

Sanft schlummern im Freien: Deshalb liebe ich diese Isomatten
Im Freien zu schlafen ist meist recht unkompliziert. Es dabei auch bequem zu haben, ist dagegen eine echte Kunst. Deshalb sind mindestens zwei dieser Isomatten bei meinen Outdoor-Trips immer dabei. Sie helfen mir, auch auf rauem Untergrund sanft zu schlummern.
Ich schlafe gerne draussen – zu jeder Jahreszeit. Umso wichtiger ist es, dass ich nachts bequem liege. Idealerweise heisst das: warm und weich. Da ich bei Trekkingtouren darauf achte, dass mein Rucksack nicht zu schwer wird, spielen Gewicht und Grösse der Isomatten eine Rolle. Ausreichend isoliert sollten sie auch noch sein, sonst kriecht die Kälte vom Boden schnell mal in den Rücken.
Ganz schön anspruchsvoll, ich weiss. Aber guter Schlaf ist mir in den Ferien und auch auf Wandertouren eben wichtig. Klar ist: Eigenschaften wie superweich, warm, komfortabel und zugleich extrem leicht und haltbar sind in einer einzigen Matte schwer vereinbar. Trotzdem gibt es Isomatten, die schon recht nah an dieses Ideal herankommen. Hier stelle ich dir meine drei Favoriten vor.
Die Matte, die mit muss: die Therm-a-Rest Z-lite Sol

Sie gilt als der Klassiker unter den Outdoorfans. Die Schaumstoffmatte ist mit 410 Gramm sehr leicht, doch ihr Packmass (51 x 13 x 14 Zentimeter) ist nicht gerade winzig. Allerdings lässt sie sich wie ein Akkordeon zusammenfalten und das ist eine ihrer Stärken. Ohne Aufpumpen ist sie im Nu bereit für eine Pause beim Wandern oder Kajakfahren. Zusammengefaltet dient sie als improvisierte Sitzgelegenheit. Sogar beim morgendlichen Yoga im Freien und beim Chillen am See auf nassem Boden war ich schon froh, sie dabei zu haben.
Als Schlafunterlage kommt sie bei fast allen meinen Touren zum Einsatz. Solo ist sie mir allerdings zu dünn, doch unter einer zweiten, aufblasbaren Isomatte hat sie mir schon in vielen Nächten gute Dienste geleistet. Die silberne Beschichtung reflektiert die Wärme und sorgt so für eine angenehme Temperatur beim Schlafen auf feuchtem, kühlen Untergrund. Vor allem wenn ich ohne Zelt direkt auf dem Boden liege, hilft sie, meine empfindlicheren, aufblasbaren Isomatten vor spitzen Zweigen und Dornen zu schützen. Auch beim Schlafen in der Hängematte war ich schon froh, sie unter mir zu haben, denn auf der Unterseite der Hängematte wurde es durch Luftfeuchtigkeit und tiefere Temperaturen in der Nacht doch recht frisch. Da kam mir eine zusätzliche Schicht Isolation sehr gelegen. Für mich ist diese Isomatte so etwas wie ein Base Layer bei der Kleidung: Sie wird als erstes eingepackt und ist bei so ziemlich allen Bedingungen die Basis.
Das Leichtgewicht: die Sea To Summit Ultralight Insulated
Mit 480 Gramm Gewicht und der (unaufgeblasenen) Grösse von etwa einer Ein-Liter-Flasche gibt es kaum einen guten Grund, die Sea To Summit Ultralight Insulated nicht mitzunehmen. Zumindest, wenn du im Zelt schläfst und Rückenschläfer bist. Dann ist sie von Grösse und Gewicht her kaum zu schlagen.
Ich habe sie auch im Freien ausprobiert, als ich nur unter einem Tarp schlief. Zwar hatte ich noch die Therm-a-Rest Z-lite Sol untergelegt, doch schafften kleine, spitze Ästchen auf dem Waldboden es bisher zweimal, Löcher in die Aussenhaut der Ultralight zu bohren. Ich wachte unsanft auf dem Boden auf. Die Ultralight Insulated lässt sich mit den mitgelieferten Flicken leicht reparieren, trotzdem ist es nicht schön, wenn nachts die Luft aus der Matte entweicht. Für Outdoor-Abenteuer ohne Zelt ist sie deshalb nicht optimal – da nehme ich doch lieber eine Matte, die ein paar Gramm mehr wiegt, aber eine robustere Aussenhaut hat. Richtig praktisch finde ich dagegen den Pumpsack und das Ventil, das verhindert, dass die Luft beim Zusammenfalten wieder zurück in die Matte strömt.
Komfort für Seitenschläfer: die Sea To Summit Etherlight XT Insulated
Wenn ich mich für nur eine einzige Isomatte entscheiden müsste, wäre es die Sea To Summit Etherlight XT Insulated. Mit zehn Zentimetern Dicke im aufgepumpten Zustand ist sie einfach unglaublich bequem. Selbst als Seitenschläferin berühren Hüft- und Schulterknochen den Boden nicht. Das ist komfortabel und verhindert, dass ich nachts aufwache, weil ich mich im Schlaf umgedreht habe und dann die Knochen schmerzen.
Die Konstruktion mit den etwas dickeren Aussenseiten und der strukturierten Fläche verhindert ein Herunterrutschen von der Matte. Und die Isolation hält gemeinsam mit der Therm-a-Rest Z-Lite schön warm. An Komfort und Bequemlichkeit ist diese Matte das Beste, was ich bisher hatte. Zudem ist sie ruhig. Störende Geräusche beim Umdrehen macht sie so gut wie gar nicht. Das Gewicht von 490 Gramm und das Packmass, das nur wenig grösser ist, als eine Ein-Liter-Wasserflasche, überzeugen ebenfalls. Allerdings gilt auch hier: Sie ist zwar etwas robuster als die Sea To Summit Ultralight Insulated Isomatte, aber dennoch lege ich die Therm-a-Rest Z-Lite zum Schutz zwischen Matte und Boden.
Auch die Etherlight XT Insulated hat einen in die Tasche integrierten Pumpsack und ein Ventil, über das langsam und kontrolliert Luft abgelassen werden kann. Diese Funktion finde ich besonders hilfreich, wenn ich nachts merke, dass ich die Matte doch zu stark aufgepumpt habe. Mit kurzem, sanftem Druck auf das Ventil lässt sich die Matte auf die optimale Härte bringen. Wie bei der Ultralight kannst du auch bei dieser Matte bei voller Ventilöffnung die Luft so herauslassen, dass nichts zurückströmt.
Mit diesen drei Isomatten bin ich bisher sehr gut durch die drei Jahreszeiten Frühling, Sommer und Herbst gekommen. Fürs Wintercamping habe ich bisher eine Isomatte mit Daunenfüllung genutzt, die aber leider nicht mehr hergestellt wird. Wenn der Winter naht, die Temperaturen fallen und neue warme Isomatten verfügbar sind, werde ich die neuen Modelle testen und dir meine neuen Favoriten für eisig kalte Nächte vorstellen.
Titelfoto: Siri Schubert41 Personen gefällt dieser Artikel


Forschungstaucherin, Outdoor-Guide und SUP-Instruktorin – Seen, Flüsse und Meere sind meine Spielplätze. Gern wechsel ich auch mal die Perspektive und schaue mir beim Trailrunning und Drohnenfliegen die Welt von oben an.