Schwer zu widerstehen: Diese Designobjekte wurden extra verlockend gestaltet
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Schwer zu widerstehen: Diese Designobjekte wurden extra verlockend gestaltet

Pia Seidel
14.6.2024

Ein simpler Knopf ist oft das markanteste, funktionalste und verlockendste Element eines Geräts. Meistens weisst du, was passiert, wenn du ihn drückst. Doch bei diesen Objekten kannst du es nur erahnen.

Früher waren Form, Haptik und Funktion eines Knopfes im Industriedesign zentral. Sie bildeten die Verbindung zwischen Mensch und Gerät. Heute spielt der Knopf jedoch eine geringere Rolle. Fortschrittliche Technologien wie Touch- und Spracherkennung machen das Designdetail weitgehend überflüssig. Dabei geht etwas Entscheidendes verloren: die sinnliche Erfahrung.

Die gute Nachricht: Manche Industriedesignerinnen und -designer wollen das Aussterben des klassischen Elements verhindern. Fiona Handermann und Max Kohli haben in ihrer Diplomarbeit Knöpfe, Tasten und Schalter erkundet. Dabei ist die Kollektion namens «Objet Libre» («freies Objekt») entstanden.

«Objet Libre» – eine Reihe akustischer Körper

Die kinetischen Schönheiten waren während der Mailänder Designwoche im House of Switzerland von Pro Helvetia und Präsenz Schweiz in der Gruppenausstellung «The Factory of Joy» zu sehen.

Dieses Designstück ist von einer Tastatur inspiriert, verfolgt jedoch einen anderen Zweck.
Dieses Designstück ist von einer Tastatur inspiriert, verfolgt jedoch einen anderen Zweck.
Quelle: Pia Seidel

Die Ausstellung bestand aus 23 Projekten von jungen Designschaffenden, unabhängigen Studios, etablierten Marken und Hochschulen aus der Schweiz, die sich auf unterschiedliche Weise mit Emotionen im Designprozess auseinandergesetzt haben. «Die Ausgangspunkte des Projekts waren die drei Themen: Klang – Körper – Form», heisst es im Medienbericht des Duos. «Wir erforschten ihre Verbindung mit dem Ziel, einen neuen akustischen Körper zu entwerfen.» Das Ergebnis sei von alltäglichen Gegenständen wie einem Lichtschalter inspiriert, die «impulsiv gedrückt werden».

Push the button: Knöpfe sprechen oft die Emotionen an. Sie können Freude, Genuss, Abenteuerlust oder andere starke Gefühle hervorrufen.
Push the button: Knöpfe sprechen oft die Emotionen an. Sie können Freude, Genuss, Abenteuerlust oder andere starke Gefühle hervorrufen.
Quelle: Pia Seidel

Eine Taste hat einen einzigen Zweck und liefert ein bestimmtes Ergebnis. Doch was, wenn Letzteres ausbleibt? Dieser Frage sind Handermann und Kohli nachgegangen. Es hat den ursprünglich funktionalen Objekten ihre Funktion entzogen und einen neuen Körper gegeben. Auf diese Weise stellen sie die Klänge, verschiedene Assoziationen und Gefühle, die das Knöpfedrücken erwecken kann, in den Vordergrund. Darunter eine der Wichtigsten: die pure Versuchung.

Knöpfe können diskret, dekorativ, taktil oder alarmierend sein. Das Drücken eines glänzenden, ergonomisch geformten Knopfes, der eine Maschine zum Leben erweckt, kann Spass machen. Es bedeutet, etwas anzustupsen und eine Reaktion zu erwarten. Deshalb ist es so verlockend, Schalter umzulegen. Was du dabei hörst, kann dabei genauso spannend sein wie das, was du auf deinen Fingerspitzen fühlst. Das Wischen über einen Bildschirm wirkt im Vergleich dazu öde.

Bei diesen Objekten zählt allein die einfache Freude, die Knöpfe bereiten.
Bei diesen Objekten zählt allein die einfache Freude, die Knöpfe bereiten.
Quelle: Pia Seidel

Projekte wie «Objet Libre» zeigen, wie angenehm und reizvoll die kinetische Natur des Knopfdrückens an sich sowie der Klang sein kann. Sie machen Hoffnung, dass uns simple Schalter, Drehknöpfe und Tasten sowie die damit verbundenen simplen Freuden im Alltag noch eine Weile erhalten bleiben.

Obwohl die Zahl der Beispiele für Knopfdesign abnimmt, widmen sich manche kreative Köpfe nach wie vor den Klassikern.
Obwohl die Zahl der Beispiele für Knopfdesign abnimmt, widmen sich manche kreative Köpfe nach wie vor den Klassikern.
Quelle: Pia Seidel
Titelbild: Pia Seidel

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Wie ein Cheerleader befeuere ich gutes Design und bringe dir alles näher, was mit Möbeln und Inneneinrichtung zu tun hat. Regelmässig kuratierte ich einfache und doch raffinierte Interior-Entdeckungen, berichte über Trends und interviewe kreative Köpfe zu ihrer Arbeit. 


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