Teppichflecken? Achte bei der Reinigung auf Material und Technik
Ratgeber

Teppichflecken? Achte bei der Reinigung auf Material und Technik

Du hast Dreck auf deinem Lieblingsteppich und weisst nicht weiter? Wichtig ist, dass du nicht vorschnell handelst. Beim Entfernen von Flecken sind die Reinigungstechnik und Beschaffenheit des Teppichs entscheidend.

Irgendwann hat jeder Teppich den ersten Fleck. Egal, wie klein und robust die dekorativen Stoffmatten sind, makellos sauber bleiben sie nicht lange. Ist das Unglück passiert, solltest du nicht gleich in Panik geraten. Wenn du überstürzt reagierst, kann es sein, dass du den Teppich komplett ruinierst. Deshalb ist es wichtig, dass du immer zuerst schaust, um was für ein Material es sich handelt. Ausserdem solltest du die Basics der korrekten Putztechnik kennen. So vermeidest du teure Fremdreinigungen oder gar eine Neuanschaffung.

Kann mal passieren, nervt aber trotzdem: verschütteter Kaffee auf dem Teppich.
Kann mal passieren, nervt aber trotzdem: verschütteter Kaffee auf dem Teppich.

Aller guten Dinge sind drei

Teppichflecken zu behandeln, ist keine Hexerei, wenn du drei Grundregeln beachtest. Die erste Regel heisst: Du sollst bei Flecken immer tupfen und nicht rubbeln – sonst besteht die Gefahr, dass du den Fleck noch grösser machst. Dasselbe passiert, wenn du beim Fleck von innen nach aussen zu reinigen versuchst. Deshalb die zweite Regel: Den Fleck stets vom Rand zur Mitte hin behandeln. Zudem solltest du Verschmutzungen immer so rasch wie möglich reinigen. Die dritte Regel besagt: Je länger du wartest, desto schwieriger wird's, den Teppich wieder sauber zu kriegen.

Wichtig ist, dass du Flecken stets auftupfst und nicht wegzurubbeln versuchst.
Wichtig ist, dass du Flecken stets auftupfst und nicht wegzurubbeln versuchst.

Wie das Material, so die Reinigung

Auch die verschiedenen Materialien und Beschaffenheiten spielen eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der Teppichreinigung. Denn kein Teppich ist wie der andere und daran solltest du bei der Fleckenbeseitigung denken. Verschiedene Materialien benötigen unterschiedliche Pflege und Reinigungsmittel. Die einen Stoffe sind sehr heikel, mit den anderen kannst du mehr oder weniger tun und lassen, was du willst. Wenn du nebst der richtigen Technik beim Putzen auch die Besonderheiten des Teppichs berücksichtigst, kriegst du viele Flecken schad- und problemlos entfernt.

Natur- und Tierfaserteppiche

Sisal, Jute, Baumwolle oder Seide zählen zu den natürlichen Fasern. Hast du einen solchen Teppich und machst ihn dreckig, dann reinigst du frische Flecken am besten mit saugfähigen Tüchern und etwas Fleckenentferner. Probiere diesen zuerst irgendwo am Rand aus, um sicher zu gehen, dass sich der Stoff nicht verfärbt. Hartnäckigere Flecken behandelst du auf dieselbe Art und Weise, bearbeitest sie aber zusätzlich noch mit einer Naturfaserbürste.

Sisal ist eine robuste und oft verwendete Naturfaser bei Teppichböden.
Sisal ist eine robuste und oft verwendete Naturfaser bei Teppichböden.

Bei tierischen Fasern wie beispielsweise Wolle solltest du keine Seife benutzen. Sie kann den Teppich beschädigen, er verliert seine Festigkeit und die Elastizität. Spezielle, säurehaltige Teppichreiniger sorgen bei Flecken dafür, dass der Teppich seinen Glanz behält. Nach der Behandlung mit dem Reiniger bürstest du den Teppich immer in Strichrichtung aus.

Hoch- und Langflorteppiche

Bei Teppichen mit langen Fasern kannst du versuchen, eingetrocknete Flecken mit einem Kamm zu behandeln. Frische, kleinere Verunreinigungen lassen sich mit Shampoo entfernen. Dazu füllst du eine kleine Schale mit kohlensäurehaltigem Mineralwasser, gibst ein paar Spritzer Shampoo bei und bedeckst den Fleck damit leicht. Danach das Ganze trockentupfen und weg ist der Schmutz.

Langflorteppiche sind sehr beliebt, ziehen aber viel Staub und Dreck an.
Langflorteppiche sind sehr beliebt, ziehen aber viel Staub und Dreck an.

Orientteppiche

Bei Orientteppichen ist es wichtig, auf das richtige Reinigungsmittel zu achten. Verwende stets milde, PH-neutrale Reiniger und keine klassischen Waschmittel. Die könnten den Teppich verfärben. Teste aber immer auch den sanften Reiniger an einer unauffälligen Stelle, um mögliche Verfärbungen zu vermeiden. Du solltest ausserdem darauf achten, dass der Teppich beim Saubermachen nicht zu nass wird. Sonst wird's schwierig, ihn wieder ganz trocken zu kriegen – es kann sich gar Schimmel bilden. Ein Geheimtipp: Trage nach dem Saubermachen Wollfett oder -wachs auf und lasse ihn hängend trocknen. So behält der Teppich seinen Glanz.

Mikrofaserteppiche

Kunstfasern darfst du niemals in der Waschmaschine waschen. Ist dies bei weniger heiklen, kleineren Teppichen noch möglich, könnte sich bei Mikrofasern die Latexschicht auflösen, was die Struktur beschädigt. Zum Trocknen hängst du diese Art von Teppich auf. Wenn du die Sache mit elektrischen Hilfsmitteln beschleunigen möchtest, könnten die Kunstfasern schmelzen.

Mikrofaserteppiche sind an ihren Fasern gut zu erkennen und oft in vielen Farben erhältlich.
Mikrofaserteppiche sind an ihren Fasern gut zu erkennen und oft in vielen Farben erhältlich.

Flokati-Teppiche

Das Fiese an diesem unheimlich weichen Stoff gleich vorne weg: Er fängt sehr leicht Dreck. Flokati ist ein Teppich aus Wolle, die gefärbt wird – ein Trend, der aus Griechenland stammt. Kleinere Exemplare kannst du in der Waschmaschine bei 30 Grad im Schongang waschen. Grössere Exemplare reinigst du mit lauwarmem Wasser und einem Wollwaschmittel oder einem sanften Shampoo. Bei grösseren Flecken kannst du den Teppich auch in der Badewanne einweichen.

Lederteppiche

Da Leder ein sehr empfindliches Material ist, reinigst du es am besten mit speziellen Lederreinigern. Dabei kommt es auf die Art des Leders an: Handelt es sich um Wild-,Glatt- oder Nubuk-Leder? Je nach Beschaffenheit kommt ein anderes Pflegemittel zum Einsatz. Flecken behandelst du mit einem feuchten Lappen und dem entsprechenden Reiniger. Du kannst auch Lederseife verwenden, falls du kein geeignetes Lederputzmittel zur Hand hast.

Leder ist ein eher exklusives, aber auch heikles Teppichmaterial.
Leder ist ein eher exklusives, aber auch heikles Teppichmaterial.

Im Winter hilft der Schnee

Zugegeben: Jetzt schon von Kälte zu sprechen, ist vermessen. Trotzdem gibt es einen Tipp, den selbst Profis Teppichbesitzern mit auf den Weg geben. Tief im Innern des Flors deines Teppichs hat sich Staub und Dreck angesammelt, den du selbst mit Bürste und Staubsauger nicht mehr rauskriegst? Dann hängst du ihn draussen auf und klopfst ihn aus. Danach legst du die Vorder- respektive Oberseite für einige Minuten in den Schnee. Schliesslich schüttelst du den Schnee ab und bürstest den Teppich aus. Nun lässt du das gute Stück nur noch trocknen, und schon sollte der Dreck verschwunden, die Farben aufgefrischt und der Glanz wiederhergestellt sein.

Auch wenn die Jahreszeit nicht passt, ist der Trick mit dem Schnee Gold wert.
Auch wenn die Jahreszeit nicht passt, ist der Trick mit dem Schnee Gold wert.

Kennst du weitere Faustregeln, die es bei der Teppichreinigung zu beachten gilt? Oder weisst du von anderen Teppichmaterialien, die bei der Fleckenentfernung eine spezielle Behandlung brauchen? Dann ab damit in die Kommentarspalte. Wenn du zudem keine Tipps und Tricks rund ums Saubermachen mehr verpassen und in Sachen Haushaltsführung auf dem Laufenden bleiben möchtest, dann folge mir mit einem Klick auf den «Autor folgen»-Button.

Titelbild: Wenn du nicht möchtest, dass dein Teppich so aussieht, musst du bei der Reinigung aufs Material und die Technik achten.

27 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Wenn ich nicht gerade haufenweise Süsses futtere, triffst du mich in irgendeiner Turnhalle an: Ich spiele und coache leidenschaftlich gerne Unihockey. An Regentagen schraube ich an meinen selbst zusammengestellten PCs, Robotern oder sonstigem Elektro-Spielzeug, wobei die Musik mein stetiger Begleiter ist. Ohne hüglige Cyclocross-Touren und intensive Langlauf-Sessions könnte ich nur schwer leben. 


Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

Kommentare

Avatar