Neue Drohne DJI Mini 3 Pro: Die Kleine wird erwachsen
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Neue Drohne DJI Mini 3 Pro: Die Kleine wird erwachsen

David Lee
10.5.2022

DJI bringt eine hochwertige Drohne im Mini-Format. Sie kostet allerdings auch viel mehr als die bisherigen Mini-Drohnen.

Mini heissen die kleinsten und leichtesten Drohnen des chinesischen Herstellers. Wer eine Mini-Drohne wollte, musste bislang aber deutliche Abstriche in der Leistung hinnehmen. Das ändert sich jetzt mit der DJI Mini 3 Pro.

Der Namenszusatz «Pro» macht es deutlich: Die neue DJI-Drohne ist nicht einfach die nächste Mini, sondern oberhalb der bestehenden DJI Mini 2 angesiedelt. Sie ist mit 249 Gramm genauso leicht, aber leistungsfähiger und auch deutlich teurer. Für alle, die lieber etwas Günstiges wollen, bleibt die DJI Mini 2 weiterhin erhältlich.

DJI Mini 3 Pro (34 min, 249 g, 48 Mpx)
Drohne
EUR859,–

DJI Mini 3 Pro

34 min, 249 g, 48 Mpx

DJI Mini 2 (31 min, 249 g, 12 Mpx)
Drohne
Geprüfte Rückgabe
EUR471,72

DJI Mini 2

31 min, 249 g, 12 Mpx

Die wichtigsten Verbesserungen

Ein wichtiger Unterschied zur DJI Mini 2 sind die Sichtsensoren. Je zwei Kameras nach vorne und nach hinten ermöglichen eine automatische Hinderniserkennung, was bisher bei den Minis gefehlt hat. Die DJI Mini 2 hat nur Sensoren nach unten, um zu landen und die Höhe ohne GPS halten zu können.

Die Sensoren der DJI Mini 3 Pro: Auch die für rückwärts befinden sich vorne.
Die Sensoren der DJI Mini 3 Pro: Auch die für rückwärts befinden sich vorne.

Auch die Kamera ist zumindest den Spezifikationen nach klar besser als die der Mini 2. Der Sensor ist mit 1/1,3 Zoll deutlich grösser, die DJI Mini hat nur 1/2,3 Zoll. Er ist sogar etwas grösser als der 1/2-Zoll-Sensor der grösseren DJI Air 2.

Wichtiger ist aber vermutlich, dass die Mini 3 Pro vier Pixel zu einem zusammenfassen kann und so eine höhere Dynamik hinkriegt. Beim Ausprobieren der DJI Air 2 hat sich das als wirkungsvoll erwiesen.

Die DJI Mini hat eine Auflösung von 48 Megapixeln. Diese können für eine verbesserte Dynamik auf 12 Megapixel reduziert werden. Auf die gleiche Weise sind HDR-Videos mit 4K möglich. Allerdings nur mit 30 Bildern pro Sekunde. Für 60 FPS muss die HDR-Funktion deaktiviert werden.

Links DJI Mini 3 Pro, rechts DJI Mini 2.
Links DJI Mini 3 Pro, rechts DJI Mini 2.

Die DJI Mini 3 Pro sieht anders aus als die Mini 2 und ist etwas grösser. Beim Redesign hat der Hersteller auch die Propeller vergrössert, was eine etwas längere Flugzeit zur Folge hat. Laut DJI liegt sie bei 34 Minuten unter optimalen Bedingungen (Windstille und konstante Geschwindigkeit von 21,6 km/h). Die Schwebezeit bei Windstille liegt bei 30 Minuten.

Praktisch finde ich, dass sich bei der Mini 3 Pro die Arme in einer beliebigen Reihenfolge ein- und ausklappen lassen. Bei den bisherigen DJI-Drohnen musst du zuerst die Vorderarme ausklappen, weil diese einen Standfuss haben, der ansonsten die Hinterarme blockiert.

Die hinteren Standfüsse sind nicht mehr an den Hinterarmen angebracht, sondern direkt am Gehäuse.
Die hinteren Standfüsse sind nicht mehr an den Hinterarmen angebracht, sondern direkt am Gehäuse.

Anders als die DJI Mini 2 hat die Mini 3 Pro neben dem Slot für microSD einen internen Speicher. Der ist mit 1,25 GB allerdings viel kleiner als bei der Mavic mit 8 GB. Bei 4K-Videos ist schon nach ein bis zwei Minuten Schluss.

Die verschiedenen Pakete

Die DJI Mini 3 Pro wird in anderen Konfigurationen angeboten als die Mini 2. Bisher gab es zwei Versionen:

  • Das Standard-Paket mit allem, was es braucht, aber nur einem Akku und ohne Ladegerät
  • Das Fly-More-Paket, bestehend aus Standard-Paket plus 2 Reserveakkus, 3-fach-Ladegerät, Schultertasche und zwei zusätzlichen Sets Reservepropellern.

Bei der Mini 3 Pro gibt es ebenfalls ein Fly-More-Paket, aber dieses ist nur eine Ergänzung – die Drohne und der Controller sind darin nicht enthalten. Nur Reserveakkus und -propeller, Tasche sowie Ladegerät). Du kannst das Paket also jederzeit auch später dazu kaufen.

Ebenfalls neu: Diese Drohne ist auch ohne Controller erhältlich. Denn es ist der gleiche Controller wie bei der Mini 2, der Air 2 und der Air 2S. Falls du eine dieser Drohnen geschrottet und noch den Controller übrig hast, kannst du diesen weiterverwenden.

DJI Mini 3 Pro ohne Controller (34 min, 249 g, 48 Mpx)

DJI Mini 3 Pro ohne Controller

34 min, 249 g, 48 Mpx

DJI Mini 3 Pro ohne Controller (34 min, 249 g, 48 Mpx)
Drohne

DJI Mini 3 Pro ohne Controller

34 min, 249 g, 48 Mpx

Und schliesslich gibt es auch eine Version mit einem besseren Controller. Mit seinem integrierten Bildschirm erinnert er stark an den RC Pro Controller – es ist jedoch ein anderes, neues Gerät. Der bisherige RC Pro ist mit der Mini 3 Pro nicht kompatibel.

DJI Mini 3 Pro mit RC Controller (34 min, 249 g, 48 Mpx)

DJI Mini 3 Pro mit RC Controller

34 min, 249 g, 48 Mpx

DJI Mini 3 Pro mit RC Controller (34 min, 249 g, 48 Mpx)
Drohne

DJI Mini 3 Pro mit RC Controller

34 min, 249 g, 48 Mpx

Test folgt

Ich habe zurzeit eine DJI Mini 3 Pro bei mir und teste, wie sich die Änderungen auswirken. Klick auf den «Autor folgen»-Button, um den Test nicht zu verpassen.

Update, 12.05.22: Drohnenregulierung in der Schweiz

Wie bei jedem Drohnen-Beitrag auf digitec und Galaxus sind auch dieses Mal Diskussionen entstanden, betreffend der neuen EU-Drohnenregulierung. Unter anderem wird behauptet, dass diese in der Schweiz per 1. August 2022 – also sehr bald – eingeführt wird. Grund für diese Behauptung: Momentan steht dies auf der Webseite von Safe Drohne Flying.

Aber das stimmt so nicht. Auf Nachfrage bestätigt mir das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL), dass es keinen Termin für die Einführung gibt: «Wir können momentan noch nicht mit Sicherheit sagen, wann genau die EU-Regulierung in Kraft tritt. Wir haben auch immer nur kommuniziert, dass es frühestens 01.08. sein kann. Momentan sieht es eher nach später aus.»

Ursprünglich war geplant, die EU-Regulierung im Jahr 2020 in der Schweiz einzuführen. Dies wurde zunächst wegen der Corona-Krise um ein halbes Jahr verschoben. Dann nahm der Nationalrat eine Motion an, die den Modellflug von der Regelung ausgenommen haben wollte. Darüber habe ich im Herbst 2020 berichtet. In der Folge nahm auch der Ständerat die Motion an, und der Bundesrat musste prüfen, ob dies überhaupt möglich ist. Er kam in seinen Abklärungen mit der EU zum Schluss, dass keine Ausnahmeregelungen möglich sind: Die Schweiz müsste die EU-Gesetze komplett übernehmen. Bis es aber soweit ist, müssen erst mal beide Kammern des Parlaments dem zustimmen.

Es ist unwahrscheinlich, dass dies innerhalb weniger Monate geschehen wird. Selbst nachdem das Gesetz in Kraft getreten ist, gilt immer noch eine Übergangsfrist von zwei Jahren. Wer also heute eine Mini-Drohne kauft, kann in der Schweiz noch jahrelang ohne grosse Einschränkungen fliegen.

Das Bazl informiert sowohl über die derzeit geltenden Regeln in der Schweiz wie auch über die EU-Regeln, die schon heute z.B. für Deutschland gelten.

Bezüglich der Drohnen-Klassifizierung schreibt mir DJI folgendes:

«Our DJI Mini 3 Pro has been designed in line with the current draft C0 standards which are due to be finalised in the future. We are currently conducting the certification test under these draft standards and, after being able to obtain the certification label, will inform customers of how to certify their drone.

At the present time, any drone under 250g is subject to the same rules and regulations regardless of whether or not it holds a class identification label, which is not yet available.

Currently, all DJI drones can be used in the Limited Open Category with certain restrictions until 31 December 2023 and beyond.»

Wir werden in dieser zuweilen etwas verwirrenden Thematik auf jeden Fall dran bleiben und dich auf dem Laufenden halten.

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Durch Interesse an IT und Schreiben bin ich schon früh (2000) im Tech-Journalismus gelandet. Mich interessiert, wie man Technik benutzen kann, ohne selbst benutzt zu werden. Meine Freizeit ver(sch)wende ich am liebsten fürs Musikmachen, wo ich mässiges Talent mit übermässiger Begeisterung kompensiere. 


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