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Sony ZV-1 II: Vlogging-Knirps zu gesalzenem Preis

Das Objektiv der neuen ZV-1 II bietet am weiten Ende sechs Millimeter mehr Weitwinkel. Damit merzt Sony den grössten Schwachpunkt des Vorgängermodells aus, verlangt dafür aber auch mehr Geld.

Sony hat die ZV-1 II vorgestellt. Bei der zweiten Auflage der kompakten, auf Videos fokussierten Kamera ändert sich hauptsächlich das Objektiv. Es hat neu eine Brennweite von 18-50 Millimeter statt wie bisher 24-70 Millimeter.

Sony ZV-1 II (18 - 50 mm, 20.10 Mpx, 1")
Kamera
EUR799,99

Sony ZV-1 II

18 - 50 mm, 20.10 Mpx, 1"

Was nach wenig Unterschied klingt, dürfte für Vlogging-Anwendungen entscheidend sein. Wer sich selber filmt, muss mit 24 Millimetern lange Arme und viel Ausdauer haben. 18 Millimeter bieten hingegen mehr Luft, auch wenn der digitale Bildstabilisator die Aufnahme noch leicht beschneidet. Das wird bei der neuen ZV-1 II nötig sein, einen optischen Bildstabilisator hat die kleine Sony nämlich im Gegensatz zur Vorgängerin nicht mehr.

Die 20-mm-Perspektive ist optimal, wenn du dich selber filmen willst.
Die 20-mm-Perspektive ist optimal, wenn du dich selber filmen willst.
Quelle: Sony

Mehr KI-Funktionen, besseres Mikrofon

Sonst hat sich gegenüber dem Vorgängermodell wenig verändert. Als Sensor kommt der gleiche 1"-CMOS zum Einsatz. Er kann 4K-Videos mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde aufnehmen. Die maximale Blende des Objektivs hat sich am langen Ende etwas verschlechtert. Sie beträgt ƒ/1.8-4 statt wie vorher ƒ/1.8-2.8. Dafür übernimmt die ZV-1 II ein paar KI-Funktionen der grösseren ZV-E1. Zum Beispiel erkennt sie automatisch, wenn eine zweite Person ins Bild kommt – und sorgt dann selbständig mit einer kleineren Blende für mehr Tiefenschärfe.

Das neue Mikrofon soll besser sein und wahlweise Ton von vorne, hinten oder aus beiden Richtungen aufnehmen. Eine weitere kleine, aber bitter nötige Anpassung: Sony hat das Gewinde für die Stativplatte verschoben. Anders als bisher verdeckt diese nun nicht mehr das Akkufach.

Preis-Leistungs-Stillstand

Und dann wäre da noch eine unerfreuliche Neuerung: der Preis. Die ZV-1 II kostet 990 Franken. Das ist über 100 Franken mehr als die ZV-1 bei ihrer Markteinführung vor drei Jahren. Angesichts der kurzen Liste von Verbesserungen ist das fragwürdig. Die Preis-Leistung scheint in diesem Segment stillzustehen.

Das ist die Zielgruppe der Sony ZV-1 II: Vlogging-Einsteigerinnen und -Einsteiger, die sich mehr Möglichkeiten und Kontrolle wünschen, als es ein Smartphone bieten würde.
Das ist die Zielgruppe der Sony ZV-1 II: Vlogging-Einsteigerinnen und -Einsteiger, die sich mehr Möglichkeiten und Kontrolle wünschen, als es ein Smartphone bieten würde.
Quelle: Sony

Das liegt mutmasslich an der mangelnden Konkurrenz: Eine andere so kompakte Videokamera mit Zoom-Objektiv, gutem Autofokus und vernünftiger Bildqualität gibt es schlicht nicht. Das war schon bei der ZV-1 so und hat sich nicht geändert. Die alte Kamera wird weiterhin verkauft und kostet mittlerweile noch gut 600 Franken. Der für Vlogs besser geeignete Brennweitenbereich der ZV-1 II dürfte aber Grund genug sein, dass die Zielgruppe den stolzen Aufpreis bezahlen wird.

Bis Ende Juni gibt es immerhin eine Promo-Aktion, mit der du beim Kauf der Sony ZV-1 II ein externes Mikrofon oder den passenden Handgriff 100 Franken günstiger bekommst:

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