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Nokia XR 20 vorgestellt: Robust, aber nicht rugged

Jan Johannsen
27.7.2021

Nokia zehrt vom Mythos seiner unzerstörbaren Handys und versucht diesen mit dem besonders robusten Smartphone Nokia XR20 anzufeuern.

Zusammen mit dem robusten Smartphone hat HMD Global, die Firma hinter den Nokia-Mobiltelefonen, mit dem Nokia C30 ein sehr günstiges Smartphone und die Neuauflage des Klassikers Nokia 6310 vorgestellt.

Nokia XR20: «Designed for the long run»

Das Nokia XR20 ist HMD Global zufolge für eine sehr lange Nutzungsdauer konzipiert. Dafür soll neben der robusten Bauweise der lange Software-Support sorgen.

Ein Rahmen aus Aluminium und das momentan härteste Glas für Smartphones – Gorilla Glas Vitus – sollen dafür sorgen, dass du das Nokia XR20 ewig benutzen kannst und nicht wegen Beschädigungen aussortieren musst. HMD Global hat für das Smartphone eine IP68-Zertifizierung eingeholt und es nach dem Standard «MIL-STD 810H» testen lassen. Damit sind dem XR20 eine Tauchtiefe von 1,5 Metern für eine Stunde sowie eine Fallhöhe von 1,8 Metern bescheinigt.

Das klingt in der Theorie gut, ist aber keine Einladung das Smartphone mutwillig Gefahren auszusetzen. HMD Global vertraut auf die Robustheit seines Geräts und tauscht das Display aus, sollte es innerhalb des ersten Jahres kaputtgehen.

Technisch erwartet dich ein Nokia X20 mit einer Kamera mit weniger Auflösung, dafür aber ein, zwei anderen Gimmicks. Das Nokia XR20 verfügt über ein 6,67 Zoll großes Display mit Full-HD+-Auflösung. Im Inneren werkelt der Snapdragon 480 mit 5G-Support und 4 oder 6 Gigabyte RAM. Der Speicherplatz ist 64 oder 128 Gigabyte groß und lässt sich mit einer microSD-Karte erweitern.

Die Hauptkamera hat eine Auflösung von 48 Megapixeln, die Ultraweitwinkelkamera von 13 Megapixeln. Die Frontkamera liefert Selfies mit 8 Megapixeln. Der Akku hat eine Kapazität von 4630 mAh und wird über den USB-C-Anschluss mit 18-Watt-Fast-Charging oder drahtlos über den Qi-Standard mit bis zu 15 Watt geladen.

Android 11 ist vorinstalliert und Nokia verspricht für das XR20 drei Updates auf die nächste Android-Version – also bis Android 14 – und vier Jahre lang Sicherheitsupdates.

Gimmicks sind die programmierbare Taste auf der Oberkante des XR20 und seine Stereo-Lautsprecher, die mit bis zu 96 Dezibel akustisch mit einem Motorrad mithalten können sollen.

Die globale unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 499 Euro und damit ist das Nokia XR20 deutlich teurer als das Nokia X20, bietet aber abgesehen von einer größeren Robustheit nicht mehr als unspektakuläre Mittelklasse-Smartphone.

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Nokia C30: Das Beste der Günstigen

Die C-Serie sind aktuell die günstigsten Smartphones von Nokia und das C30 soll das beste von ihnen sein. Auf dem Datenblatt sticht aber nur der Akku mit einer Kapazität von 6000 mAh hervor. Das Display fällt mit 6,82 Zoll zwar ebenfalls groß aus, hat aber nur eine HD+ Auflösung.

Eine einzelne 13-Megapixel-Kamera sowie eine 5-Megapixel-Frontkamera lösen spontan ebenso wenig Begeisterung aus, wie der Unisoc SC9863A als Chipsatz – auch wenn er 4G kann. Fingerabdrucksensor und 3,5-mm-Anschluss sind zwar vorhanden, aber Bluetooth ist die alte Version 4.2 mit kürzerer Reichweite und der Akku wird über einen Micro-USB-Anschluss geladen. Das geht gar nicht und dauert bei seiner Kapazität vor allem eine gefühlte Ewigkeit.

Es gibt drei Speichervarianten mit zwei oder drei Gigabyte Arbeitsspeicher und 32 oder 64 Gigabyte Speicherplatz. Welche davon bei uns erhältlich sein wird, verriet Nokia bei der Vorstellung noch nicht. Die günstigste Version soll global aber etwa 99 Euro kosten.

Das Smartphone auf Sparflamme rundet die Android 11 Go Edition. Diese Variante des Betriebssystems ist für Smartphones mit wenig Power gedacht und passt damit zum Nokia C30.

Nokia 6310: Ein Handy für einige Länder

Das Nokia 6310 ist die Neuauflage eines Handy-Klassikers. Ein wenig mehr als nur telefonieren geht auf dem 2,8 Zoll großen Display schon. Aber so ein Gerät holst du dir eigentlich nur für Gespräche. Über den 3,5-mm-Anschluss kannst du ein Headset oder Kopfhörer anschließen. Der 1150-mAh-Akku ist kleiner als bei Smartphones, sollte aber trotzdem länger halten. Geladen wird er über einen Micro-USB-Anschluss (hier noch gerade akzeptabel) und lässt sich auch komplett herausnehmen.

Als größtes Problem könnte sich erweisen, dass das Nokia 6310 nur 2G kann und nicht mehr jedes Land ein 2G-Netz hat. Deutschland hat zum Beispiel im Sommer 2021 sein 3G-Netz abgeschaltet, um die Frequenzen anders nutzen zu können und das 2G-Netz für Telefonie im Betrieb gelassen. In der Schweiz ist es anders herum. Dort gibt es noch ein 3G- aber kein 2G-Netz mehr. Da bleibt eigentlich nur der Griff zum Nokia 110 4G, das im dritten Quartal erscheinen soll und voraussichtlich etwas günstiger ist, wenn du ein simples Handy suchst.

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