Und dann hat es Klick gemacht
Hintergrund

Und dann hat es Klick gemacht

Ein Geräusch geht mir nicht mehr aus dem Kopf: Klick. Ich will lernen, mit Klickpedalen Velo zu fahren. Dazu brauche ich passende Pedale, Schuhe und Cleats. Und ganz viel Geduld.

Es hat Klick gemacht. Zuerst in meinem Kopf. Plötzlich. Und mir ist klar geworden, dass kein Weg daran vorbei führt: an den Klickpedalen für mein Gravelbike. Bis vor Kurzem habe ich nämlich mit diesen Gurken in die Pedale getreten.

Mit diesen Flatpedals ist kein Schönheitspreis zu gewinnen.
Mit diesen Flatpedals ist kein Schönheitspreis zu gewinnen.

Die gängigen Klickpedalsysteme sind das Shimano SPD und der Look-Kéo-Klickmechanismus. Die Schuhe werden dabei mit einem Federmechanismus am Pedal ein- und ausgeklickt. Durch Druck nach vorne und unten rastet der Schuh ein, durch eine Auswärtsdrehung der Ferse wieder aus. Soviel zur Theorie. Nun zur Praxis und da ist eine schöne Portion Geduld gefragt. Es ist nämlich ein wenig kompliziert.

Flatpedals, Klickpedale oder ein Kombipedal

Ich mache mich zuerst auf die Suche nach dem passenden Pedal. Und bin nach Stunden ziemlich überfordert. Welches Pedal ist denn nun das Richtige für mich? In unserem Shop werden mir unter dem Keyword Velopedale 717 Produkte angezeigt. Darunter gibt es Klickpedale fürs Rennvelo, Plattform- oder Flatpedals fürs Mountainbike oder Kombipedale fürs Trekkingrad. Die Hersteller wie Look, Crankbrothers oder Shimano überbieten sich in ihren Produktbeschreibungen mit technischen Details. Von 500 mm² Auflageflächen ist die Rede, oder von LL-Gleitlagern. Ich habe – ehrlich gesagt – keine Ahnung, was das bedeutet.

Da kommt mir das gute alte Ausschlussverfahren in den Sinn: Die ungeeignet erscheinenden Wahlmöglichkeiten eliminieren, was übrig bleibt, kaufen. Also los. Flachpedale? Habe ich bereits, brauche ich also nicht. Klickpedale? Will ich lernen, aber was mache ich, wenn ich am Sonntagmorgen rasch in der Bäckerei frische Brötchen hole? Mit den Veloschuhen durch die Bäckerei stolpern? Nein. Was bleibt übrig? Kombipedale. Ich entscheide mich für das Pd-m324 von Shimano, weil es mich erstens so schön silbern glänzend anlächelt und weil es zweitens nicht so teuer ist. Und weil Shimano. Das muss als Grund reichen.

Das Pd-m324 von Shimano kann sowohl als Flatpedal als auch als Klickpedal gefahren werden.
Das Pd-m324 von Shimano kann sowohl als Flatpedal als auch als Klickpedal gefahren werden.

Giro Rincon

Die Pedalfrage ist also geklärt. Da stellt sich bereits die nächste: Welcher Veloschuh soll es sein? Hier spuckt der Galaxus-Shop exakt 1355 Produkte aus. Okay, Filtern ist angesagt. Zielgruppe Herren, Grösse 42 bis 43, Einsatzbereich MTB, Rennrad und Trekkingbike. Cleats-Montage: 2-Loch-Standard SPD, weil die Shimano-Pedale mit diesem System ausgerüstet sind. Jetzt spuckt unser Shop noch 66 Schuhe aus. Die meisten Modelle sind potthässlich. Darum bleibe ich meiner Methode treu und entscheide mich für den Rincon von Giro. Weil mir erstens sein Design gefällt und weil er zweitens preislich irgendwo im Mittelfeld liegt. Und weil Giro. Auch das muss als Grund reichen.

Von Schuhplatten, Cleats und SPD

Schon stehe ich vor der nächsten Herausforderung. Ich brauche Schuhplatten. Oder Cleats. Du fragst, was das ist? Gute Frage. Kleine Plättchen, die du in deine Klickpedalschuhe schraubst. Das Verbindungsstück zwischen Schuh und Pedal.

Giro Rincon mit SM-SH 56 Cleats von Shimano.
Giro Rincon mit SM-SH 56 Cleats von Shimano.

Natürlich gibt es auch hier, du ahnst es bereits, verschiedene Systeme. Gibst du im Suchfeld des Shops Cleats ein, zeigt dir unser System 81 Produkte. Das Gute daran: Da ich mich für ein Shimano-Pedal entschieden hatte, muss ich mir über die Cleats vorerst keine Gedanken mehr machen. Das Pd-m324 wird bereits mit den passenden SPD-Cleats geliefert. Und auch der Rincon von Giro ist mit diesen Plättchen kompatibel.

Aber halt. Da ist noch mehr. Es gibt diese Cleats von Shimano auch noch in einer schwarzen Version. Was ist der Grund? Einfach gesagt: Silber ist die Anfängerversion, schwarz für fortgeschrittene Klickpedalfahrer. In der Anfängerversion kommst du vertikal, horizontal und diagonal aus dem Pedal, aus der schwarzen Cleat für Fortgeschrittene nur horizontal. Gut, dass ich als Anfänger mit Silber unterwegs bin.

Jetzt kann es losgehen

Moment, es kann noch nicht losgehen. Zuerst müssen die Cleats in der richtigen Position in den Schuhen verschraubt werden. Aber was ist die richtige Position? Auch hier habe ich viel Zeit mit Internet-Recherche verbracht. Dabei geht es um die Position deiner Zehenglenke im Schuh, deiner Knieposition auf dem Bike, deiner Fussstellung im Stand oder der Längsposition deiner Füsse auf den Pedalen. Ich habe mich dann entschieden, die Cleats einfach mal nach Gefühl in die Schuhe zu schrauben und dann später zu schauen, ob's passt.

So, nachdem ich Stunden, ach, was sage ich, Tage damit verbracht habe, mich über Pedale, Schuhe und Cleats zu informieren, bin ich ausgerüstet. Gefahren bin ich damit aber noch keinen Meter. Das kommt jetzt erst. Mal schauen, wie oft es mich hinschmeisst. Ach ja, was die Schuhe taugen, die Pedale und die Cleats... darüber schreibe ich ein andermal. Jetzt kommt zuerst das Geräusch, auf das ich mich schon so lange freue: Klick.

«Ride on.» Oder vielleicht ganz generell einfach mal «Ride». Das «on» kommt dann später hinzu.
«Ride on.» Oder vielleicht ganz generell einfach mal «Ride». Das «on» kommt dann später hinzu.

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Vom Radiojournalisten zum Produkttester und Geschichtenerzähler. Vom Jogger zum Gravelbike-Novizen und Fitness-Enthusiasten mit Lang- und Kurzhantel. Bin gespannt, wohin die Reise noch führt.


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