Staubsaugerroboter-Kaufberatung: Wer macht wirklich sauber?
Ratgeber

Staubsaugerroboter-Kaufberatung: Wer macht wirklich sauber?

Stefanie Enge
25.9.2019

Während ich zur Arbeit gehe, sorgt der kleine Staubsaugerroboter zu Hause für Ordnung. Das war meine Vorstellung als ich mir meinen ersten elektronischen Butler kaufen wollte. Doch das Angebot am Markt ist inzwischen sehr groß – manche Roboter sind besonders flach, einige haben viel Power, manche wischen gleichzeitig mit und wieder andere sind intelligent und zeichnen eine Karte von der Wohnung, bevor sie loslegen.

Um dir zu helfen, das passende Modell für dein Zuhause zu finden, sind in der folgenden Übersicht die wichtigsten Funktionen der Staubsaugerroboter in vier Kategorien sortiert.

Planlos, aber flexibel und günstig

Die günstigsten Staubsaugerroboter haben keine Ahnung wo sie sind und wo sie schon waren. Sie zeichnen keine Karte von deiner Wohnung und fahren einfach kreuz und quer durch den Raum. Dafür sind sie aber sehr flexibel. Du kannst den Roboter einfach in den zu reinigenden Raum setzen und starten. Sie sind außerdem flacher als sechs Zentimeter und kommen dadurch unter viele Möbel wie Sofas, Betten und Schränke, wo ich mit meinem normalen Staubsauger gar nicht oder nur mit viel Aufwand ran komme.

Das Ergebnis ist nicht immer perfekt, da die Roboter manche Stellen im Raum übersehen, dafür andere Bereiche öfter abfahren. Wenn du aber so gar keine Lust mehr hast selbst einen Staubsauger zu schwingen, bekommst du schon viel Arbeit abgenommen. Praktisch sind die Roboter auch bei kurzhaarigen Haustieren. Ich betone hier das „kurz“, denn lange Haare verfangen sich bei den meisten günstigen Robotern in den Rädern oder Bürsten. Am besten eignen sich die Roboter für den Einsatz auf harten Böden wie Laminat, Parkett oder Fliesen ohne ausliegende höhere Teppiche. Denn an solchen Teppichkanten oder auch Türschwellen fahren sich die Staubsaugerroboter oft fest und müssen manuell gerettet werden.

Die Spitzenklasse unter den Robotern

Die intelligentesten Staubsaugerroboter sind mit Sensoren ausgestattet, die deine Wohnung zunächst kartografieren und dann systematisch reinigen. Das ist für mich das ausschlaggebende Argument, mehr Geld in einen Reinigungsroboter zu investieren. Die Modelle werden per App gesteuert. Ich kann also auf dem Sofa liegen und dem Roboter befehlen die ganze Wohnung oder eine bestimmten Bereich sauber zu machen. Zudem kann ich einen Stundenplan für die automatische, regelmäßige Reinigung eintragen. Das nimmt mir tatsächlich fast die gesamte Putzarbeit ab. „Fast“, weil ich den Staubbehälter trotzdem selber leeren und sauber machen muss. Wobei sogar hier einige Hersteller schon Modelle anbieten, die ihren Staubbehälter selbstständig an der Ladestation entleeren, sodass man selber noch seltener ans Werk muss.

Die Saugergebnisse sind bei den Top-Geräten tatsächlich spitze. Krümel und Haare werden auch neben den Kanten zuverlässig eingesammelt. Nur bei tief in den Ecken sitzender Schmutz muss von Hand nachgeholfen werden. Türschwellen und ausliegende Teppiche sind für die meisten Modelle auch kein Problem. Je nach Hersteller überwinden die Roboter unterschiedliche Höhen. Einen Nachteil haben die autonomen Staubsauger allerdings für alle, die gerne mehrere Etagen reinigen wollen. Durch die aufgezeichnete Karte der Wohnung, orientieren sich die Roboter immer nur an einer Etage. Das neue Modell von Ecovacs, der Deebot Ozmo 950, ist das erste Gerät, das mehrere Etagen speichern kann.

Kombigeräte, die saugen und wischen

Praktisch sind die Staubsaugerroboter, die gleichzeitig feucht Wischen können. Besonders auf Parkett und Laminat wird dadurch der letzte Rest Staub gebunden. Die meisten Roboter sind hier aber auf „entweder oder“ gepolt. Du müsstest also zuerst einen Durchlauf mit der Saugfunktion starten, dann gegebenenfalls warten bis der Akku wieder aufgeladen ist, den Roboter zum Wischer umbauen und dann den feuchten Durchlauf in Gang setzen. Hochpreisige Saugroboter können auch beides gleichzeitig ausführen. Doch richtige Flecken wie sie zum Beispiel in der Küche durch herabtropfendes Fett entstehen, werden nicht beseitigt. Dafür eignen sich die richtigen Wischroboter deutlich besser.

Wischroboter

Vor kurzem habe ich mir den Wischroboter Braava 390 von iRobot gekauft. Dieses Gerät bewirkt in Bad und Küche Wunder. In einen Wassertank fülle ich Wasser und Putzmittel. Dann setze ich den Roboter in den Raum, drücke auf „Start“ und schließe die Tür. Nach einer Weile meldet er sich und präsentiert meine gefliesten Räume in einem neuen Glanz. Ich bin immer noch beeindruckt wie gut das Wischergebnis ist. Wenn man ihn bei seiner Arbeit beobachtet, wird auch schnell klar wieso. Das Wasser gibt er durch das Putztuch dosiert ab und fährt dann in Wischbewegungen schräg vor, wieder zurück und schräg vor zur anderen Seite. Durch den Druck und diese Bewegung wird der Boden auch von festsitzendem Schmutz, wie er in der Küche beim Kochen oder im Bad durch verkleckerte Seife, Waschmittel, Zahnpasta oder Makeup vorkommt, befreit.

Wer weniger Geld ausgeben möchte, wird auch mit dem Jet Modell des gleichen Herstellers glücklich. Dieses funktioniert etwas anders: Der Roboter spritzt das Wasser vor sich und fährt dann in schrägen Wischbewegungen darüber. Für das Modell gibt es Einmalputztücher mit integriertem Reinigungsmittel, das durch Wasser aktiviert wird. Zur Verfügung stehen trockene Tücher, falls der Roboter nur mal Staub wischen soll, Tücher zum Feuchtwischen von Holzoberflächen sowie Tücher zum Nasswischen für Fliesen und Steinböden. Da die Tücher nach einem Mal benutzen im Müll landen, muss man hier die regelmäßigen Kosten einkalkulieren. Erhältlich sind auch passende Lappen, die wiederverwendbar sind, dann aber kein Reinigungsmittel enthalten.

Fazit - Allgemeine Kauftipps

Beim Kauf solltest du darauf achten, dass der Akku des Roboters groß genug ist, um all deine gewünschten Quadratmeter zu reinigen. Wenn du eine richtig saubere Wohnung willst, sind die hochpreisigen Saugroboter-Modelle mit mehr Power zu empfehlen. Wer einfach nur regelmäßig die Krümel wegsaugen lassen will, kann auch zu einem einfachen und günstigen Modell greifen. Die Kombigeräte aus Wischer und Sauger sind praktisch bei der Staubbeseitigung, helfen aber nicht beim Entfernen von hartnäckigem Dreck. Dafür solltest du dir einen separaten Wischroboter besorgen.

Wichtig ist vor der Anschaffung, dass du vor allem Kabel, die auf dem Boden liegen, entweder in einen Kabelkanal packst oder zumindest mit Tape auf dem Boden befestigst. Der Saugroboter «frisst» sie sonst auf und schreit nach Hilfe. Dann musst du zu ihm eilen und darfst den Kabelsalat aufdröseln. Starke Allergiker sollten beim Leeren der Staubbehälter unbedingt Handschuhe tragen, da in den Robotern keine Beutel zum Einsatz kommen.

Zum Abschluss noch etwas Zukunftsmusik:

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Meistens lebe ich irgendwo zwischen Bits und Bytes, probiere alternative Android-Betriebssysteme aus und versuche mein Leben mit Hilfe von Open Source Tech smarter zu machen - immer mit dem Fokus auf Datenschutz und Privacy. Wenn ich gerade mal keine coolen Gadgets teste, entwickle ich Videospiele, schreibe Geschichten und spiele Knopfakkordeon. 


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