Nicht mehr nur Ambiente-Licht: Philips Hue bringt Sicherheitskameras
Grosse Überraschung: Philips Hue stellt auf der Techmesse IFA nicht smarte Lampen vor, sondern Sicherheitskameras und Sensoren. Die sind clever ins bestehende System integriert. Inklusive Alarmlichter.
Die Redaktion von Digitec und Galaxus berichtet vor Ort von der IFA 2023 in Berlin. Alle bisher publizierten News und Hintergründe findest du in unserem Überblick
Zuerst waren es nur smarte LED-Birnen, dann kamen immer mehr Leuchten und Lichter dazu. Inzwischen gibt’s von Philips Hue von der Weihnachtsbaum-Beleuchtung bis zur Designer-Lampe ein riesiges Portfolio. Und alles lässt sich miteinander kombinieren.
Mit einem Paukenschlag erweitert der Hersteller aus Holland das Portfolio nun in eine ganz andere Richtung: Auf der Techmesse IFA in Berlin stellt Philips Hue verschiedene Sicherheitskameras und Sensoren vor, um das Zuhause zu überwachen.
Sicherheitskameras interagieren mit den Lampen
Der Clou: Die Cams lassen sich ins Lichtsystem mit App und Bridge integrieren. Das ist natürlich vor allem für bestehende Kundinnen und Kunden interessant, die Hue Secure ganz einfach dazuschalten können. Dazu wird die bestehende App ausgebaut, die du in Zukunft aber nur noch mit Login nutzen kannst – auch wenn du nur Lampen und Lichter steuern willst.
Das wird nicht allen gefallen. Immerhin: Wenn du keine Sicherheitsprodukte nutzt, wird auch die App nicht komplizierter oder unübersichtlicher. Die zusätzlichen Funktionen erscheinen erst, wenn du etwa eine Kamera installierst.
In den ersten Demos bei der Vorstellung der neuen Produkte schien die Integration ins Hue-System gelungen, vor allem weil diese wechselseitig ist. Löst du einen Alarm aus, gibts nicht nur Sound aus den Kameras, wahlweise blinken auch alle Hue-Leuchten rot oder weiss, was den Alarmeffekt verstärkt.
Zudem lassen sich auch Aktionen definieren. Es geht zum Beispiel ein Licht an, wenn eine Kamera eine Bewegung feststellt. Dazu gibt’s auch gleich eine Kombination aus Cam und Flutlicht, die für den Ausseneinsatz gedacht ist.
Ist der Alarm aus, übertragen auch die Kameras keine Bilder mehr
Sobald du das Alarmsystem ausschaltest, etwa wenn du zu Hause bist, werden auch die Kameras ausgeschaltet. Sie übertragen keine Bilder mehr. Stattdessen werden sie als Sensoren genutzt, um etwa bei Bewegung ein Licht einzuschalten oder eine andere Aktion auszulösen. So kannst du auch konventionelle Sensoren ersetzen.
Wichtig für den Hersteller auch: Die Kameras zeichnen keine Videos auf wenn du zu Hause bist oder wenn du Zonen definiert hast, die nicht aufgenommen werden sollen. Die Verarbeitung erfolgt direkt in der Kamera. Und nur wenn der Alarm scharf gestellt wurde, kannst du über die App auf eine Live-Ansicht zugreifen.
Philips garantiert eine Verschlüsselung der Signale. Du kannst zudem genau bestimmen, welche Geräte auf die Sicherheitsvideos zugreifen dürfen und welche nur auf die Lichtsteuerung. Du kannst übrigens nach wie vor auch nur Lampen und Lichter nutzen – oder nur die Kameras.
Für zusätzliche Funktionen und Speicher zahlst du ein Abo
Ohne zusätzliches Abo erhältst du Benachrichtigungen, sobald die Kameras Bewegungen feststellen. Du kannst dann auf die Live-Ansicht zugreifen und eine Aktion starten: vom Anruf bei der Polizei über eine Kommunikation mit Lautsprechern und Mikrofon in den Cams bis zum Alarm mit Ton und Licht. Zudem wird ein bis 60-sekündiger Clip der Aktion aufgezeichnet.
Gratis gibts aber nicht alle Funktionen. Wer Cloud-Speicher möchte, um die Aufnahmen für eine oder bis zehn Kameras aufzuzeichnen, hat zwei Abos von 5 bis knapp 13 Franken (beziehungsweise 4 bis 10 Euro) pro Monat zur Auswahl. Mit den Abos kannst du auch zusätzliche Features nutzen: intelligente Objekterkennung von Menschen, Tieren oder Fahrzeugen oder auch das manuelle Festlegen von Bereichen, die nicht überwacht werden sollen. Etwa, wenn eine Kamera auch ein Nachbargrundstück oder eine belebte Strasse im Blick hat.
Philips erfindet hier das Rad nicht neu. Der Hersteller nutzt aber den Vorteil, Hue Secure in ein bewährtes System einbinden zu können, das schon in vielen Haushalten genutzt wird. Die Integration ist durchaus clever, so können die Outdoor-Kameras zum Beispiel auch gleich ans Niedervolt-Stromnetz der Aussenleuchten angeschlossen werden.
Ganz günstig sind die Neuheiten, die ab Herbst 2023 erhältlich sind, aber nicht. Die kabelgebundene Kamera kostet beispielsweise 250 Franken oder 200 Euro, jene mit Akkubetrieb 312 Franken oder 250 Euro. Die Kontaktsensoren sind für 50 Franken oder 40 Euro zu haben, die Kamera mit Flutlicht für 437 Franken oder 350 Euro.
Titelfoto: PhilipsGadgets sind meine Passion – egal ob man sie für Homeoffice, Haushalt, Smart Home, Sport oder Vergnügen braucht. Oder natürlich auch fürs grosse Hobby neben der Familie, nämlich fürs Angeln.