Welche Steckdosenleisten sparen Strom?
Ratgeber

Welche Steckdosenleisten sparen Strom?

Steckerleisten schaffen nicht nur Platz, sondern sparen auch Strom – zumindest einige. Neben einem simplen Ein-Aus-Schalter gibt es auch Modelle, die sich per App bedienen lassen.

Neben der Türe, in der Ecke, links der Heizung, über der Küchenarbeitsfläche. Bei mir in der Wohnung gibt's viele Steckdosen. Trotzdem reicht das nicht. Vor allem nicht, seit ich im Homeoffice arbeite. Der Laptop muss geladen werden, dazu brauche ich Licht und einen Monitor. Am Abend will ich dann gemütlich eine DVD schauen, wofür Fernseher und DVD-Player Strom benötigen. Ohne Steckdosenleiste müsste ich dauernd umstecken. So werden aber aus einem Steckplatz auf drei, sechs oder sogar zehn. Der simultane Elektrogerätgenuss ist gerettet.

Durch die Lösung des einen wird aber ein anderes Problem geschaffen. Denn die ganzen Geräte, die nun an den Mehrfachsteckern hängen, fressen Strom. Dieser soll aber so tief wie möglich gehalten werden, der Umwelt und dem Geldbeutel zuliebe. Aber auch für dieses Problem sind Steckdosenleisten die Lösung – wenn du die richtigen wählst.

Kippschalter

Den roten On/Off-Schalter kennst du mit Sicherheit schon. Er stellt sicher, dass die Stromversorgung der angeschlossenen Geräte komplett gekappt wird. Denn auch im Standby-Betrieb verbrauchen Fernseher, Hi-Fi-Anlage und PC noch einiges an Strom. Die meisten Produkte besitzen einen Button, der alle Stecker gleichzeitig mit Strom versorgt und diesen auch wieder kappt. Es gibt aber auch Exemplare, bei denen sich jede Buchse einzeln an- und ausschalten lässt, damit du die Stromzufuhr gezielt steuern kannst. Die manuelle Handhabung ist aber nicht jedermanns Sache, denn du musst ein wenig Selbstdisziplin vorweisen und den roten Schalter immer brav umlegen. Dafür sind die Steckerleisten günstig zu bekommen.

Fernbedienung

Die Fernbedienung ist der etwas komfortablere Kippschalter. Auch hier musst du die Steckdosenleiste manuell ausschalten, kannst dies aber aus der Ferne tun. So kannst du die Leiste problemlos unterm Sofa verstecken, ohne sie dauernd hervorzukramen. Gleichzeitig wirst du dich wahrscheinlich eher ans Ein-/Ausschalten erinnern, da sich die Fernbedienung im Optimalfall in deinem Sichtfeld befindet.

Master/Slave-Funktion

Keine Angst, bei dieser Variante geht’s nicht um Bondage und «Fifty Shades of Grey», auch wenn sie stark danach klingt. Steckdosenleisten dieser Art helfen dir automatisiert beim Stromsparen. Sie enthalten einen Hauptstecker, den Master, und mehrere Nebenstecker, Slaves genannt. Schaltest du nun das Gerät, das an der Master-Dose hängt, auf Standby, schaltet sie automatisch die Slave-Steckdosen aus. Wird der Grenzwert der Stromstärke überschritten, gehen sie wieder an. Dieses Prinzip ist zum Beispiel nützlich, wenn du einen PC, Monitore und einen Drucker angeschlossen hast. Sobald du den PC herunterfährst, schalten sich auch Monitor und Drucker aus.

Diese Form der Steckdosenleiste macht also nur Sinn, wenn du Geräte zusammen benutzt. Hast du ausschliesslich solche, die eigenständig funktionieren sollen, bringt die Master/Slave-Funktion nichts. Wenn du dich aber für eine entscheiden solltest, dann achte darauf, eine mit verstellbarer Schaltschwelle zu wählen. Diese markiert den Grenzwert für die Ein-/Aus-Erkennung des Masters. Das heisst, im Standby-Modus muss der Wert unter die Schaltschwelle fallen, beim Anschalten wieder darüberklettern. Kannst du diese nicht selbstständig wählen, kann es sein, dass die automatische Ein-/Ausschaltung nicht bei jedem Gerät tadellos funktioniert, weil der Stromverbrauch entweder zu hoch oder zu gering ist.

WLAN-Steckdosenleisten

Schliesslich gibt's auch smarte Steckerleisten, die per App steuerbar sind. Dort kannst du die einzelnen Stecker ganz einfach an- und ausschalten, und einen Timer entsprechend deinen Nutzungsgewohnheiten stellen. Oder du koppelst sie mit Alexa oder Google Assistant, um die Assistentin mit deiner Stimme zu steuern. Dein Wort ist ihr Befehl.

Vorsicht, keine der WLAN-Steckdosenleisten hat einen für die Schweiz üblichen Typ-J-Anschluss. Geräte mit dreipoligem Stecker lassen sich nicht anschliessen.

Sonstige Tipps

  • Die Kabellänge der Steckerleiste spielt oft eine untergeordnete Rolle, da du sie normalerweise als Sammelpunkt und nicht zum Verschieben von Geräten nutzt. Ausser natürlich, deine Steckdose liegt ganz doof. Ansonsten sollten die üblichen 1,5 Meter Kabel ausreichen.
  • Es gibt verschiedene Schutzarten, die über den zweistelligen IP-Code erkennbar sind. Die erste Ziffer gibt den Grad des Schutzes gegen Berührung und Fremdkörper an (0 - gar kein Schutz und 6 - komplett staubdicht) und die zweite gegen Wasser (0 - gar kein Schutz und 9 - komplett wasserdicht). Wähle für normale Innenräume mindestens IP20, für Nassräume wie das Bad lieber IP44.
  • Ein Überspannungsschutz sorgt zum Beispiel bei einem Blitzeinschlag dafür, dass der überschüssige Strom abgeleitet wird und nicht all deine Elektrogeräte zerstört.
  • Schräge oder quere Steckplätze bieten mehr Platz für dicke Netzteile.

Du siehst, mit den richtigen Steckdosenleisten lassen sich die vielen Elektrogeräte, die sich zu Hause ansammeln, stromsparend einsetzen. Aber bitte benutze immer nur einen Mehrfachstecker pro Steckdose und schalte nicht zwei hintereinander. Es besteht sonst das Risiko der Überlastung, was zu einem Brand führen kann. Wenn du also viele Geräte am selben Ort anschliessen musst, dann wähle eine lange Steckdosenleiste, nicht zwei kurze.

Dieser Beitrag wurde in kürzerer Form schon am 30.01.2019 veröffentlicht.

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Meinen Horizont erweitern: So einfach lässt sich mein Leben zusammenfassen. Ich liebe es, neue Menschen, Gedanken und Lebenswelten kennenzulernen,. Journalistische Abenteuer lauern überall; ob beim Reisen, Lesen, Kochen, Filme schauen oder Heimwerken.


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