Solis «Airvolution»: Dieser Haartrockner kann was!
Nur 325 Gramm bringt das neue Baby der Schweizer Marke Solis auf die Waage. Somit ist der schlanke Föhn sogar leichter als mein altbewährter Dyson Supersonic. Der «Airvolution» im Test.
Echt kompakt das Ding. Fast schon zu kompakt. Skeptisch beäuge ich den schlanken Föhn, der mich in meiner Hand mehr an eine Pistole erinnert als an einen Haartrockner. Mein erster Eindruck vom Solis «Airvolution»: leicht, hochwertig und echt klein. Perfekt für die winzigen Hände einer Einmeterfünfzig-Person wie mich. Wenn das Ding liefert, dann bin ich baff. Besonders auf das runde, bunte Display an der Seite bin ich gespannt. Das soll mir beim Haaretrocknen einen Überblick über meine Settings geben.
Die nächsten Wochen tausche ich also meinen bewährten Dyson «Supersonic» gegen den neuen Solis Airvolution. Ich möchte an der Stelle betonen, dass dieser Produkttest nicht als durchgehender Direktvergleich zwischen den beiden Modellen zu verstehen ist. Jedoch werde ich nicht drum herum kommen, punktuell Eigenschaften beider Modelle zueinander ins Verhältnis zu setzen. Insbesondere jene, die mir bei einem Haartrockner besonders wichtig sind. Das macht aus zwei Gründen Sinn:
Erstens bewegt sich Solis mit einem Preis von knapp 300 Franken wie Dyson (ca. 400 Franken) im oberen Preissegment. Zweitens ist der Supersonic von Dyson fester Bestandteil meiner Haarpflegeroutine und somit meine persönliche Benchmark in der hochpreisigen Kategorie. Dadurch tritt der Airvolution in meinem Fall unweigerlich in Konkurrenz mit dem Supersonic.
Lieferumfang
In der Verpackung enthalten sind ...
- der Airvolution
- ein Quick Start Guide
- Info-Karten
- drei Aufsätze: ein Diffusor für Locken und zwei unterschiedlich grosse Stylingdüsen
- ein am Kabel angebrachter Kabelbinder
Vorab ein paar Zahlen
Mit 325 Gramm (ohne Kabel) ist der Airvolution geradezu ein Fliegengewicht. Zum Vergleich: Sogar Dysons Supersonic, den ich als relativ leicht empfinde, bringt mit 465 Gramm mehr auf die Waage. Der Motor von Solis' Modell kommt auf bis zu 110'000 Umdrehungen pro Minute, genau wie Dysons Modell. So soll der Airvolution eine Luftstromgeschwindigkeit von bis zu 66 Metern pro Sekunde erreichen. Seine Temperaturspanne reicht von einem Kaltluftstoss über 45°C, 55°C, 65°C bis hin zu 75°C, während Dysons Maximaltemperatur es auf 100°C schafft. Ausserdem verfügt er über eine Tastensperre, eine magnetische Luftfilterabdeckung, Ionen-Technologie für geschmeidiges Haar und die folgenden Masse: 17x22x6 Zentimeter.
Bedienung und Modi
Der Quick Start Guide ist mein ständiger Begleiter, denn so ganz intuitiv ist das Gerät nicht. Das fängt schon beim Einschalten des Airvolution an. Ich drücke auf den Einschaltknopf – nichts geschieht. Im Handbuch steht, ich müsse den Knopf mindestens eine Sekunde lang gedrückt halten. Dasselbe gilt auch fürs Ausschalten. Das liegt daran, dass die Taste auch dazu dient, zwischen mehreren Modi hin- und herzuwechseln. Durch das Gedrückthalten weiss der Föhn, dass ich jetzt nicht in einen anderen Modus, sondern den Föhn ausschalten möchte.
Das Gerät ist insgesamt mit vier Knöpfen ausgestattet:
- Auto-Zyklus- / Sperr-Taste
- Ein- Aus- / Modus-Taste
- Temperatur-Taste
- Luftgeschwindigkeits-Taste
Insgesamt gibt es vier vorgefertigte Modi:
- Junior: 45 °C und sanfte Luftgeschwindigkeit
- Natural: 45 °C und mittlere Luftgeschwindigkeit
- Care: 55 °C und schnelle Luftgeschwindigkeit
- Fast Dry: 65 °C und extra schnelle Luftgeschwindigkeit
Im anpassbaren Modus (wird auf dem Display mit einem Herz-Emoji angezeigt) kann ich Temperatur und Luftgeschwindigkeit frei wählen und bei Bedarf auch speichern. In der Cool-Shot-Funktion (sie eignet sich, um das Geföhnte zu fixieren) ist es die Geschwindigkeit, die ich variieren kann. Und dann gibt es noch die Auto-Zyklus-Funktion, die ich so zum ersten Mal sehe: In diesem Modus wechselt das Gerät zwischen warmem Luftstrom (fünf Sekunden) und kühlem Luftstrom (zwei Sekunden) für ein besonders schonendes Styling. Dafür habe ich persönlich keine Verwendung.
Puhhh ganz schön viel, oder? Ich muss gestehen, dass ich selbst nach mehrmaligem Gebrauch des Föhns immer noch kurz studieren muss und manchmal in meiner Verzweiflung einfach wild auf die Knöpfe drücke, bis ich die Settings habe, die ich möchte. Das sind dann wohl die Nachteile, wenn man mit einem einzigen Gerät zahlreiche Optionen bieten will und darin gleichzeitig nur so viele Knöpfe verbaut hat, wie wirklich nötig sind. Am Ende bestimmt nur eine Übungssache.
Quelle: Natalie Hemengül
Quelle: Natalie Hemengül
Ein wichtiges Extra: Drücke ich zweimal kurz hintereinander auf die Auto-Zyklus- / Sperr-Taste, werden die Tasten gesperrt und die Settings lassen sich nicht mehr ändern. Das ist besonders praktisch, weil ich beim Föhnen oft ungewollt an die Knöpfe komme.
Die Settings auf einen Blick
Mein Highlight ist das TFT-LCD-Display. Es ist gross genug und leuchtet in satten Farben, sodass ich für das Ablesen meiner Einstellungen nicht erst mit zusammengekniffenen Augen ganz nah ran muss. Zudem sind die vier vorgefertigten Modi zusätzlich mit einem Symbolbild ausgestattet, das kurz aufleuchtet. Die exakte Temperatur und Geschwindigkeit werden mittig angezeigt. Der weisse und rote Kreis geben an, wo ich mich auf der Skala von minimal bis maximal möglicher Temperatur und Geschwindigkeit befinde. Ein wirklich gelungenes Feature.
Quelle: Natalie Hemengül
Die Handhabung
Grosses Lob an das Design. Das Handstück ist schmaler und etwas kürzer, als ich es gewohnt bin, wodurch ich es besser greifen kann. Das geringe Gewicht ist eine wahre Wohltat für meine kleine Hand, die obendrein durch zwei Operationen vorbelastet ist und deshalb oft schnell krampft. Das Gerät lässt sich hervorragend führen und ist meinem Empfinden nach minimal lauter als der Dyson Supersonic. Also relativ leise. Was das Trocknen selbst anbelangt: Mit dem Dyson bin ich gefühlt ein Spürchen schneller. Unter anderem, weil er sich wärmer einstellen lässt. Mit 2,8 Metern verfügt der Airvolution über ein zehn Zentimeter längeres Kabel als sein Konkurrent. Es lässt sich dank integriertem Kabelbinder zudem sauber verstauen.
Die Aufsätze
Die Aufsatz-Auswahl im Lieferumfang ist klein, aber fein. Der Locken-Diffusor lässt sich einfach über die Föhnöffnung stülpen. Getestet habe ich ihn nicht, denn Locken habe ich keine.
Quelle: Natalie Hemengül
Dafür habe ich umso mehr mit den magnetischen Düsen experimentiert. Sie eignen sich besonders gut, wenn du den Luftstrom gezielt den Haarlängen entlang führen und abstehende Härchen vermeiden willst. Der schmale Aufsatz ist besonders praktisch fürs Styling, da du mit schmalen Strähnen arbeiten kannst. Der breite Diffusor arbeitet grossflächiger, weshalb ich ihn einfach fürs gewöhnliche Föhnen verwendet habe. Mit seiner grossen Auswahl an Aufsätzen hat hier der Dyson Supersonic aber (noch) die Nase vorn.
Quelle: Natalie Hemengül
Quelle: Natalie Hemengül
Fazit: Der Airvolution kann was
Solis Airvolution ist durchaus eine hochpreisige Alternative zum Dyson Supersonic. Dabei versucht er nicht einfach, den Marktführer im oberen Preissegment zu kopieren. Nein, er macht sein eigenes Ding. Das bringt Vor- und Nachteile mit sich: Einerseits wären da die zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten. Die mögen für einige sehr hilfreich sein. Mir ist die Auswahl jedoch zu gross. Wenn es nach mir ginge, würde ich alle vorgefertigten Modi, bis auf den Junior, einfach streichen. Da lässt sich der Supersonic definitiv intuitiver bedienen.
Pluspunkte gibt's für das gelungene Display und das Design. Letzteres ist so kompakt und leicht, dass ich den Föhn sogar mit in den Urlaub nehmen würde. Auch für Familien mit Kindern dürfte das Gerät dank schonender Junior-Funktion und der Tastensperre ein Gewinn sein. Was die Aufsätze anbelangt, so sind drei ein guter Anfang. Um möglichst viele Haartypen abzuholen, wären vermutlich noch ein paar Ergänzungen nötig.
Quelle: Natalie Hemengül
Als Disney-Fan trage ich nonstop die rosarote Brille, verehre Serien aus den 90ern und zähle Meerjungfrauen zu meiner Religion. Wenn ich mal nicht gerade im Glitzerregen tanze, findet man mich auf Pyjama-Partys oder an meinem Schminktisch. PS: Mit Speck fängt man nicht nur Mäuse, sondern auch mich.