Netflix knackt 300 Millionen Abos – und bittet zur Kasse
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Netflix knackt 300 Millionen Abos – und bittet zur Kasse

Luca Fontana
22.1.2025

Netflix kann sich über ein Rekordquartal freuen und feiert mehr Abonnentinnen und Abonnenten als je zuvor. Doch mit dem Erfolg kommen auch höhere Preise.

Bei Netflix läuft es rund. Anders als die Konkurrenz kann sich der Branchenleader vor guten Nachrichten kaum retten:

  • Netflix hat im vergangenen Quartal (Q4 2024) zum ersten Mal über 300 Millionen Abonnentinnen und Abonnenten weltweit.
  • Damit kamen im selben Quartal knapp 19 Millionen neue Abos dazu.
  • Das ist sogar ein grösserer Zuwachs als zu Beginn der Corona-Pandemie 2020, als dieser 15 Millionen neue Abos in einem Quartal betrug.

Und damit nicht genug:

  • Der Umsatz von Netflix stieg im Vergleich mit Q4 2023 um 16 Prozent auf 10,2 Milliarden Dollar.
  • Der Gewinn hat sich im Jahresvergleich von 938 Millionen Dollar auf 1,87 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt.

Das erfolgreiche vierte Quartal dürfte eng mit dem überaus erfolgreichen Start der zweiten Staffel von «Squid Game» zusammenhängen. Diese hat sich in weniger als drei Wochen bereits zur drittmeistgesehenen Netflix-Serie aller Zeiten entwickelt – nur die erste «Squid Game»-Staffel und «Wednesday» wurden bisher öfters angesehen.

Zur Feier des Tages erhöht Netflix per sofort die Preise in den USA, in Kanada, Portugal und Argentinien. Das Standard-Abo ohne Werbung steigt zum Beispiel in den USA auf 17.99 US-Dollar, das Premium-Abo auf 24.99 US-Dollar. Falls du ein Déja-Vue hast, gibt es einen guten Grund: Schon im Oktober 2023 wurden nach einem Rekordquartal Preiserhöhungen umgesetzt.

  • Meinung

    Schon wieder!? Netflix will die Preise erhöhen – und niemand weiss, wieso

    von Luca Fontana

Schweiz zahlt mehr – und das dürfte so bleiben

Ob und wann die Schweiz und Deutschland ebenfalls von den erneuten Preiserhöhungen betroffen sein werden, ist nicht bekannt. Es dürfte aber nur eine Frage der Zeit sein. Das zeigt der Vergleich der Preisentwicklung von Netflix’ Standard- oder Premium-Abo zwischen der Schweiz und den USA.

Besonders auffällig sind die Preissprünge in den Jahren 2019, 2021 und 2024. Sie zeigen, dass Netflix seine Preise weltweit nach einer klaren Strategie anpasst: der Gewinnmaximierung. Dass die Preise in den USA in den letzten Jahren allerdings stärker gestiegen sind als anderswo, dürfte an wirtschaftlichen Faktoren wie Inflation und Wechselkursentwicklungen liegen.

In der Schweiz sind die Abos in Dollar gerechnet seit jeher teurer. Das dürfte unter anderem mit der traditionell stärkeren Kaufkraft zusammenhängen, die Netflix genau wie andere Anbieter zum Anlass für höhere Preise nimmt.

Wie geht es weiter?

Der bisherige Trend macht deutlich: Weitere Preiserhöhungen sind wahrscheinlich. Netflix jedenfalls begründet die jüngsten Preiserhöhungen in den USA mit dem altbekannten Argument, noch mehr in Inhalte investieren zu wollen. So will der Streaming-Gigant weiterhin hochwertige Serien, Filme und Shows liefern, um die Erwartungen der zahlenden Kundschaft zu erfüllen – oder zumindest deren Geduld auf die Probe zu stellen, wenn trotz steigender Umsätze und Gewinne auch die Preise erhöht werden.

Titelbild: Creative Commons Attribution 2.0

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Abenteuer in der Natur zu erleben und mit Sport an meine Grenzen zu gehen, bis der eigene Puls zum Beat wird — das ist meine Komfortzone. Zum Ausgleich geniesse ich auch die ruhigen Momente mit einem guten Buch über gefährliche Intrigen und finstere Königsmörder. Manchmal schwärme ich für Filmmusik, minutenlang. Hängt wohl mit meiner ausgeprägten Leidenschaft fürs Kino zusammen. Was ich immer schon sagen wollte: «Ich bin Groot.» 


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