Taika Waititi macht «Thor 4» – und lässt «Akira» sausen
17.7.2019
Branchenblatt The Hollywood Reporter berichtet: «Thor 4» wird kommen. Zur Freude vieler Marvel-Fans führt Regisseur Taika Waititi erneut Regie. Das hat aber Konsequenzen für die Anime-Realverfilmung von «Akira».
Falls du «Thor: Ragnarok» und die darauf folgenden Marvel-Filme noch nicht gesehen hast: Vorsicht, Spoiler!
Anno 2017 ist es Kritiker- und Publikumserfolg «Thor: Ragnarok», der Regisseur Taika Waititi den Durchbruch in Hollywood ermöglicht. Begleitet von Led Zeppelins donnernden «Immigrant Song» prügelte sich der titelgebende Donnergott mit einem weltweiten Einspielergebnis von knapp 854 Millionen Dollar an die Spitze des Thor-Franchises.
Wie es mit dem Marvel Cinematic Universe (MCU) weitergeht, ist noch nicht abschliessend geklärt. Wahrscheinlich ist, dass Marvel an der diesjährigen Comic-Con in San Diego – der grössten Film- und Comicmesse der Welt – die Fans informieren wird. Eine Bombe hat Branchenmagazin The Hollywood Reporter bereits platzen lassen: Es wird einen vierten «Thor»-Film geben. Mit Taika Waititi, der als Regisseur zurückkehrt.
Offizielle Ankündigung an der Comic-Con?
Noch hält sich Marvel über seine cineastische Zukunft bedeckt. Trotzdem überrascht die vom Hollywood Reporter angekündigte Rückkehr von «Thor» nicht. Nicht wirklich. Denn obwohl der 1962 von Stan Lee und Jack Kirby erschaffene Comicheld zu den wichtigsten und mächtigsten Helden in Marvels Universum zählt, haben sich die «Thor»-Filme stets wie ein sekundäres Franchise angefühlt, das den Erwartungen nie gerecht zu werden schien.
Darum galt ein vierter «Thor»-Film lange Zeit als unmöglich. Erst der finanzielle Erfolg von «Thor: Ragnarok» hat Marvels Pläne wohl geändert: Der als sympathisch-exzentrisch geltende Waititi lieferte kein ernstes Fantasy-Epos wie seine beiden Vorgänger ab, sondern liess seine Vorliebe für actionreiche und improvisierte Comedy auf unerwartet emotionale Tiefe treffen. Dem Publikum hat’s gefallen. Seit dem lechzt es nach mehr – mehr Waititi.
Marvel erfüllt den Wunsch seiner Fans und wird aller Voraussicht nach an der Comic-Con in San Diego eine offizielle Ankündigung mit Release-Datum und Darstellern folgen lassen. Gesetzt sein dürften Tessa Thompson als Valkyre und Anführerin von New Asgard sowie Chris Hemsworth als Thor. Letzterer wird wohl bereits im 2021 erscheinenden «Guardians of the Galaxy Vol. 3» zu sehen sein. Dies jedenfalls deutet das Ende von «Avengers: Endgame» an.
Des einen Freud, des anderen Leid
Waititis Engagement kommt nicht ohne Preis. Denn eigentlich hätte der neuseeländische Filmregisseur für Studio Warner Bros. eine Realverfilmung von «Akira» inszenieren sollen. Tatsächlich soll sich Waititi bereits in Japan befunden haben, wo er mit potenziellen Darstellern gesprochen hätte und die Dreharbeiten schon bald hätten beginnen sollen, so der Hollywood Reporter.
Nun hat Taika Waititi doch noch Marvels «Thor 4» den Vorzug gegeben.
Damit liegt «Akira» – das im Mai 2021 ins Kino hätte kommen sollen – vorerst auf Eis. Mal wieder. Denn die Realverfilmung des Anime-Klassikers verzögert sich seit Jahren. Und als das Projekt unter Waititi doch noch ins Rollen gekommen schien, berichtete Kris Tapley, ehemaliger Insider des Branchenmagazins Variety, vor drei Wochen via Twitter, dass die Produktion ins Stocken geraten sei. Grund: Probleme mit dem Drehbuch und Budget. Zudem: Zwei Monate vor Drehbeginn soll noch kein einziges Set gestanden haben.
Sollten Tapleys Aussagen stimmen, dürfte es Waititi nicht schwer gefallen sein, vom Projekt «Akira» abzuspringen. Trotzdem soll Warner Bros. laut Variety von der Entscheidung Waititis überrascht gewesen sein. Im Bericht des Hollywood Reporters geht dennoch hervor, dass Warner bereit sein soll, auf den Neuseeländer zu warten: Das Studio hoffe, dass Waititi zurückkehrt, sobald die Arbeiten am vierten «Thor»-Film abgeschlossen seien.
Wie dem auch sei. Ich geh’ eine Revolution starten. Genug Flugblätter drucken und so.
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Luca Fontana
Senior Editor
Luca.Fontana@digitecgalaxus.chAbenteuer in der Natur zu erleben und mit Sport an meine Grenzen zu gehen, bis der eigene Puls zum Beat wird — das ist meine Komfortzone. Zum Ausgleich geniesse ich auch die ruhigen Momente mit einem guten Buch über gefährliche Intrigen und finstere Königsmörder. Manchmal schwärme ich für Filmmusik, minutenlang. Hängt wohl mit meiner ausgeprägten Leidenschaft fürs Kino zusammen. Was ich immer schon sagen wollte: «Ich bin Groot.»