Nikon D780: Das lang erwartete Nachfolgemodell der D750
Endlich: Das Nachfolgemodell der erfolgreichen D750 aus dem Jahr kommt. Es dürfte vor allem für Nikon-Fotografen mit entsprechender Objektivsammlung interessant sein.
Nikon stellt heute die D780 vor, das Nachfolgemodell der D750. Die D750 ist laut Nikon die meistverkaufte Vollformat-Spiegelreflexkamera der Welt. Sie ist allerdings auch schon seit 2014, also seit über fünf Jahren, im Handel. Bereits vor drei Jahren spekulierte nikonrumours.com erstmals über einen Nachfolger. Jetzt kommt er endlich.
Features von Top-Modellen übernommen
Die Auflösung liegt weiterhin bei 24 Megapixeln. Es dürfte der gleiche Sensor wie in der Nikon Z 6 zum Einsatz kommen.
Ebenfalls von der Z 6 übernommen: der Hybrid-Autofokus mit 273 Sensorpunkten. Dieser wird im Live-Modus verwendet, wenn der Spiegel hochgeklappt ist und der LCD als Sucher dient. Im normalen SLR-Betrieb kommt ein zweites AF-System zum Einsatz, wie es bei Spiegelreflexkameras üblich ist. Es verfügt über 51 Messfelder. Der Algorithmus des Autofokus soll derselbe sein wie bei der Profi-Sportkamera D5.
Laut Nikon ist die D780 etwa gleich widerstandsfähig gegen Schmutz und Wasser wie die D850. Die verbesserte Robustheit ist wohl der Grund, weshalb die D780, anders als die D750, keinen internen Blitz mehr hat.
Ebenfalls von der D850 übernommen: Abfotografierte Filmnegative können schon in der Kamera mit den korrekten (positiven) Farben angesehen werden. Und wie die D850 bietet die D780 Focus Bracketing mit bis zu 100 Aufnahmen.
Weitere Merkmale
Die Serienbildgeschwindigkeit liegt bei 7 Fotos pro Sekunde mit mechanischem Verschluss und 12 fps mit elektronischem Verschluss. Das schafft die Kamera während 28 RAW- oder 100 JPEG-Aufnahmen.
Die Video-Features können sich sehen lassen: 4K ohne Crop, HLG, Full HD mit 120 fps, Nikon N Log über HDMI, und es gibt eine Vorschau, die N-Log-Aufnahmen knackig darstellt. Ohne Bearbeitung sind diese Aufnahmen normalerweise sehr flau.
Sonstige Eckdaten:
- Zwei Kartenslots (SD UHS-II)
- USB-Charging
- Verschlusszeit von 1/8000 bis 900 Sekunden
- Neigbarer LCD mit 2,359 Mio. Bildpunkten
- Intervall-Timer & Zeitraffer (beides gleichzeitig möglich)
- Max. 51 200 ISO, erweiterbar bis 204 800 ISO
Die Kamera ist voraussichtlich ab dem 23. Januar lieferbar. Der vom Hersteller empfohlene Verkaufspreis ist mit 2799 Franken relativ hoch angesetzt; gut möglich, dass die realen Marktpreise schon bald tiefer liegen. Sobald die D780 im Shop und unter diesem Satz erscheint, kannst du vorbestellen und erhältst die Kamera zum Marktpreis, den sie bei der Lieferung haben wird. Ab morgen, 8. Januar gibt es zudem von Nikon eine Eintauschprämie von 200 Franken. Was du dafür genau tun musst, steht dann in der Produktbeschreibung.
Erste Einordnung (vom Schiff aus, ohne Test)
Die neue D780 richtet sich an Fotografen, die bereits zum System passende Objektive haben und diese weiterhin ohne Adapter verwenden wollen. Wer zum Beispiel noch mit einer D700 unterwegs ist, für den ist die D780 interessant. Sich zum jetzigen Zeitpunkt noch mit vielen Objektiven in das Spiegelreflex-System einzukaufen, halte ich dagegen nicht für sinnvoll. Denn langfristig gehört dem Z-System (oder anderen spiegellosen Systemen) die Zukunft.
Durch Interesse an IT und Schreiben bin ich schon früh (2000) im Tech-Journalismus gelandet. Mich interessiert, wie man Technik benutzen kann, ohne selbst benutzt zu werden. Meine Freizeit ver(sch)wende ich am liebsten fürs Musikmachen, wo ich mässiges Talent mit übermässiger Begeisterung kompensiere.