dennoch finde ich das Resultat des Air erstaunlich. Das Resultat des MacBook Pro 16 ist nur rund 22 Prozent höher als jenes des Airs. Das Pro 16 kostet jedoch rund das Doppelte.

Wo die Unterschiede bei Photoshop noch gering waren, zeigen sich jetzt riesige Leistungslücken zwischen dem MacBook Pro 16 und seinen beiden kleinen Geschwistern. Das offenbart sich nicht nur beim GPU Score, sondern auch beim Live Playback und Export Score.

Fazit: So groß sind (einige) Unterschiede gar nicht

Bist du ausschließlich auf Office-Arbeiten angewiesen, wirst du sicherlich mit einem MacBook Air glücklich. Dank Intel-Prozessor der zehnten Generation liefert es bei den meisten Office-Anwendungen gar bessere Resultate als das MacBook Pro 16. Da bei Office-Arbeiten die CPU nie lange am Limit läuft, ist die Drosselung aufgrund der Hitzeentwicklung dort kein Thema. Sogar für ambitionierte Bildbearbeitung reicht das MacBook Air aus. Dort musst du, abgesehen von etwas weniger Leistung, im Vergleich zum MacBook Pro 13 einzig bei den Anschlüssen und dem Display Abstriche machen.

Die Investition in ein MacBook Pro 13 rechnet sich erst, wenn du Anwendungen verwendest, die die CPU über einen längeren Zeitraum beanspruchen. Mit dem Air und dem Pro 13 kannst du selbstverständlich auch Videos schneiden. Die Ergebnisse in Premiere zeigen jedoch, dass du je nachdem, wie viele Effekte du verwendest, Geduld beim Rendern aufbringen musst.

Hier glänzt das MacBook Pro 16 dank dedizierter Grafikkarte. Selbst mit vielen Effekten schneidest du dein Videoprojekt noch einigermaßen schnell. Selbstverständlich sind die hier verbauten mobilen Prozessoren kein Vergleich zu einem Desktop. Für ein Notebook ist die Leistung in Premiere jedoch respektabel. Auch beim Rendern in Blender macht das MacBook Pro 16 eine ordentliche Falle.

Bei allen drei Modellen gibt es vor allem das fehlende Wi-Fi 6 und die schlechte Webcam zu kritisieren. Wie der Test zeigt, hat das Air bei längeren intensiven Tasks vor allem mit Leistungseinbußen zu kämpfen, die bei den Pro-Modellen weniger ins Gewicht fallen.

Ich beurteile dennoch das MacBook Pro 13 am kritischsten. Es liefert zwar ordentlich CPU-Leistung, kostet aber im Vergleich zum Air sehr viel. Es bietet zwar mehr Leistung, aber nicht dort, wo es wirklich drauf ankäme, wie beim Rendern oder Videoschneiden in Premiere. Bist du nicht so sehr auf Mobilität angewiesen, ist das MacBook Pro 16 die bessere Wahl. Das hat zwar den älteren Prozessor verbaut und hinkt deshalb in Single-Core-Anwendungen dem Pro 13 hinterher, dank der dedizierten Grafikkarte und den zwei Kernen mehr schlägt das Pro 16 jedoch in produktiven Arbeiten die anderen deutlich. Und genau darum geht es bei einem MacBook, das sich Pro nennt: Kreativköpfe wie Photoshopper, Grafiker und Videoeditoren sollen ihre Arbeit möglichst ohne Einschränkungen verrichten können. Ohne dedizierte Grafikkarte ist das jedoch nicht möglich. Es wäre schön, wenn Apple das Pro 13 auch mit dedizierter Karte anbieten würde.

So weit wird es jedoch wohl nicht kommen. Mit der Ankündigung, von Intel-Prozessoren abzukommen und auf eigene, ARM-basierte Systeme zu setzen, geht Apple einen anderen Weg. Schade, mit den Grafiken auf Xe-Basis würde Intel künftig auch bei SoC ordentlich Grafikpower liefern. Oder auch AMD mit ihren Ryzen Mobile 4000 und integrierter Radeon-Grafik wäre eine Option. Mich nimmt echt wunder, wie das Apple mit der Grafik bei den neuen ARM basierten Systemen machen will. Setzt das Unternehmen für hohe Grafikleistung ausschließlich auf externe GPUs? Lässt sich das überhaupt realisieren? Persönlich sehe ich Apples ARM-Chips am ehesten im Air, wo nicht die Leistung, sondern die Akkulaufzeit im Fokus steht. Ich bin gespannt. Apple hat mich immer wieder überrascht und weil sie im Vergleich zu Microsoft ein relativ in sich geschlossenes Ökosystem haben, könnte es tatsächlich klappen.

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