So reinigst du deinen Staubsauger richtig
Dein Staubsauger sagt dem Staub den Kampf an. Doch was, wenn er nicht mehr tut, was er soll? Mit diesen Tricks und den richtigen Hilfsmitteln kriegst du den Saubermacher im Nu gereinigt.
Im Sommer solltest du morgens und abends deine eigenen vier Wände gründlich durchlüften, um die abgestandene Homeoffice-Luft hinaus- und frischen Wind hereinzulassen. Dabei finden jedoch auch immer Kleinstpartikel wie Staub, Pollen und andere Mikroteilchen den Weg in dein Zuhause. Diesen begegnest du am besten mit einem kraftvollen Staubsauger, der ihnen im Schnellzugtempo den Garaus macht. Was machst du aber, wenn der Haushaltshelfer plötzlich nicht mehr so viel und so stark saugt, wie du es von ihm gewohnt bist? Oder, noch schlimmer: Was passiert, wenn er seinen Dienst komplett quittiert? Allerspätestens dann ist es Zeit, dass du dich um deinen Staubsauger kümmerst, ihn reinigst und künftig regelmässig pflegst. So stellst du sicher, dass er dich noch lange und tatkräftig im Haushalt unterstützt.
Was du dafür benötigst
Eine Schere oder eine sonstige scharfe Klinge helfen dir dabei, Haare oder andere Dinge, die sich um die Bürstenrolle gewickelt oder in den Borsten verfangen haben, aufzuschneiden und zu entfernen. Mit einem Druckluftspray bläst du Staub und Dreck aus schwierig zu erreichenden Stellen. Eine alte Zahnbürste hilft dir dabei, um beispielsweise Filter oder Staubbehälter bis in die hinterste Ecke sauber zu kriegen. Mit Pfeifenreinigern – oder einem ähnlichen Hilfsmittel – löst du hartnäckige Ablagerungen an Orten, an denen du mit deinen Fingern nicht rankommst. Ein feuchter Putzlappen hilft dir dabei, staubige Oberflächen und Behältnisse wieder sauber zu kriegen. Oft brauchst du zusätzlich eine Taschenlampe, um verdreckte und verwinkelte Stellen besser auszuleuchten. Leidest du unter einer Stauballergie, empfehle ich dir zudem, bei der Reinigung eine Maske sowie Handschuhe zu tragen.
Wie lange du dafür brauchst
Suche dir – wenn möglich respektive vorhanden – draussen einen Ort, an dem du im Trockenen und mit genug Platz arbeiten kannst. Für die gewöhnliche Reinigung, die du alle drei bis vier Monate machen solltest, benötigst du in der Regel nicht länger als 30 Minute. Bedenke aber, dass beispielsweise mit Wasser gewaschene Filter 24 Stunden zum Trocknen brauchen. Hast du es mit hartnäckigen Verschmutzungen oder Ablagerungen zu tun, für die du den Sauger je nachdem sogar aufschrauben oder in einige Einzelteile zerlegen musst, solltest du dir dafür zusätzliche ein bis zwei Stunden Zeit nehmen. Wichtig: Jeder Staubsauger, egal, ob mit oder ohne Kabel oder Beutel, braucht hie und da etwas Pflege. Das ist jedoch normal, gehört dazu und kann nicht verhindert werden. Spätestens wenn die Saugleistung schwächer wird oder der Sauger von selbst abstellt, weisst du, dass es Zeit ist, ihn zu reinigen.
Weg mit all dem Staub
Hast du einen Ort – wie beispielsweise den Balkon, die Terrasse oder eine Garage mit offenem Tor – gefunden und alle notwendigen Hilfsmittel für die Reinigung zusammengetragen, solltest du zuerst den Staubbehälter leeren. Oder den Beutel, je nach Staubsaugermodell. Ist dies erledigt, bläst du mit dem Druckluftspray weiteren Dreck, der sich festgesetzt hat und beim Leeren nicht entfernt werden konnte, aus dem Sauger. Ein kleiner Tipp: Leere den Beutel oder Behälter lieber einmal zu oft als zu wenig – je weniger Staub sich darin befindet, desto besser ist die Saugleistung. Reicht Druckluft nicht aus, gehst du nun mit einem Pfeifenreiniger beziehungsweise einer Zahnbürste hartnäckige Ablagerungen an. Anschliessend wischst du mit einem feuchten Lappen nach, um die letzten Staubrückstände und sonstige Reste wegzukriegen. Lasse jene Teile, die du mit Wasser oder feucht gereinigt hast, zur Sicherheit 24 Stunden trocknen. Insbesondere die Filter sollten komplett trocken sein, ehe du sie wieder in den Staubsauger einsetzt. Feuchte Filter sind undurchlässiger als trockene, im Worst Case kann es zu irreparablen Schäden kommen.
Die Filter wollen frei sein
Auch qualitativ hochwertige Filter werden früher oder später vollständig mit Staub überzogen sein und verstopfen dadurch. Das soll aber so sein, denn schliesslich sollen sie genau das tun: Den Staub aus der Luft filtern. Dadurch verliert der Sauger an Saugkraft. Es kann, je nach Modell, bis zu zwei Jahre dauern, bevor der Sauger den Dienst komplett quittiert. Du merkst aber bereits nach einigen Wochen, wie die Leistung nachlässt, wenn du die Filter nicht regelmässig säuberst. Im Handbuch deines Saugers findest du zudem die Information, wann es an der Zeit ist, den Filter durch einen neuen zu ersetzen. Reinigen hilft zwar gegen Saugkraftverlust, aber irgendwann kriegst du den Staub nicht mehr vollständig aus dem Filter. Zudem wird er durch die Reinigung mit Wasser abgenutzt.
Normalerweise kannst du etwas länger mit dem Auswechseln der Filter warten, da die Hersteller gerne auf der sicheren Seite sind und eher (zu) vorsichtige Zeiträume angeben. Während kabellose Stabstaubsauger – wie beispielsweise jene von Dyson – nur einen Filter haben, nutzen gewisse kabelgebundene Modelle zwei oder mehr Filter. Du findest im Handbuch einen Hinweis zur Anzahl der Filter. Dort siehst du auch, ob du bei deinem Staubsauger die Filter unter fliessendem Wasser reinigen kannst oder ob sie nicht wiederverwendet werden können. Willst du es – beispielsweise aufgrund der 24-stündigen Trockenzeit danach – vermeiden, mit Wasser gegen den Staub vorzugehen, dann hilft oft ein zweiter Sauger oder der Druckluftspray.
Wo klemmt's denn genau?
Sind die Filter sauber respektive gewechselt, die Behälter geputzt und trotzdem macht der Staubsauger nicht das, was er eigentlich sollte? Dann kann es gut sein, dass du irgendwann irgendetwas eingesaugt hast, dass zu gross ist, um den Weg bis in den Beutel oder den Staubbehälter zu finden. Bei kabelgebundenen Saugern klemmen diese Dinge meist in den Beugungen des Rohrs oder im Übergangsbereich zwischen Saugrohr und Behälter fest. Das können lose Papierfetzen, Stifte oder Gartenabfälle, aber auch feuchte Staubklumpen oder Tierhaarbälle sein. Bei Stabstaubsaugern befinden sich die Verstopfungen meist dort, wo der Schaft auf den Staubbehälter trifft. Um die Blockaden zu lösen, nimmst du den Sauger samt Rohr und Bürstenkopf – soweit dies ohne Schrauben möglich ist – auseinander, um so besser an verwinkelte Stellen zu gelangen. Mithilfe der Taschenlampe bringst du Licht ins dunkle Rohr, Pfeifenreiniger oder lange dünne Gegenstände helfen, Eingeklemmtes zu lösen und aus dem Sauger zu kriegen. Bei kleineren Ablagerungen reicht oft auch schon nur das Druckluftspray.
Alles dreht sich um die Bürstenrolle
Hat dein Staubsauger vorne in der Bürste eine Rolle, solltest du dich nun dieser zuwenden. Lebt in deinem Haushalt ein oder mehrere Lebewesen mit längeren Haaren, stehen die Chancen sehr hoch, dass sich die meisten davon regelmässig um die Bürstenrolle deines Staubsaugers wickeln. Nur die wenigsten finden den direkten Weg in den Staubsaugerbeutel oder -behälter. Auch Zahnseide, Stofffasern oder Gräser können sich in der Rolle verfangen. Eine Bürstenrolle, die von unzähligen Dingen umwickelt ist, kann insbesondere auf Teppichen nicht mehr wie gewünscht arbeiten. Es kann sogar so weit gehen, dass die Rolle sich nicht mehr drehen kann, was zum Reissen des Treibriemens und somit zu einer defekten Saugerbürste führt. Bei Saugrobotern passiert dies oft auch bei den Rädern.
Am einfachsten entfernst du eingewickelte Haare und Fasern, indem du sie mit einer Schere oder einer anderen Klinge aufschneidest und dann von Hand herausziehst. Achte beim Schneiden darauf, dass du möglichst keine Borsten erwischt. Bei einigen Saugern kannst du die Bürstenrolle entfernen, ohne dafür den ganzen Sauger auseinandernehmen zu müssen. Dies erleichtert dir das Entfernen von Haaren und Co. erheblich. Zudem erkennst du so auch besser, ob sich noch andere Dinge in und an der Rolle respektive im Bürstenaufsatz verfangen haben.
Die Probleme liegen tiefer
Normalerweise reichen die bisher beschriebenen Massnahmen aus, um deinen Staubsauger wieder zum Laufen zu bringen und ihm ein möglichst langes Leben zu ermöglichen. Bringen jedoch alle Tipps und Tricks nicht das gewünschte Resultat, hast du weitere Möglichkeiten, bevor du dir einen neuen Staubsauger anschaffst. Bei kabellosen und Roboterstaubsaugern könnte die Batterie am Ende sein. Oder aber, bei der Ladestation respektive der Batterie selbst blockieren Staubansammlungen oder anderer Schmutz die Kontakte und verunmöglichen so das Aufladen. Bei Roboterstaubsaugern liegen schlechte Saugresultate oft an einem verschmutzten Staubsensor. Wo sich dieser genau befindet, entnimmst du dem Handbuch. Meist reicht es, den Sensor mit einem feuchten Lappen abzuwischen. Bei kabelgebundenen oder Stabstaubsaugern kann ein Riss im Rohr zum Leistungsverlust führen. Auch eine sogenannte Phantomverstopfung der Filter kann die Saugleistung beeinträchtigen. Hierbei handelt es sich um ganz feines Pulver – wie beispielsweise Mehl oder Gipsabrieb –, das von blossem Auge kaum zu erkennen ist, das Ansaugen der Luft jedoch verunmöglicht. Hier hilft es, wenn du den Filter unter laufendem Wasser säuberst. Nützen auch diese Hinweise nichts, hilft nur noch das Beanspruchen der Garantie respektive der Gang zum Experten.
Wenn ich nicht gerade haufenweise Süsses futtere, triffst du mich in irgendeiner Turnhalle an: Ich spiele und coache leidenschaftlich gerne Unihockey. An Regentagen schraube ich an meinen selbst zusammengestellten PCs, Robotern oder sonstigem Elektro-Spielzeug, wobei die Musik mein stetiger Begleiter ist. Ohne hüglige Cyclocross-Touren und intensive Langlauf-Sessions könnte ich nur schwer leben.