UPC im Wi-Fi-Speedtest: Das taugt die Connect Box
Wie viel WLAN gibt es, wenn du dir keinen separaten Router kaufst? Ich teste die UPC Connect Box.
Es ist ein Jammer und dennoch wunderbar. Meine bisherige Wi-Fi-Speedtest-Serie ist tot. Warum? Ich bin umgezogen. Das bedeutet eine neue Spielwiese für alles, was an Daten durch mein Netzwerk kreucht, fleucht und funkt.
Der Reset ist da – alles steht auf null. Bester Zeitpunkt, um auch bei der Hardware bei null zu beginnen und erstmal keinen zusätzlichen Router aufzustellen. Die UPC Connect Box eröffnet eine hoffentlich lange währende Serie neuer Wi-Fi-Speedtests. Wie gut ist das WLAN meines Kabel-Modems?
Die Spezifikationen der UPC Connect Box:
- Ports: 4 x RJ45 LAN (Gigabit), 2 x Telefonanschluss, COAX-Anschluss
- Netzwerkstandards 5 GHz: IEEE 802.11.ac/n
- Netzwerkstandards 2,4 GHz: IEEE 802.11b/g/n
- Übertragungsrate: bis 1300 Mbps
- Verschlüsselungen: WPA2
- Betriebsarten: Router, Bridge
- Dimensionen: 22 x 7.5 x 16 cm
- Bedienung: WPS Button, Reset Button
- Features: Firewall, DHCP-Server, MAC-Filter, UPnP, Gastnetzwerk und mehr
Neuer Wohnungsgrundriss und Router-Standort
Bei der neuen Wohnung handelt es sich um eine Maisonette mit rund 140 m². Sie umfasst 5.5 Zimmer und befindet sich in einem Riegelhaus im ersten und zweiten Dachgeschoss. Es sind drei Kabelanschlüsse vorhanden: Betrachtest du den Grundriss unten, befinden sich die Anschlüsse an der linken Wand des Wohnzimmers, in Zimmer 1 an der Wand zum Bad sowie in Zimmer 3 an der linken Wand.
Der zentralste Kabelanschluss ist derjenige über dem Entrée in Zimmer 3, weshalb ich dort die Connect Box installiere. Ob das der perfekte Ort für einen Wi-Fi-Router ist, sei dahingestellt. Doch verzichte ich wie die meisten Enduser darauf, Kabel durch die Wohnung zu verlegen, ist es die beste Wahl.
Inbetriebnahme
Die Inbetriebnahme der Connect Box ist simpel. Zumindest wenn du nach deinem Ein- oder Umzug nicht wie ich geschlagene elf Tage mit dem Support kämpfen musst, ehe das Internet von einer nur digital existierenden Plombierung befreit wird.
Bekommt das Modem ein Signal, findest du auf einem Kleber an dessen Unterseite alle benötigten Infos für die Ersteinrichtung. Da stehen die Zugangsdaten sowie die korrekte IP, welche durch Eingabe in einem Browser zur Weboberfläche des Geräts führt.
Geschwindigkeit, Ping und Signalstärke pro Zimmer
Mit Notebook ausgerüstet, vermesse ich das neue WLAN. Zum Testen der Geschwindigkeit, nutze ich die Software «LAN Speed Test». Pro Standort lade ich damit mehrfach eine 1 GB grosse Datei auf mein NAS hoch und wieder runter. Die Latenz ermittle ich in der DOS-Konsole – ich pinge mein NAS an. Für die Signalstärke, welche in Dezibel Milliwatt (dBm) angegeben wird, nutze ich die Software «NetSpot». Die weiter unten im Artikel gezeigten Heatmaps entstammen auch NetSpot.
Ergebnisse
Die Connect Box schneidet wie folgt ab:
Standort | 5-GHz-Frequenzband
Geschwindigkeit / Ping / Signalstärke | 2,4-GHz-Frequenzband
Geschwindigkeit / Ping / Signalstärke |
Entrée | 121,36 Mbps / 4 ms / -73 dBm | 64,87 Mbps / 6 ms / -66 dBm |
Wohnzimmer | 31,71 Mbps / 12 ms / -76 dBm | 52,30 Mbps / 7 ms / -69 dBm |
Essbereich | 0 Mbps / kein Ping / -82 dBm | 31,81 Mbps / 8 ms / -74 dBm |
Küche | 0 Mbps / kein Ping / -81 dBm | 28,43 Mbps / 8 ms / -76 dBm |
Balkon | 0 Mbps / kein Ping / -83 dBm | 16,71 Mbps / 11 ms / -80 dBm |
Zimmer 1 | 23,49 Mbps / 14 ms / -78 dBm | 46,17 Mbps / 7 ms / -69 dBm |
Bad | 85,84 Mbps / 5 ms / -75 dBm | 63,25 Mbps / 6 ms / -65 dBm |
Flur | 456,66 Mbps / 5 ms / -55 dBm | 87,12 Mbps / 5 ms / -57 dBm |
Zimmer 2 | 384,16 Mbps / 5 ms / -63 dBm | 72,68 Mbps / 7 ms / -60 dBm |
Zimmer 3 | 492,58 Mbps / 3 ms / -46 dBm | 93,54 Mbps / 4 ms / -41 dBm |
Zimmer 4 | 432,33 Mbps / 4 ms / -55 dBm | 91,09 Mbps / 6 ms / -55 dBm |
Dusche/WC | 382,73 Mbps / 4 ms / -57 dBm | 89,96 Mbps / 6 ms / -55 dBm |
Ø | 200,91 Mbps / 6 ms* / -69 dBm | 61,49 Mbps / 7 ms / -64 dBm |
Das 5-GHz-Frequenzband des Geräts bedient das zweite Dachgeschoss problemlos flächendeckend mit 380 bis 490 Mbps. Damit können in Theorie 15 bis 19 UHD-Netflix-Streams gleichzeitig durch die Luft gefunkt werden. Doch im ersten Dachgeschoss versagt das 5-GHz-Wi-Fi. So lassen sich zwar im Entrée noch immer vier bis fünf Streams gleichzeitig schauen, doch bereits im Wohnzimmer ist sense. Da steigt die Latenz und die Mbps fallen. Ein einziger UHD-Stream liegt im Wohnzimmer und knapp in Zimmer 1 noch drin. Überhaupt keinen 5-GHz-Empfang habe ich im Essbereich, in der Küche und auf dem Balkon.
Besser schneidet das 2,4-GHz-Frequenzband ab. Es ist zwar knapp, insbesondere auf dem Balkon, doch die Connect Box kann meine 140 m² flächendeckend mit schnellem bis ultra langsamem Internet versorgen.
5 GHz Signalpegel-Heatmap
Die Heatmaps verdeutlichen das Versagen des 5-GHz-Frequenzbandes im ersten Dachgeschoss. Ab einer Signalstärke von ca. -80 dBm ist Schluss mit Internet. Zur Erinnerung: Je tiefer der gemessene dBm-Wert, desto schlechter die Signalstärke und desto mehr blau die Farbe.
2,4 GHz Signalpegel-Heatmap
Das 2,4-GHz-Frequenzband hat eine höhere Reichweite, dafür eine niedrigere Geschwindigkeit. Auch in dem Frequenzband hat die Connect Box Mühe, es in alle Ecken der Wohnung und vor allem auf den Balkon zu schaffen.
Fazit: UPC performt relativ gemächlich
Als erstes Testgerät dieser Wohnung schafft es die Connect Box um Haaresbreite, die gesamte Bude mit Internet zu versorgen. Allerdings nur dank dem 2,4-GHz-Frequenzband. Schnelles 5-GHz-Wi-Fi gibt es nur in dem Stockwerk, wo auch die Box steht. Im Schnitt bringt das WLAN auf 140 m² und zwei Stockwerken 200,91 Mbps bei 5 GHz und 61,49 Mbps bei 2,4 GHz.
Wie gut das Gerät im Vergleich mit anderen Wi-Fi-Lösungen ist, wird sich in künftigen Reviews zeigen. Glücklich mit dem WLAN der Connect Box dürften alle werden, die damit nur ein einzelnes Stockwerk bedienen möchten. Selbstverständlich darf das dann auch nicht zu gross sein.
Der tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.