Totgesagte leben länger: Microsoft Paint soll Ebenen-Unterstützung bekommen
Immer wieder munkelte man über das Ende von Paint, aber jetzt kommt alles anders: Ein Update soll neue Funktionen hinzufügen, die den «alten Herrn mit der Palette» tatsächlich brauchbarer machen.
Das Zeichenprogramm Paint war Bestandteil der ersten Windows-Version und ist damit fast 40 Jahre alt. Im Wesentlichen hat sich an den Funktionen seither nichts geändert. Wie nun aber im Windows-Blog zu lesen ist, soll ein zukünftiges Update Paint aufpäppeln und Nutzerinnen und Nutzern die Ebenen-Funktion, wie du sie z.B. aus Photoshop kennst, bescheren.
Ebenen und Transparenz: Photoshop lässt grüßen
Ebenen sind für Bildbearbeitungs- und Zeichenprogramme essenziell. Ohne Ebenen-Unterstützung malst du auf einem einzigen digitalen Blatt Papier. Ebenen fügen diesem Blatt durchsichtige «Folien» hinzu, die du übereinander legst. Die Folien kannst du bemalen oder beschreiben – und danach verschieben, drehen oder entfernen. Kurzum: Du bist viel flexibler.
Außerdem lernt Paint mit dem Update, mit transparenten PNG-Dateien umzugehen. Das sind Bilddateien mit durchsichtigen Bereichen oder nicht vollständig deckenden Farben. Sie werden unter anderem gerne als Icon-Grafiken oder in Videoeinblendungen genutzt. Zwar konnte Paint bisher auch PNGs laden und speichern, die Transparenz ging dabei aber verloren.
Wann das Update erscheint, haben die Entwickler nicht angegeben. Aktuell kommen nur manche Test-Nutzerinnen und -Nutzer in den Genuss, Paint mit Ebenen und PNGs ausprobieren zu können.
Paints weitgehend unbeachtetes Leben im Hause Windows
Microsoft hat niemals ernsthafte Anstalten gemacht, das Windows-eigene Zeichentool zu einem konkurrenzfähigen Grafikprogramm aufzupolieren. Hier und da gab es ein kleines pro-forma-Update, oft mit putzigen Bugs begleitet, und so pflegte Paint über die Jahrzehnte seinen Ruf als leicht zurückgebliebenes schwarzes Schaf der Windows-Familie. 2017 stellte Microsoft sogar die Unterstützung für Paint in zukünftigen Windows-Updates infrage.
Doch zwei Jahre später regte sich bei Microsoft wieder Mitleid: Paint bekam ein winziges Update. Und auch in Windows 11 ist es noch mit dabei.
Paint scheint also unkaputtbar zu sein. Die News für das neue Update auf die alten Tage hat auch in der Redaktion für Staunen gesorgt. Samuel fiel ein, dass manche Streamer Paint nutzen, um im Livestream ihren Zuschauerinnen und Zuschauern herrlich krakelig Spielstrategien vorzumalen. Und Kim gab selbstbewusst an, Paint bis auf den heutigen Tag hin und wieder hervorzukramen.
Eine Konkurrenz zu Bildbearbeitungs-Schwergewichten wie Photoshop wird Paint mit dem Update natürlich nicht. Aber wer gerne Strichmännchen malt und mit verschiedenen Schriften darüber experimentieren möchte, hat dann ein kostenloses, im Alter gereiftes Programm zur Hand.
Greifst du hin und wieder zu Paint? Oder wird es für dich interessanter, wenn du bald mit Ebenen arbeiten kannst? Lass es uns in den Kommentaren wissen!
Titelbild: Debora Pape mit MS PaintFühlt sich vor dem Gaming-PC genauso zu Hause wie in der Hängematte im Garten. Mag unter anderem das römische Kaiserreich, Containerschiffe und Science-Fiction-Bücher. Spürt vor allem News aus dem IT-Bereich und Smart Things auf.