Welche Verpackungen du entsorgen kannst und welche du aufheben solltest

In unserem Keller gibt es eine Sammlung an Kartonverpackungen. Föhn, elektrische Zahnbürste, Weingläser oder Christbaumkugeln, Ventilator oder Luftbefeuchter – es sieht dort aus wie in einem Basar-Geschäft, das von der Angelschnur bis zum mobilen Herd alles führt.

Warum haben sich nur so viele Schachteln angesammelt? Es gibt vor allem zwei Gruppen von Kartons:

• Saisonales: Kartons von Geräten und Dingen, die nur für einen begrenzten Zeitraum im Einsatz sind und danach wieder verstaut werden. Beispiele: Weihnachtsdekoration, Tageslichtlampe, Inhalator. In ihren Kartons sind sie im Keller vor Staub geschützt und lassen sich oft auch besser im Regal stapeln.
• Wertvolles: Manche Verpackungen bewahre ich auf, weil das, was mal drin war, besonders wertvoll ist. Beispiele: Schmuckschachteln, Fernseher, Silberbesteck.

Damit ist die Ursache des Problems erklärt. Was aber ist die Lösung? Brauche ich alle diese Kartons und Verpackungen wirklich? Nein. Es gibt letztlich nur drei Kategorien von Verpackungen, die einen Platz im Keller verdient haben.

1. Vorsorge für einen Garantiefall

Eine Bestellung beim Onlineshop meines Vertrauens kommt mit einem netten Vorteil: Ich habe bis zu 30 Tage Zeit, das Produkt zurückzugeben, falls es mir doch nicht gefällt. Mindestens also für diesen Zeitraum bewahre ich die Originalverpackung auf. Denn ohne sie ist keine Rückgabe möglich.

Doch auch nach den 30 Tagen behalte ich manche Verpackung – bis zu zwei Jahre lang. Das ist die Garantiedauer für die meisten Geräte. Gibt es in dieser Zeit einen Defekt, verlangt der Hersteller meistens, dass ich das Gerät an ihn schicke. Dafür ist oft die Originalverpackung die praktischste Lösung. Allerdings ist der Versand in der Originalverpackung keine zwingende Voraussetzung für die gesetzliche Gewährleistung, wie der K-Tipp schreibt. Ich habe schon eine defekte Sonicare-Schallzahnbürste im Luftpolsterumschlag an Philips geschickt. Hat auch funktioniert.

Ein- oder zweimal im Jahr mache ich eine Inventur im Keller. Verpackungen von Dingen, bei denen die Garantie abgelaufen ist, werden dann entsorgt.

Dein innerer Monk könnte jeden neuen Karton bei der Einlagerung mit einem Aufkleber versehen. Auf ihm könnte das Datum vermerkt sein, zu dem die Garantie des Produkts abläuft.

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2. Bessere Chance beim Wiederverkauf

Manche Produkte könntest du weiterverkaufen, solltest du sie einmal nicht mehr brauchen. Smartphones, ein Monitor, Router, ein Verstärker oder eine Soundbar, solche Sachen. Auf Wiederverkaufsplattformen erzielst du höhere Preise, wenn du die Originalverpackung noch hast. Zwischen zehn und 20 Prozent mehr liegen drin. Ich hebe die Kartons allerdings nur auf, wenn das Produkt einen Neupreis von mindestens 100 Franken hat. Bei günstigeren Gadgets stimmt für mich das Verhältnis zwischen Lagerkosten und allenfalls höherem Verkaufspreis nicht.

3. Vorsorge für den Umzug

Wenn du zur Sorte Mensch gehörst, die häufiger mal umzieht, empfehle ich dir, die Originalkartons von Dingen aufzuheben, die leicht kaputt gehen könnten. Das kann die Schachtel des Fernsehers oder Widescreen-Monitors sein oder die für eine teure Lampe. Ausser natürlich, du ziehst mit einer Zügelfirma um, die in der Regel dafür sorgt, dass der Transport auch ohne die ursprüngliche Verpackung sicher ist.

Sonderfall Apple

Ein Teil des Kellerregals widersetzt sich meiner oben beschriebenen Logik. Verpackungen mit dem Bild eines angebissenen Apfels behalte ich oft länger als nötig, selbst die von Zubehörteilen wie Keyboards oder Mäusen. Apple hat es irgendwie geschafft, dass die Kartonverpackung zum Produkterlebnis gehört. Ich rede mir dann ein, man könnte so eine stabile iPad-Schachtel doch noch für irgendetwas gebrauchen. Kann man natürlich nicht.

Vor dem Aussortieren drücke ich mich dennoch erfolgreich. Auch, weil die Sammlung an Apple-Kartons in einem Zügelkarton verstaut ist. Wer weiss, vielleicht wird das Zeug ja irgendwann wenigstens wertvoll.

Wie gehst du mit Verpackungen um? Schreib es in die Kommentare.