
Tschüss WordPad: Microsoft sägt gratis Textverarbeitungsprogramm ab

WordPad wird künftig nicht mehr Teil von Windows sein. Einen kostenlosen Ersatz bietet Microsoft nicht an, sondern verweist auf Word.
1995 erblickte WordPad als Nachfolger von Microsoft Write das Licht der Welt. Um das in Relation zu setzen: Im selben Jahr wurden DVDs erfunden, Toy Story (der erste Teil!) kam in die Kinos und die Playstation (ebenfalls die erste) ging in Europa an den Start. 28 Jahre später verkündet Microsoft nun das Aus des Textverarbeitungsprogramms, das als Teil von Microsoft Windows 95 erschien.
WordPad hat in seiner Lebensgeschichte diverse Änderungen erfahren. Neben reinen Textdateien unterstützte es ursprünglich das Rich Text Format (RTF). Ab Windows XP war dann auch Unicode dabei. Seit Windows 7 konnte das Textverarbeitungsprogramm zudem Office Open XML (.docx) und OpenDocument (.odt) lesen und schreiben.
Der Abschuss des Programms scheint ein logischer Schritt für Windows. WordPad verblasst vom Umfang her gegenüber kostenlosen Alternativen wie Open Office oder online angebundenen Tools wie Google Docs. Entwicklungsarbeit hat Microsoft bereits seit Windows 8 nicht mehr in das in die Jahre gekommene Tool investiert. Und Geld macht Microsoft mit Gratisware nicht. Die Empfehlung, künftig Word zu nutzen, macht aus Business-Sicht Sinn. Endgültig Geschichte ist WordPad wohl mit Windows 12, das nächstes Jahr kommen soll.
Im Gegensatz zu WordPad wird der 12 Jahre ältere, einfache Texteditor «Editor» (NotePad), mit mehr Funktionen ausgestattet. Unter anderem einer Autosave-Funktion und dem Wiederherstellen von Tabs.


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