Sonos: Führungswechsel nach App-Debakel
Sonos hat seinen CEO Patrick Spence und Produktchef Maxime Bouvat-Merlin entlassen. Das Unternehmen zieht somit die Konsequenzen aus dem App-Debakel des vergangenen Jahres. Beide Personalien haben den missratenen Launch mitzuverantworten.
In einer Umstrukturierung hat der Lautsprecherhersteller Sonos sowohl seinen CEO Patrick Spence als auch wenig später den Produktchef Maxime Bouvat-Merlin entlassen. Diese personellen Veränderungen folgen auf ein katastrophales App-Update, das im Mai 2024 veröffentlicht wurde und zu massiver Kritik seitens der Nutzer führte.
Hintergründe des App-Debakels
Die von Sonos überarbeitete Version seiner App war von Anfang an von zahlreichen Fehlern und fehlenden Funktionen geplagt. Nutzer berichteten, dass grundlegende Funktionen wie das Durchsuchen von Musikbibliotheken, das Setzen von Schlaf-Timern und sogar das Herunterladen der App nicht möglich waren. Diese Probleme führten zu einem erheblichen Vertrauensverlust bei den Kunden und beeinträchtigten die Verkaufszahlen des Unternehmens in den folgenden Monaten.
Patrick Spence, der seit 2017 als CEO tätig war, räumte im Oktober 2024 Fehler bei der Einführung der neuen App ein und verzichtete zusammen mit sieben weiteren Führungskräften auf seine Bonuszahlungen. Trotz dieser Maßnahmen und der Ankündigung eines umfassenden Aktionsplans zur Behebung der Probleme konnte das Vertrauen der Kunden nicht wiederhergestellt werden.
Die Aktien des Unternehmens fielen seit der Einführung des App-Updates um mehr als 13 Prozent und Sonos prognostizierte einen Umsatzrückgang von bis zu 22 Prozent im ersten Quartal 2025. Allein im vierten Quartal des vergangenen Geschäftsjahres verzeichnete Sonos den Angaben zufolge einen Umsatzrückgang von 16 Prozent.
Allein die Kosten für die Behebung der Probleme mit der App bezifferte das Unternehmen zwischen 20 und 30 Millionen US-Dollar.
Entlassung von Patrick Spence und Maxime Bouvat-Merlin
Am 13. Januar 2025 gab Sonos bekannt, dass Patrick Spence als CEO zurücktritt. Er erhält eine Abfindung in Höhe von 1,875 Millionen US-Dollar. Bis Juni 2025 wird Spence noch als Berater des Sonos Vorstands tätig sein und bekommt dafür monatlich 7500 US-Dollar, berichtet Ars Technica und beruft sich dabei auf die SEC-Unterlagen.
Stattdessen ernannte das Unternehmen Tom Conrad, ein Mitglied des Vorstands und ehemaliger CEO von Zero Longevity Science, zum Interimsgeschäftsführer. Bis Februar soll ein neuer CEO gefunden werden. Einen Tag später folgte die Ankündigung, dass auch der Produktchef Maxime Bouvat-Merlin das Unternehmen verlässt.
Interne Quellen berichten laut The Verge, dass Bouvat-Merlin maßgeblich für die Entscheidung verantwortlich war, die fehlerhafte App-Version zu einem Zeitpunkt zu veröffentlichen, als noch zahlreiche Bugs vorhanden waren. Diese Entscheidung wurde getroffen, um die App rechtzeitig zur Markteinführung der ersten kabellosen Kopfhörer von Sonos im Juni 2024 verfügbar zu machen. Die chaotischen Umstrukturierungen und die unzureichende Reaktion auf Kundenbeschwerden trugen weiter zum Reputationsverlust des Unternehmens bei.
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