Samsungs XR-Headset nimmt die Vision Pro ins Visier
Die Hardware von «Project Moohan» bietet kaum Überraschungen, aber Samsungs Headset kommt als erstes mit Android XR. Mit ihm könnte Google das Gleiche gelingen wie schon bei Smartphones.
Auf diversen Portalen sind die ersten Bilder und Videos zu Samsungs Mixed Reality (XR) Headset aufgetaucht. Die Brille ist noch ein Prototyp namens «Project Moohan». Samsung hatte sie bereits im Dezember vorgestellt und dann am Event zu den neuen Galaxy-Smartphones gezeigt. Sie läuft als erste mit Android XR, Googles Betriebssystem für Headsets und Smart Glasses.
Das Design hat viele Ähnlichkeiten zur Apple Vision Pro. Von vorne sehen die beiden Headsets praktisch gleich aus. Beide haben ein Alugehäuse mit einem Stoffpolster auf der Innenseite. Genau wie Apple verbaut Samsung den Akku nicht im Headset, sondern lagert ihn aus. Das reduziert das Gewicht auf dem Kopf, bedeutet aber ein Kabel, das stören kann.
Im hinteren Bereich liess sich Samsung hingegen eher von der Meta Quest inspirieren. Ein starrer Bügel verbindet den Vorderteil mit dem Polster für den Hinterkopf, mittels Drehknopf lässt sich das Headset enger machen. Wie sich Dinge wie Display und Sensoren im Vergleich zur Konkurrenz schlagen, geht aus den bisherigen Berichten nicht hervor.
Android XR wirkt vielversprechend
Der YouTuber Marques Brownlee konnte Project Moohan bereits ausprobieren. Bei seiner Demo funktionierte die Steuerung – genau wie bei der Vision Pro – per Gestensteuerung und Augentracking. Mutmasslich unterstütze Samsung in Zukunft auch Controller und es sei noch unklar, ob sogar einer zum Lieferumfang gehören wird.
Die Benutzeroberfläche von Android XR erinnert auf den ersten Blick stark an Apples Vision OS. Der Vorteil von Googles Betriebssystem soll der gleiche sein wie bei Android für Smartphones: Es ist nicht exklusiv für Samsung zugänglich, sondern auch für andere Headset-Hersteller und kann auf den gesamten Play Store zugreifen. Das macht es für App-Entwickler attraktiver ihre Anwendungen für die XR-Brille anzupassen. Google fährt damit Meta in die Parade, das sein Horizon OS ebenfalls für andere Hersteller geöffnet hat. Oder wie es ein Kommentar auf YouTube treffend ausdrückt:
Lobende Worte findet Brownlee zudem für die Integration von Gemini. Googles multimodaler KI-Bot eignet sich wohl gut für XR-Headsets mit ihren vielen Kameras und Mikrofonen. Während man auf dem Smartphone zuerst extra ein Bild schiessen muss, kann Gemini in einem Headset direkt Inputs aus dem Sichtfeld aufnehmen. Im Video zeigt Brownlee der KI zum Beispiel das Bild einer Wüste, mit dem der Assistent den Ort auf Google Maps findet.
Gemini reagiert auch auf Sprachbefehle und kann so etwa Fenster anordnen oder in Apps navigieren. Die Integration der KI hebt Samsungs Headset auch von der Apple Vision Pro ab, die bis dato noch nichts Vergleichbares bietet. Wann Project Moohan als fertiges Produkt auf den Markt kommt, steht noch nicht fest, Samsung plant den Start aber noch dieses Jahr. Zum Preis schweigen sich die Südkoreaner bisher aus.
Mein Fingerabdruck verändert sich regelmässig so stark, dass mein MacBook ihn nicht mehr erkennt. Der Grund: Wenn ich nicht gerade vor einem Bildschirm oder hinter einer Kamera hänge, dann an meinen Fingerspitzen in einer Felswand.