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Philips bringt E-Ink-Monitor auf den Markt

Fans von E-Ink-Displays aufgepasst: Philips bringt einen Bildschirm mit der Technologie auf den Markt – zunächst allerdings nur in Asien.

Elektronisches Papier erfreut sich grosser Beliebtheit. In letzter Zeit werden viele E-Ink-Tablets vorgestellt. An der CES 2023 hat ein Hersteller sogar ein E-Ink-Headset präsentiert. Die Vorteile solcher Displays sind von e-Readern bekannt: Sie sind angenehmer zu lesen als normale Bildschirme, weil sie näher an klassischem Papier sind – die Pixel reflektieren Licht, statt dass sie es selber abstrahlen. Das macht sie zudem stromsparender und besser geeignet für helle Umgebungen, in denen normale LCDs zu dunkel sind. Dafür ist ihre Bildfrequenz grottenschlecht und die Farben sind begrenzt. Die meisten E-Inks können sogar nur Schwarz-Weiss.

Würden sich E-Ink-Displays als Monitore für Textanwendungen eignen? Ja, meint Philips. Was an der CES 2022 noch ein Konzept war, kommt nun in Asien tatsächlich auf den Markt: ein E-Ink-Monitor. Philips bietet das 13,3-Zoll grosse Display als Standalone-Gerät und als Anhängsel an einem gewöhnlichen LCD-Monitor mit 24-Zoll-Diagonale an.

13B1K3300: eigenständiger E-Ink-Monitor

Der Philips 13B1K3300 ist ein vertikaler E-Ink-Bildschirm, der aussieht wie ein E-Ink-Tablet mit Standfuss. Das Panel stellt ausschliesslich Graustufen in 4 Bit dar. Es hat ein Seitenverhältnis von 3:4 und eine Auflösung von 1600 × 1200 Pixel. Die Pixeldichte beträgt sehr gute 150 Pixel pro Zoll. Für die Nutzung bei Nacht verbaut Philips eine Frontbeleuchtung. Die sitzt seitlich am Panel, Helligkeit und Farbtemperatur lassen sich einstellen. Anschlüsse gibt es für HDMI 1.4, DisplayPort 1.2 und USB-C mit 65 Watt Stromversorgung.

Wie ein Tablet mit Standfuss und mehr Anschlüssen: Der Philips 13B1K3300
Wie ein Tablet mit Standfuss und mehr Anschlüssen: Der Philips 13B1K3300
Quelle: Philips

24B1D5600: Kombination aus LCD und E-Ink

Dasselbe Display hat Philips ausserdem an einen Monitor gepappt: Der Philips 24B1D5600 besteht aus einem 23,8-Zoll-LCD-Panel auf der linken und dem neuen E-Ink-Display auf der rechten Seite. Der LCD mit IPS-Panel hat eine Auflösung von 2560 × 1440 Pixeln, eine eher geringe maximale Helligkeit von 250 Nits und eine Refresh Rate von 75 Hertz. Den Kontrast gibt Philips mit 1000:1 an. Der LCD lässt sich per DisplayPort 1.2 oder per USB-C anschliessen. Mit letzterem wird der Bildschirm zur Docking-Station inklusive Gigabit-Ethernet und 90 Watt Stromversorgung.

Als Kombination mit einem LCD-Bildschirm soll das E-Ink vor allem Dokumente beherbergen.
Als Kombination mit einem LCD-Bildschirm soll das E-Ink vor allem Dokumente beherbergen.
Quelle: Philips

Das E-Ink-Anhängsel ist mit einem Scharnier befestigt und lässt sich um bis zu 45 Grad einklappen. Damit beide Displays funktionieren, brauchen sie je eine eigenständige Verbindung zum Computer. Sie werden von diesem als je ein Monitor erkannt. Philips' Idee: Normale Inhalte kommen auf den LCD, Dokumente und andere Textanwendungen auf das augenfreundliche E-Ink.

Preis und Verfügbarkeit in Europa unbekannt

Die Preise der neuen Geräte liegen in China bei umgerechnet rund 500 Franken für den 13B1K3300 und 720 Franken für den 24B1D5600. Erste Händler bieten bereits einen Import nach Amerika an, dann kostet der Kombi-Bildschirm allerdings 1600 US-Dollar plus Versand. Ob, wann und zu welchem Preis die E-Ink-Monitore in Europa auf den Markt kommen, ist noch nicht bekannt.

Titelbild: Screenshot YouTube / Philips

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Mein Fingerabdruck verändert sich regelmässig so stark, dass mein MacBook ihn nicht mehr erkennt. Der Grund: Wenn ich nicht gerade vor einem Bildschirm oder hinter einer Kamera hänge, dann an meinen Fingerspitzen in einer Felswand.

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