Neues MacBook Pro, neuer iMac: Apple enthüllt Geräte mit M3-Chips
Überraschend früh ersetzt Apple gleich drei seiner Chips. M3, M3 Pro und M3 Max basieren auf 3-Nanometer-Technologie. Sie kommen in neuen Versionen des iMac und des MacBook Pro zum Einsatz.
Apple hat in der Nacht auf Dienstag MacBook Pro und iMac mit Chips einer neuen Generation vorgestellt: Apple M3, M3 Pro und M3 Max machen einen Effizienzsprung gegenüber den Vorgängern. Abgesehen von den neuen Chips erhält das MacBook Pro eine andere Farbe: Es kommt neben Silber nun auch in Schwarz, dafür nicht mehr in Grau.
Die Chips der M3-Serie sind die ersten Systems-on-a-Chip (SoC), die im 3-Nanometer-Verfahren hergestellt werden. Das bedeutet, dass die Transistoren so klein sind wie noch nie. Apples Hardware-Chef Johny Srouji nannte sie einen «technologischen Durchbruch». Den grössten Fortschritt machen die Chips bei der Grafikleistung, doch auch die CPU ist teilweise deutlich schneller als bisher – ohne dass sie mehr Energie benötigt. Einen Deep-Dive in die neuen Chips findest du hier:
Zum ersten Mal enthüllte Apple mit M3, M3 Pro und M3 Max gleich drei Leistungsstufen auf einmal. Besonders die Pro- und Max-Chips kommen überraschend früh, da ihre Vorgänger noch nicht mal ein Jahr alt sind: Das MacBook Pro mit M2 Pro und M2 Max wurde erst im Januar 2023 vorgestellt. Neu gibt es die 14 Zoll grosse Version des Laptops nicht nur mit M3 Pro und M3 Max, sondern auch mit dem günstigeren M3. Dafür schafft Apple das 13 Zoll MacBook Pro ab – das letzte Überbleibsel einer alten Design-Generation mit Touchbar.
Hier eine Übersicht, welche neuen Geräte mit welchen Chips verfügbar sind:
- 24" iMac: M3
- 14" MacBook Pro: M3, M3 Pro, M3 Max
- 16" MacBook Pro: M3 Pro, M3 Max
CPU: mehr Effizienz dank kleineren Transistoren
Die einzelnen Performance-Cores der M3-Serie sind 15 Prozent schneller als bei den Vorgängerchips. Die Leistung der Efficiency-Cores steigt gar um 30 Prozent. Gleichzeitig brauchen die neuen Chips nicht mehr Energie. Möglich wird dieser Effizienzsprung dank des neuen 3-Nanometer-Verfahrens, das kleinere Transistoren ermöglicht.
In der Keynote zog Apple auch Vergleiche zu Windows-Laptops mit herkömmlichen x86-Chips. In den wie üblich stark vereinfachten Grafiken behaupteten die Kalifornier: Die CPU der M3-Chips braucht für die gleiche Leistung nur ein Viertel der Energie wie ein Intel Core i7-1360P in einem MSI-Laptop. Die GPU sogar nur ein Fünftel.
GPU: mit Dynamic Caching und Ray Tracing
Die GPU der M3-Serie nutzt den Unified Memory der Chips effizienter als bisher. Statt wie üblich für jeden Task gleich viel Speicher zu reservieren, berechnen die M3-SoCs in Echtzeit die benötigte Speichermenge für jeden einzelnen Task – und weisen nur genau soviel zu. Das führt gemäss Apple zu einer dramatisch höheren Leistung in Anwendungen, die viel Grafikspeicher brauchen.
Als erste Mac-Chips unterstützen M3, M3 Pro und M3 Max zudem hardwarebeschleunigtes Ray Tracing. Die Technologie kann komplexe Lichteffekte berechnen, was in Games für realistische Schatten und Reflexionen sorgt. Insgesamt sollen die M3-Grafikkerne bis zu 1,8 Mal mehr Render-Performance haben als die der M2-Serie.
Cores: grössere Abstufung zwischen Pro und Max
Der normale M3 hat genau wie sein Vorgänger 8 CPU-Cores (4 Performance und 4 Efficiency), 10 GPU-Cores und bis zu 24 Gigabyte (GB) Unified Memory. Die Speicherbandbreite bleibt bei 100 GB/s. In der günstigsten Variante hat der M3 nur 8 Grafik-Kerne und 8 GB RAM.
Mehr Änderungen gibt es bei den zwei anderen Chips. Der M3 Pro scheint vor allem auf Fortschritte in Sachen Energieeffizienz ausgelegt zu sein – nicht auf mehr Leistung. Er hat zwar wie sein Vorgänger 12 CPU-Cores, doch das Verhältnis von Performance- und Efficiency-Cores ist anders als beim M2 Pro. Während der alte Chip 8 Performance- und 4 Efficiency-Cores hatte, sind es beim neuen je 6. Die GPU hat sogar einen Kern weniger als beim M2 Pro, nämlich 18. Dank der höheren Leistung der einzelnen Kerne soll sie trotzdem zehn Prozent schneller sein.
Im Gegensatz zum M3 Pro fokussiert der M3 Max voll auf Leistung. Er hebt sich deutlich stärker vom kleineren Chip ab als bisher. Die CPU hat 16 Kerne, davon 4 Efficiency-Cores und ganze 12 Performance-Cores. Das sind vier mehr als beim M2 Max. Auch die GPU erhält mehr Kerne – sie hat nun 40 statt wie bisher 38. Apple verspricht unter dem Strich bis zu 50 Prozent mehr Prozessorleistung und 20 Prozent mehr Grafikleistung.
Der Unified Memory der Basisversionen der zwei grossen Chips ist etwas grösser. Er beträgt mindestens 18 GB beim M3 Pro und 36 GB beim M3 Max. Maximal lassen sich neu 128 GB konfigurieren. Hier die Spezifikationen der neuen Chips in der Übersicht:
MacBook Pro: neues Einsteigermodell, neue Farbe
Das 14 Zoll MacBook Pro gibt es nun auch mit dem normalen M3 Chip. Damit ersetzt es das alte 13 Zoll grosse Einsteigermodell, das Apple endgültig aus dem Sortiment schmeisst. Es war das letzte Gerät einer alten Design-Generation mit Touchbar. Daneben lässt sich das 14 Zoll MacBook Pro auch mit M3 Pro oder M3 Max konfigurieren. Die 16 Zoll grosse Version gibt es hingegen ausschliesslich mit den zwei stärkeren Chips.
Die Preise einiger neuer MacBook Pro Modelle im Überblick:
- 14" M3 (8 CPU, 10 GPU), 8 GB RAM, 512 GB SSD: 1699 Franken / 1999 Euro
- 14" M3 Pro (12 CPU, 18 GPU), 18 GB RAM, 1 TB SSD: 2589 Franken / 2999 Euro
- 14" M3 Max (16 CPU, 40 GPU), 48 GB RAM, 1 TB SSD: 4019 Franken / 4574 Euro
- 16" M3 Pro (12 CPU, 18 GPU), 18 GB RAM, 1 TB SSD: 2819 Franken / 3229 Euro
- 16" M3 Max (16 CPU, 40 GPU), 48 GB RAM, 1 TB SSD: 4249 Franken / 4849 Euro
Anschlüsse, Ausstattung und Design bleiben gleich wie beim letzten Modell – mit zwei Ausnahmen: Das MacBook Pro gibt es nun in den Farben «Silber» und in den Versionen mit M3 Pro und M3 Max in «Space Schwarz». Letzteres ersetzt das bisherige «Space Grey». Dank einer speziellen Beschichtung soll es trotz der dunklen Farbe nicht anfällig für Fingerabdrücke sein. Zudem ist das Display der neuen Laptops etwas heller geworden. Es kommt im SDR-Modus auf 600 Nits statt 500 wie bisher.
Die Modelle mit M3 und M3 Pro Chip sind ab nächster Woche verfügbar. Wer einen M3 Max will, muss sich bis Ende November gedulden. Du findest die Geräte hier:
Schweiz
Deutschland
iMac: neuer Chip, keine neue Grösse
Der iMac bekommt ebenfalls ein Upgrade auf die neue Chip-Generation. Es gibt ihn nun mit M3. Wer auf grössere oder stärkere Modelle gehofft hatte, wird enttäuscht. Der iMac kommt weiterhin ausschliesslich mit 24 Zoll grossem Display und kann nicht mit M3 Pro oder M3 Max konfiguriert werden. Auch das Design und die restlichen Spezifikationen verändern sich nicht. Nicht mal ein Update von Magic Mouse und Magic Keyboard auf USB-C gibt es. Sie haben weiterhin den alten Lightning-Anschluss.
Die Preise des M3 iMac starten bei 1349 Franken oder 1599 Euro für das Modell mit 8-Core CPU, 8-Core GPU, 8 GB RAM und 256 GB SSD. Er ist ab nächster Woche verfügbar. Du kannst ihn hier vorbestellen:
Schweiz
Deutschland
Redaktioneller Hinweis: Du liest hier die News aus der Nachtschicht kurz nach der Apple Keynote. In den nächsten Tagen und Wochen findest du bei uns wie gewohnt weitere Beiträge zu den neuen Chips sowie ausführliche Testberichte der neuen Geräte. Bis dahin darfst du gerne schon Fragen in den Kommentaren stellen. Ich versuche sie so gut wie möglich zu beantworten.
Titelbild: Screenshot Apple KeynoteMein Fingerabdruck verändert sich regelmässig so stark, dass mein MacBook ihn nicht mehr erkennt. Der Grund: Wenn ich nicht gerade vor einem Bildschirm oder hinter einer Kamera hänge, dann an meinen Fingerspitzen in einer Felswand.