Microsoft verrät die Zukunft der Xbox-Plattform – das musst du wissen
Microsoft nimmt Stellung zu den Gerüchten von letzter Woche und bestätigt: Xbox Games kommen auf die PS5 und die Switch. Angekündigt wurde zudem eine mächtige Next-Gen-Xbox und zusätzliche Hardware.
Letzte Woche haben sich die Gerüchte um einen massiven Strategiewechsel bei Microsofts Gaming-Sparte überschlagen. Gemäss Insider-Infos plane der Redmonder Software-Gigant viele Xbox-Games auf Playstation- und Nintendo-Konsolen zu veröffentlichen. Sogar von «Starfield» und dem neu angekündigten «Indiana Jones»-Game war die Rede.
Nun hat das Unternehmen in einem rund 20-minütigen Podcast Stellung zu den Gerüchten genommen. Zudem hat Microsoft gleich mehrere neue Hardware-Iterationen im Xbox-Ökosystem angekündigt. Es sei der «grösste technische Sprung zwischen Hardware-Generationen».
Gleich drei Xbox-Führungskräfte standen der Xbox-Podcast-Moderatorin Tina Amini Rede und Antwort: Phil Spencer (CEO Microsoft Gaming), Sarah Bond (Präsidentin Xbox) sowie Matt Booty (Präsident Gaming Content & Studios). Nachfolgend habe ich die wichtigsten Punkte aus dem «Business Update» zusammengefasst.
Ja, Xbox Games erscheinen auf der Playstation 5 und Nintendos Switch
Zunächst hat Phil Spencer die brisantesten Gerüchte kommentiert. Microsoft plant aktuell vier Xbox-Games auf fremden Konsolen, sprich der PS5 und Switch, zu veröffentlichen. Um welche Games es sich dabei handelt, verrät er nicht. Stattdessen gibt es vage Aussagen, dass zwei der Games ältere Live-Service-Titel seien. Die zwei weiteren Games seien kleinere Projekte, die sowieso nie als grosse Exklusivtitel vermarktet wurden. Gemäss The Verge handelt es sich dabei um «Hi-Fi Rush», «Pentiment», «Sea of Thieves» und «Grounded».
Gemäss Spencer habe man sich für diese vier Games entschieden, um ihre Spielerbasis zu erhöhen und um zusätzlichen Umsatz zu generieren. Diesen wolle man wiederum in die zukünftige Entwicklung kleinerer Games oder Live-Service-Titeln stecken.
Kommen «Starfield» und «Indiana Jones» auf die PS5?
Spencer verrät im Podcast zudem, dass es aktuell keine Pläne gibt, «Starfield» und «Indiana Jones and the Great Circle» für die PS5 zu veröffentlichen. Gleichzeitig sagt er aber auch, dass Exklusivspiele in den nächsten fünf bis zehn Jahren aussterben werden.
In einem Interview mit The Verge lässt Spencer die Option eines PS5-Releases offen. Als Antwort auf die Frage, ob die zwei Titel je für die PS5 veröffentlicht werden, sagt der Xbox CEO: «Ich denke nicht, dass wir [...] jemals ausschliessen sollten, dass ein Spiel für eine andere Plattform erscheint. Wir konzentrieren uns auf diese vier Spiele und lernen aus diesen Erfahrungen».
Was steckt hinter dem Strategiewechsel?
Während des Podcasts versuchen die drei Xbox-Chefs immer wieder, den massiven Strategiewechsel kleinzureden. Es handle sich beim Release der vier Games auf fremden Konsolen gar nicht um einen grundsätzlichen Strategiewechsel. Das Ziel von Xbox sei es schon seit Jahren gewesen, ihre Inhalte auf möglichst viele Bildschirme zu bringen. Durch die Akquisition von Activision Blizzard sei man ohnehin schon einer der grössten Publisher auf Sonys und Nintendos Konsolen.
Mit den kommenden PS5- und Switch-Releases wolle man vor allem Erfahrungen sammeln. Alle Business-Entscheidungen, die man treffe, dienen dem langfristigen Erfolg der Marke Xbox. Solange die Marke durch Veröffentlichungen auf fremden Plattformen nicht geschädigt wird, werde man die Option auch in Zukunft in Betracht ziehen. Im besten Fall werden PS5- und Nintendo-Fans neugierig gemacht und wechseln langfristig ins Xbox-Ökosystem. Dort müssen sie die Games nicht einzeln kaufen, sondern erhalten sie als Teil des Spiele-Abos «Game Pass».
Weiter sei es für Microsofts Gaming-Sparte wichtig zu wachsen, um profitabel zu bleiben. Wachsen könne die Xbox-Plattform entweder, indem man der bestehenden Spielerschaft mehr Geld aus den Taschen zieht, oder indem man durch eine breitere Veröffentlichungsstrategie mehr Spieler erreicht. Letztere Option habe Xbox in der Vergangenheit mit simultanen Releases auf Xbox-Konsolen und PCs sowie ihrer Cloud-Gaming-Strategie auch verfolgt.
Wie steht es um die Zukunft der Plattform – wird Xbox zum Third-Party-Publisher?
Mit den wilden Gerüchten von letzter Woche stieg bei Xbox-Fans auch die Angst, dass Microsoft der Xbox-Plattform komplett den Rücken kehrt und zum Third-Party-Publisher mutiert. Im Podcast beteuert Microsoft, dass sie die Xbox als Plattform weiterhin unterstützen werden. Gemäss Blog Post garantiert Microsoft, dass die «weltweit grössten Games» weiterhin für Xbox erscheinen und dass die digitale Spielebibliothek von Xbox-Kunden auch in Zukunft einfach zugänglich sein wird – egal ob auf Konsole, am PC oder in der Cloud. Ebenfalls verspricht das Unternehmen: Der Game Pass sowie Xbox-Hardware bleiben ein essenzieller Bestandteil von Microsofts Gaming-Geschäft.
Matt Booty lässt verlauten, dass das Game-Pass-Versprechen auch in Zukunft gilt: Alle Microsoft-Games werden zum Launch im Abo erhältlich sein. Den Game Pass werde es auch nicht auf fremden Plattformen geben. Zudem sollen Games von Activision Blizzard schon bald in den Game Pass integriert werden. Den Anfang macht «Diablo IV» – das teuflische Rollenspiel erscheint am 28. März in Microsofts Gaming-Abo.
Nebenbei lässt Booty verlauten, dass mittlerweile 34 Millionen Spielerinnen und Spieler den Game Pass abonniert haben. Das letzte Update gab es vor zwei Jahren – damals stand das Abo bei rund 25 Millionen Abonnenten. Damit liegt das Unternehmen unter ihren ambitionierten Zielen.
Stellt Microsoft weiterhin Konsolen her?
Xbox-Präsidentin Sarah Bond doppelt nach und verspricht, dass Konsolen ein essenzieller Bestandteil von Microsofts Strategie bleiben. Auf diesen werde man auch in Zukunft garantiert die beste Spielerfahrung im Xbox-Ökosystem haben.
Microsofts Next-Gen-Pläne sind gemäss Bond in vollem Gange. Die nächste Xbox-Konsole soll «der grösste technische Sprung» sein, den es je zwischen zwei Hardware-Generationen gegeben hat. Spencer zeigt sich im Interview mit The Verge ebenfalls zuversichtlich: «Wir entwickeln Hardware, die sich aufgrund ihrer Einzigartigkeit verkaufen wird. Es ist eine Art Entfesselung der kreativen Fähigkeiten unserer Hardware-Teams, auf die ich mich wirklich freue.»
Zudem soll es noch dieses Jahr einige Überraschungen geben. In einem Post auf X teast Microsoft «neue Konsolen- und Controller-Optionen» an. Dabei könnte es sich um die Xbox-Series-X-Version ohne Laufwerk handeln, die im Rahmen des Gerichtsprozesses zur Activision-Akquisition geleakt ist.
Auch ein neuer Controller befindet sich gemäss geleakten Dokumenten in Entwicklung. Im Interview mit The Verge stellt sich Phil Spencer dumm und meint: «Ich weiss nichts von Leaks. Ich weiss nicht, wovon du redest [lacht]».
Ebenfalls möglich ist, dass in den Hardware-Überraschungen für dieses Jahr auch eine Handheld-Ankündigung dabei ist. Spencer hat sich in Interviews und auf X immer wieder als grosser Fan von Gaming-Handhelds geäussert. Im Interview mit The Verge bekräftigt Spencer, dass er «ein grosser Fan» sei, aber aktuell nichts anzukündigen habe.
Meine Liebe zu Videospielen wurde im zarten Alter von fünf Jahren mit dem ersten Gameboy geweckt und ist im Laufe der Jahre sprunghaft gewachsen.