
Twitch-Hack enthüllt Source-Code, Steam-Konkurrent und Gewinne der Streamer

Twitch ist einem Hacker-Angriff zum Opfer gefallen. Unter den 125 Gigabyte entwendeter Daten finden sich brisante Infos über einen Steam-Konkurrenten, den gesamten Source-Code sowie die Auszahlungen an die grössten Streamer:innen.
Ein anonymer Hacker hat auf dem einschlägigen Forum 4chan einen 125 Gigabyte grossen Torrent-Link veröffentlicht. Darin enthalten sei die Gesamtheit von Twitch inklusive Source Code und Verdienste der Streamer:innen. Das berichtet die Gaming-Website VGC am Mittwoch. Der User will angeblich mit seinem Post «mehr Störung und Wettbewerb im Videostreaming-Bereich fördern», weil «die Community ein ekelhafter Sumpf sei».
Twitch hat in der Zwischenzeit den Hack bestätigt. Unter den Daten finden sich Hinweise über Vapor, einem Steam-Konkurrenten, über den viel gemunkelt wurde. Auch die verschiedenen Twitch-Clients, Apps, Amazon-Cloud-Dienste, SDKs und selbst Tools des Sicherheitscenters sind im Leak enthalten. Die gesamte Commit History, also alle Änderungen, die je an der Website vorgenommen wurden lassen sich einsehen.
Frauen verdienen deutlich schlechter
Ein Twitter-User hat aus dem Leak eine bisher nicht bestätigte Liste zusammengestellt, die zeigen soll, was die Top-Streamer verdienen. Die Daten betreffen den Zeitraum August 2019 bis Oktober 2021. Auf Platz 1 ist CriticalRole, ein Rollenspiel-Kollektiv, das in dieser Zeit 9.6 Millionen US-Dollar kassiert hat. Platz Zwei gebührt dem «Overwatch»-Streamer xQcOW mit 8.4 Millionen und Bronze geht an den Variety-Streamer summit1g mit 5.8 Millionen.

Die erste Dame und einzige nicht Weisse ist Pokimane auf Platz 39, die neben «Valorant» ein bisschen von allem streamt. Dafür soll sie 1.5 Millionen US-Dollar von Twitch kassiert haben. Auf Platz 48 befindet sich ASMR-Streamerin Amouranth mit 1.4 Millionen US-Dollar. Sie dürfte vielen durch ihre Hot-Tub-Streams bekannt sein. Die Letzte im Bunde ist schliesslich die Musikerin Sintica auf Rang 71 mit rund einer Million US-Dollar.
In diesen Zahlen nicht enthalten sind die ganzen Werbegelder, Sponsoring-Deals etc., die in der Regel den Grossteil der Einnahmen ausmachen. Das bestätigt Pokimane in einem Tweet zum Vorfall gleich selbst. Dennoch zeigt sich relativ klar, dass die viel kritisierten freizügigen Streamerinnen den Männern nicht die Zuschauer:innen stehlen.
Welche Folgen der Leak für Twitch und dessen Mutterkonzern Amazon haben wird, lässt sich noch nicht sagen. Ein IT-Sicherheitsexperte beurteilt die Situation gegenüber Threatpost allerdings als «Schlimmer geht es nicht mehr».


Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken.