Hoover MBC500 Ultra Vortex
Staub, Milben, Dreck – dieser Sauger zeigt, was in deinem Bett steckt
Wenn du mit dem Hoover MBC 500 UV 011 deine Matratze saugst, siehst du Dinge, von denen du gar nichts wissen wolltest. Und willst das Gerät nie mehr hergeben.
Einen Putzfimmel habe ich nicht – noch nicht. Aber als ich das erste Mal mit dem Hoover MBC 500 UV 011 über die Matratze sauge, erschrecke ich ein wenig. Der total saubere Behälter des brandneuen Testgeräts füllt sich. Ach, du Schreck: Das alles steckt in meinem Bett.
Dass ich den Hoover Matratzenreiniger mit dem kryptischen Namen MBC 500 UV 011 überhaupt teste, ist ein Zufall. In der Diskussion mit unserem Category-Management über Roboterstaubsauger erwähnt Kollegin Sina einen «hidden star». Dieser Sauger von Hoover verkaufe sich kontinuierlich gut und bekomme von der Community ausgezeichnete Noten: 4,7 Sterne bei über 200 Bewertungen.
So einfach lässt sich der Hoover bedienen
Ich bin zuerst skeptisch. Und probiere den Sauger zu Beginn an einer sehr alten Matratze aus, die wir als Reserve für Kinder-Übernachtungspartys haben. Das Prinzip des Hoovers ist einfach, die Bedienung ebenso.
Das Gerät wird an den Strom gesteckt. Der Hersteller liefert ein sehr langes Kabel mit, ein Verlängerungskabel ist im Normalfall nicht nötig. Dann hat es genau zwei Knöpfe: Mit dem einen schaltest du den Sauger ein und aus. Mit dem anderen wählst du die drei Betriebsmodi.
Der Hoover kann saugen, bürsten und mit UV-Strahlen leuchten. Du kannst alle drei Funktionen gleichzeitig nutzen. Oder dann saugen und bürsten ohne UV – oder saugen mit UV ohne bürsten.
Zum Einstieg wird an der alten Matratze geübt
Ich schalte alles ein, was der Hoover hergibt: Der Sauger dröhnt, die Bürste ruckelt und die UV-Lampe brennt auch. Die über 40 Jahre alte Matratze muss für den ersten Test daran glauben. Die wurde garantiert noch nie gesaugt – und das merke ich schnell.
Feiner Staub und Dreck füllt den Behälter. Das Gerät saugt sich richtig fest an die Matratze an, es entsteht eine Art Vakuum. Der kräftige Motor ist gut zu hören. Er ist fast so laut wie die Sauger bei der Autowaschanlage. Dazu rumpelt es etwas, da die Bürstenrolle die Oberfläche der Bettauflage richtig hart bearbeitet.
Zu hart im ersten Test: Die schon etwas lockeren Nähte der alten Matratze werden weiter aufgerissen, der Faden wickelt sich um die Bürste. Ich stoppe und reinige die Bürste. Das ist leider nicht so einfach wie bei anderen Saugern. Ich muss zuerst eine Schraube lösen, erst dann kann ich die Bürste lösen. Und auch das geht nur mässig.
Diesen Staub habe ich noch nie gesehen
Die Rückseite der Matratze putze ich dann vorsichtigerweise nur mit Saugkraft und UV-Licht. Aber es nimmt mich natürlich wunder, ob es einen Unterschied macht, ob ich den Hoover mit oder ohne rotierende Bürste nutze. Also probiere ich das auf einer Matratzenhälfte aus, wo die Nähte noch fest sitzen. Nur mit Saugen kommt nichts mehr, schalte ich aber die Bürste zu, löst sich noch fester sitzender Staub und Schmutz. Nicht mehr extrem viel, aber doch noch gut im Behälter sichtbar.
Nun habe ich Feuer gefangen und bin in Putzlaune: Als nächstes kommt die Matratze an die Reihe, auf der ich täglich schlafe. Die ist knapp 10 Jahre alt – und hat doch auch schon Staub angesetzt. Zwar deutlich weniger als das alte Modell, aber halt doch so viel Staub und Schmutz, dass ich realisiere, warum Allergikerinnen und Allergiker nicht auf normalen Betten schlafen können.
Dann teste ich den Hoover noch an unserer neusten Matratze, die wir erst seit rund 5 Jahren haben. Auch hier lohnt sich das Saugen durchaus. Vielleicht, weil hier die aktivste Bewohnerin des Haushalts wohnt, unsere Katze, gibt’s richtig viel Staub aufzusaugen.
Auch auf Kissen funktioniert der Hoover gut. Besonders viel Arbeit gibt’s bei den Plüschabdeckungen des Katzenbaums. Mit dem normalen Staubsauger ist nur eine oberflächliche Reinigung möglich, der MBC 500 UV 011 löst jedes Haar aus den Fasern. Voraussetzung ist, dass die Oberfläche einigermassen fest ist. Eine dünne Decke oder ein Badetuch saugt sich fest.
Was bringt das UV-Licht?
Saugen und bürsten ist logisch – aber was soll die UV-Lampe, magst du dich fragen. Zuerst einmal wichtig zu wissen: Sehen kannst du das Licht nicht, da es sich automatisch ausschaltet, sobald du den Sauger mehr als 10 Zentimeter vom Boden abhebst. Dies zum Schutz der Augen.
Das UV-Licht soll die Hausstaubmilben abtöten. Ja, diese von Auge nicht sichtbaren Spinnentierchen leben auch in deiner Wohnung – bevorzugt in Matratzen, Decken, Kissen, Polstermöbeln oder Teppichen. 4000 Milben lassen sich in einem Gramm Bettstaub nachweisen. Sie leben von Hautschuppen und ihr Kot vermischt sich mit sonstigen Partikeln zu Staub.
Für gesunde Menschen ist das kein Problem. Wer seine Wohnung regelmässig putzt, wird keine Beeinträchtigung haben. Anders sieht es für Allergiker aus, die auf ein Allergen im Milbenkot reagieren, wenn sie ihn zusammen mit Staub in der Luft einatmen.
Dass UV-Licht Bakterien oder Viren abtöten kann und damit desinfizierend wirkt, ist ein Fakt. Auch die Zellstruktur von Milben wird angegriffen, wie Studien gezeigt haben. Je länger die Bestrahlung, desto besser die Wirkung.
Es lohnt sich also, mit dem Hoover sehr langsam über die Matratze zu fahren. Das erhöht nicht nur die UV-Strahlung, sondern vertieft auch die Reinigung. Und da tote Milben ebenfalls Allergieschübe auslösen, sollten sie natürlich regelmässig abgesaugt werden.
Ein Siegel für die Allergiker
Ein Problem für Allergiker ist, dass der Staub nicht nur eingesaugt wird, sondern dann auch nicht mehr aus dem Gerät mit der Abluft herausgeblasen wird. Der Hoover filtert die Luft, allerdings wird nirgends die genaue Filterleistung angegeben. Immerhin: Das Produkt hat das Gütesiegel «British Allergy Foundation Seal of Approval» erhalten, das seit 1995 Produkte für Allergiker ausweist und in 135 Ländern genutzt wird.
Als Allergiker wirst du aber primär versuchen, die Milben-Quellen zu verringern, also etwa das Polstersofa durch ein Ledersofa ersetzen. Und es gibt auch speziell versiegelte Bettausstattung.
Trotz Kritik – eigentlich müssen alle diesen Sauger haben
Ein paar Kritikpunkte muss sich der Hoover gefallen lassen. Er lehnt sich zwar an den Dyson-Look an, ist aber ein ziemlich altmodisches Gadget. Die Knöpfe sind wackelig, das Plastikgehäuse ist zwar stabil, aber auch aus grobem Material gefertigt.
Auch ohne Akku ist das Teil wuchtig und schwer. Wir messen rund zwei Kilogramm. Obwohl der Sauger nicht gerade klein ist, hat er nur einen kleinen Behälter für Staub und Schmutz. Im Test hat mich das genervt, sobald ich Polster oder Stoffbezüge gereinigt habe, wo die Katzen liegen. Dort musste ich den Schmutzbehälter schon nach kurzer Zeit wieder leeren.
Getestet habe ich den Sauger genug gründlich, trotzdem reinige ich noch die Polster, Abdeckungen und Matratzen im ganzen Haushalt. Und ja, eigentlich müsste ich mir so ein Gerät kaufen. Oder es zumindest mit Freunden und Familie teilen, da ich es nicht jede Woche brauche. Es funktioniert erstklassig. Jetzt wo ich weiss, was sich da in der Matratze ansammelt, kann ich es auch nicht mehr ignorieren.
Vielleicht warte ich aber einfach drei oder vier Monate und besorge mir ein Testgerät einer anderen Marke. Dann kann ich einerseits ausprobieren, ob zwei oder drei Mal im Jahr Saugen ausreicht und wie viel Staub sich in dieser Zeit in den Betten ansammelt. Andererseits kann ich dann auch austesten, wie andere, vielleicht auch günstigere Modelle abschneiden.
Titelfoto: Lorenz KellerGadgets sind meine Passion – egal ob man sie für Homeoffice, Haushalt, Smart Home, Sport oder Vergnügen braucht. Oder natürlich auch fürs grosse Hobby neben der Familie, nämlich fürs Angeln.