Microsoft schliesst Studios hinter «Prey», «Redfall» und «Hi-Fi Rush»

Microsofts trimmt den Game-Bereich weiter. Nach den 1900 Entlassungen, die auf die Übernahme von Activision Blizzard folgten, trifft es nun Bethesda. In einer E-Mail an die Belegschaft verkündete Matt Booty, Chef der Xbox Game Studios, dass Arkane Austin, Tango Gameworks, Alpha Dog Studios und Roundhouse Studios geschlossen werden. Letzteres wird in Zenimax Online Studios eingegliedert, um «The Elder Scrolls Online» zu verstärken. Die Mehrheit der restlichen Mitarbeitenden dürfte auf der Strasse landen. Wie viele Personen betroffen sind, ist bisher nicht bekannt.

Arkane Austin ist verantwortlich für das Multiplayer-Vampire-Game «Redfall». Die Entwicklung daran wird eingestellt, die Server bleiben bis auf Weiteres online. Das Spiel war ein kritischer und kommerzieller Misserfolg. Die Multiplayer-Ausrichtung sei dabei primär vom Mutterkonzern Zenimax ausgegangen. Verschiedene Mitarbeitenden hätten vergeblich auf einen Singleplayer-Titel gepocht. Mit dem Weltraum-Action-Rollenspiel «Prey» waren sie damit zumindest bei den Kritikern erfolgreich. Arkade Lyon, das Studio hinter «Dishonored», «Deathloop» und dem bevorstehenden «Blade» ist nicht von den Entlassungen betroffen.

Beim zweiten Studio Tango Gameworks handelt es sich um das Team hinter «Hi-Fi Rush» und «The Evil Within». Das Rythmus-Action-Game erschien vor einem Jahr überraschend im Anschluss an einen Xbox-Livestream. Seit März gibt es das Spiel auch für die PS5. Es wurde mit Lorbeeren überhäuft. Laut einem hochrangigen Xbox-Manager war es ein «Überraschungserfolg» und man könne «nicht zufriedener sein mit dem Team.» Offenbar münzt sich das nicht in eine bleibende Anstellung um.

Das dritte Studio im Bunde ist Alpha Dog. Mit «Mighty Doom» hat es den Kultshooter auf das Smartphone gebracht. Gespielt wird dabei aus der Vogelperspektive und der Doomguy sieht dabei wie ein knuffiges Sammelfigürchen aus – ähnlich wie es sie im Hauptspiel gibt. Das Spiel wird am 7. August eingestellt.

Booty begründet den Schritt unter anderem wie folgt: «Wir treffen diese harten Entscheidungen, um Kapazitäten für höhere Investitionen in andere Teile unseres Portfolios zu schaffen und uns auf unsere vorrangigen Spiele zu konzentrieren.» Dazu zählen unter anderem die Erweiterungen zu «Starfield» und «Fallout 76» wie auch das neue «Indiana Jones and The Great Circle».

Die Entlassungswelle in der Game-Branche hat damit die des Vorjahres bereits überholt.