Riesenassel: Delikatesse nach Star-Wars-Bösewicht Darth Vader benannt
Eine Forschungsgruppe hat bislang unbekannte Riesenasseln entdeckt und sie aufgrund ihrer markanten Kopfform nach Darth Vader benannt. Dabei wurde auch der kulinarische Trend um diese ungewöhnlichen Kreaturen untersucht.
Als Bọ biển oder Seewanzen werden die wasserlebenden Riesenasseln in Vietnam bezeichnet. Nun haben Forschende eine neue Art der Gattung Bathynomus entdeckt und sie direkt ins Star-Wars-Imperium rekrutiert – Rüstung inklusive. Warum? Der Kopf dieser Asselart erinnert (mit ein wenig Fantasie) an den Helm von Darth Vader. Daher trägt das Tier den Namen Bathynomus vaderi.
Entgegen dem Irrglauben gehören Isopoden (Asseln) nicht zu den Insekten, sondern zu den Krebstieren (Crustacea). Wie ihre Verwandten atmen sie durch kiemenartige Organe und sind deshalb auf Wasser angewiesen. Das ist auch der Grund, weshalb sich die hierzulande lebenden – und viel kleineren – Krabbelviecher gerne in feuchten Unterschlüpfen wie beispielsweise unter Küchenschränken oder im Badezimmer aufhalten.
Die Tiere der Gattung Bathynomus hingegen gehören zu den Tiefsee-Supergiganten und können eine Länge von bis zu 32,5 Zentimeter erreichen und über einem Kilo wiegen. Die grössten Exemplare können sogar ein Gewicht von bis zu 2,5 Kilogramm erreichen. Bisher wurde die Art Bathynomus vaderi lediglich von Händlern und Fischern in der Nähe der vietnamesischen Spratly-Inseln gefangen. Aber die Forschenden gehen davon aus, dass die Tiere auch in anderen Teilen des Südchinesischen Meeres vorkommen.
Was für den einen Ungeziefer, ist für den anderen eine Delikatesse
Mit Garnelen und Hummer haben die Seewanzen nicht nur gemeinsam, dass sie ein Exoskelett besitzen, sondern auch, dass sie in Teilen der Welt verspeist werden. Früher wurden Riesenasseln günstig als Beifang verkauft. Aber durch mediale Aufmerksamkeit hat das Krustentier in den letzten Jahren an Bekanntheit gewonnen und wurde zwar nicht zu einem Haustier in Jabbas Palast, aber dafür zu einer beliebten sowie teuren Delikatesse. Restaurants werben mit der vietnamesischen Spezialität und Social-Media-Influencer zeigen in Muk-Bang-Videos (einem Internettrend, bei dem sich die Menschen beim Essen streamen) ihre liebsten Bọ biển-Rezepte.
Die Wände kurz vor der Wohnungsübergabe streichen? Kimchi selber machen? Einen kaputten Raclette-Ofen löten? Geht nicht – gibts nicht. Also manchmal schon. Aber ich probiere es auf jeden Fall aus.