Foto: OceanGate
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Schauderhaft schöne Aufnahmen der Titanic

Das Luxus-Tourismus-Unternehmen OceanGate bietet für 250 000 US-Dollar Tauchgänge zum Wrack der Titanic an. Vergangene Woche veröffentlichte es neue Foto- und Videoaufnahmen, die detaillierte Ansichten des Unglücksschiffes zeigen.

3780 Meter unter Wasser liegt das Wrack der Titanic. Vermögende Touristen können für 250 000 Dollar in einem kleinen U-Boot auf Tauchgang gehen, um das Schiff zu besichtigen. Vergangene Woche hat der Anbieter OceanGate neues Bildmaterial von solchen Touren veröffentlicht. Aufnahmen zeigen geisterhafte Szenen in hoher Qualität. Zum ersten Mal sind Videos in 8K-Auflösung dabei.

Da das Wrack wissenschaftlich kaum mehr neue Erkenntnisse liefere, gebe es keine öffentlich finanzierte Missionen mehr, sagt OceanGate-Präsident Stockton Rush gegenüber der New York Times. Um die Titanic trotzdem weiterhin zu erkunden, plant das Unternehmen jährlich mehrere private Expeditionen, wie es auf seiner Website schreibt. In einem Video wirbt es mit Exklusivität für die 8-tägigen Luxus-Expeditionen: «Weniger Menschen waren beim Wrack der Titanic als im Weltall.» OceanGate halte sich dabei an strenge UNESCO-Richtlinien und berühre oder beschädige nichts. Gewisse ethische Bedenken gibt es trotzdem, da einige Experten die Fundstätte als Friedhof ansehen.

Ein Anker der Titanic, der langsam vom Rost zerfressen wird.
Ein Anker der Titanic, der langsam vom Rost zerfressen wird.
Quelle: OceanGate

«Günstiger als Weltraumtourismus»

Die Gäste von OceanGate tauchen in einem kleinen U-Boot zum Wrack ab, es dauert 90 Minuten bis sie es erreichen. Unten angekommen dürfen sie zuschauen, wie die aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bestehende Crew das in zwei Teile zerbrochene Schiff drei Stunden lang erkundet. Diese verfolgen je nach Mission verschiedene Ziele – scannen die Titanic mit Sonar- und Lasergeräten und sammeln Bildmaterial. Damit sich die exklusiven Gäste bei den Tauchgängen wohlfühlen, sei das U-Boot «komfortabel und gut beleuchtet». Zum für Normalsterbliche unerschwinglichen Preis sagt Präsident Rush: «Es ist ein Bruchteil von dem, was es kostet, ins Weltall zu fliegen. Für uns ist es sehr teuer, zu diesen Schiffen zu gelangen.»

Das kleine U-Boot mit dem ironisch anmutenden Namen «Titan», in dem die Gäste auf Tauchgang gehen.
Das kleine U-Boot mit dem ironisch anmutenden Namen «Titan», in dem die Gäste auf Tauchgang gehen.
Quelle: OceanGate
Der «komfortable und gut beleuchtete» Innenraum des U-Boots.
Der «komfortable und gut beleuchtete» Innenraum des U-Boots.
Quelle: OceanGate

Die Titanic ist das wohl bekannteste Unglücksschiff der Geschichte. Sie kollidierte am 14. April 1912 auf ihrer Jungfernfahrt mit einem Eisberg südöstlich von Neufundland und sank 40 Minuten später. Über 1500 Menschen kamen dabei ums Leben, rund 700 überlebten. Die Geschichte der Titanic wurde 1997 verfilmt – mit Kate Winslet und Leonardo DiCaprio in den Hauptrollen. Wegen der tragischen Umstände und den hohen Opferzahlen strahlt sie bis heute eine grosse Faszination aus. Ihr Wrack wurde 1985 gefunden. Es steht in zwei Teilen aufrecht auf dem Meeresgrund. Der vordere Teil ist gut erhalten, der hintere wurde beim Aufprall auf dem Meeresboden stark zerstört. Gewisse Artefakte, wie imposante Kronleuchter, blieben praktisch unversehrt.

Titelbild: Foto: OceanGate

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Mein Fingerabdruck verändert sich regelmässig so stark, dass mein MacBook ihn nicht mehr erkennt. Der Grund: Wenn ich nicht gerade vor einem Bildschirm oder hinter einer Kamera hänge, dann an meinen Fingerspitzen in einer Felswand.

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