Smartphones, Fitness-Tracker und menschliche Unterstützung: So klappt’s mit dem Abnehmen
Schritt- und Kalorienzähler, Abnehm-Apps und Workout-Erinnerungen – moderne Smartphones sind vollgepackt mit Features, die beim Kampf gegen die Kilos helfen sollen. Nur – tun sie das auch? Eine aktuelle Studie zeigt, dass Technologie allein beim Gewichtsverlust weniger bringt als menschliche Unterstützung.
Es könnte so einfach sein: Das Smartphone registriert meinen Kalorienverbrauch, mein Aktivitätslevel und mein Gewicht und gibt mir Hinweise, wie überflüssige Pfunde schneller purzeln. So habe ich den virtuellen Abnehm-Coach immer in der Hosentasche. Und der Erfolg ist fast garantiert. Oder?
So oder ähnlich stellten es sich Forschende an der Northwestern University Feinberg School of Medicine in Chicago vor. Und prüften ihre Hypothese mit einer Studie, an der 400 übergewichtige Erwachsene im Alter von 18 bis 60 Jahren teilnahmen. Die Studie mit dem Titel «An Adaptive Behavioral Intervention for Weight Loss Management» wurde gerade im Fachjournal Jama veröffentlicht.
Zwei Gruppen mit oder ohne menschliche Unterstützung
Die Hälfte der Teilnehmenden sollte mithilfe eines Wireless-Feedback-Systems abnehmen, das aus einer Wi-Fi-Waage mit Gewichts- und Körperfettmessung, einem Fitbit-Tracker sowie einer integrierten App bestand, die jeweils Tipps zum gesunden Gewichtsverlust gab.
Die anderen 200 Personen erhielten zusätzlich zur Technologie gezieltes Abnehm-Coaching. Ihnen wurden Fachpersonen zur Seite gestellt, die sie telefonisch bei Fragen berieten, motivierten und den Fortschritt verfolgten.
Technologie kann Coaching noch nicht ersetzen
Das Ergebnis: Die Personen, denen menschliche Beratung zur Seite stand, erzielten mit höherer Wahrscheinlichkeit einen signifikanten Gewichtsverlust als jene, die sich allein auf die Technologie stützen mussten. Von einem signifikanten Gewichtsverlust sprechen die Forschenden, wenn die teilnehmenden Personen mindestens fünf Prozent ihres Körpergewichts verlieren.
Obwohl die Abnehmwilligen aus der Technologie-Gruppe zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls von einem menschlichen Coach oder einer Coachin begleitet wurden, glich sich der Vorsprung der Gruppe, die von Anfang an menschlich betreut wurde, auch nach sechs Monaten nicht aus.
Forschende arbeiten an KI-basierten, nützlicheren Interventionen
«Zum jetzigen Zeitpunkt braucht die Durchschnittsperson noch einen menschlichen Coach, um klinisch sinnvolle Gewichtsabnahmeziele zu erreichen, weil die Technik noch nicht ausreichend entwickelt ist», sagt die Autorin der Studie, Bonnie Spring, Direktorin des Center for Behavior and Health und Professorin für Präventivmedizin an der Northwestern University Feinberg School of Medicine in einer Medienmitteilung. «Wir sind vielleicht gar nicht so weit davon entfernt, einen KI-Chatbot zu haben, der einen Menschen ersetzen kann, aber ganz so weit sind wir noch nicht. Es ist zum Greifen nah. Die Technologie entwickelt sich sehr schnell.»
Tatsächlich geht die Entwicklung in diesem Bereich rasant voran. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler versuchen in einem nächsten Schritt zu verstehen, warum menschliche Beratung so erfolgreich ist und wie KI einen Menschen besser imitieren kann. Dabei geht es nicht nur um Inhalte, sondern auch um den emotionalen Ton, den Kontext und die beste Art, einen Menschen individuell zu motivieren.
Dennoch: Rund 25 Prozent der Abnehmwilligen schafften den gewünschten Gewichtsverlust von fünf Prozent auch ohne telefonische Unterstützung. Wenn du selbst ausprobieren möchtest, ob du dazu gehörst, findest du eine Auswahl an Waagen, Fitnesstrackern und Smartphones in unserem Sortiment.
Forschungstaucherin, Outdoor-Guide und SUP-Instruktorin – Seen, Flüsse und Meere sind meine Spielplätze. Gern wechsel ich auch mal die Perspektive und schaue mir beim Trailrunning und Drohnenfliegen die Welt von oben an.